Warum haben Muslime so viele Regeln?
Recht häufig lese ich hier Fragen, die Muslime stellen, ob das Gebet gültig sei, ob etwas haram ist, ob ein Muslim dies oder jenes darf...
Und jedes Mal wundere ich mich über die Fragen, weil ich als Christ das einfach nicht nachvollziehen kann, z.B. so ein, in meinem Augen, starres Gebetsgerüst zu haben.
Ich frage mich daher:
Darf man als Muslim nicht persönlich beten zu jeder Zeit?
Wie kann es sein, dass ein Gebet nicht gültig ist wegen äußeren Umständen?
Mir kommt Allah in den Fragen hier immer enorm unnahbar vor. Wie empfindet ihr (Muslime) das? Ist das evtl. sogar gewünscht?
Ich möchte hier in keiner Weise provozieren. Da ich keine Ahnung vom Islam habe und mir das bei den Fragen hier aufgefallen ist, würde mich das einfach interessieren.
5 Antworten
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Wenn man alles recht und richtig machen möchte, passieren Unvollkommenen immer wieder diese Fehler. Auch die Pharisäer neigten dazu, was Jesus verurteilte: "Ihr siebt die Mücke aus und schluckt das Kamel hinunter!"
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Ja, das stimmt. Aber beantwortet meine Fragen nicht 😉
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Erwartest du von einer Zeugin Jehovas eine hilfreiche Antwort?
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Das Gefühl habe ich wiederum nicht. Sie müssen sich sehr mit ihrem Glauben beschäftigen, um da überhaupt durchzublicken. Sonst kämen ja nicht so viele Fragen zum "Regelwerk". Mich überrascht, dass sich so viele daran halten und ich würde das gerne besser verstehen, bzw. nachvollziehen können. Es leben immer mehr Muslime unter uns und ich finde es wichtig wenigstens Grundlagen voneinander zu wissen, auch wenn ich nie meinen Herrn Jesus den Rücken kehren würde. Aber man kann sich ja gegenseitig mit Respekt begegnen.
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Mit Zeugen Jehovas habe ich beruflich leider keine guten Erfahrungen gemacht. Hier hatte ich bis jetzt noch keine Probleme. Aber ja, ein Zeuge wird mir meine Fragen wohl nicht beantworten können.
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Es ist auch interessant solche Gespräche zu führen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Zum Thema Gebet, was Du angesprochen hast: Jesus gab uns auch das Vaterunser an die Hand. Das kann man als eine Art Anleitung sehen, wie man beten sollte. Die Demut ist wichtig, kein Thema, aber auch das Vertrauen in den Vater. Jesus war durchgehend mit seinem Vater im Gebet verbunden, nichts tat er ohne Gebet. Das zieht sich durch die Evangelien wie ein roter Faden. Selbst am Kreuz betete er noch. Das ständige Gebet, die bewusste Abhängigkeit vom Vater, das absolute Vertrauen, was Jesus uns vorgelebt hat, das sollte auch uns ein Vorbild sein fürs Leben und das Gebet.
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Der Islam ist nicht nur ein Glaube, sondern auch ein Leitfaden für den Menschen. Der Islam schreibt vor, wie man perfekt lebt und wie man das Paradies betreten kann. Die die es wollen, können diesen Leitfaden akzeptieren und leben nach dem Islam. Ja, es gibt viele Regeln, diese sind aber nur dem Menschen zugunste.
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Danke für Deine Antwort. Also sind die Regeln wirklich so eng gefasst?
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Es ist alles eine Frage der Definition.
Beispiel: heute war eine Frage, nach der Richtung beim Gebet, die aus Versehen verwechselt wurde. Für mich als Christ stellt sich schon mal gar nicht die Frage der Richtung, aber mich hat es verwundert, dass der Fragende echt Sorge hatte, dass das Gebet nicht zählt. In den Antworten war dann auch drin, dass er/sie es beim nächsten Mal zusätzlich beten sollte. Das empfinde ich als eng und das frage ich mich, wo da der Sinn sein soll.
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Hallo,
wenn etwas haram ist, hat immer einen guten Grund (z.B. Alkohol, weil du dann süchtig sein kannst, was echt nicht gut ist.)🤍
Viele Denken, dass Islam komisch ist, weil er viele Regeln hat, doch alles hat einen guten Grund. Z.B. vor dem Gebet muss man Wudu machen, damit man sauber wird.🤍
Islam unterdrückt niemanden, wie ich schon gesagt habe, alles hat einen guten Zweck.🌼
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wenn etwas haram ist, hat immer einen guten Grund (z.B. Alkohol, weil du dann süchtig sein kannst, was echt nicht gut ist.)🤍
Ich verstehe bei den Fragen teilweise nicht, wie man auf die Idee kommen könnte, dass bestimmte Sachen haram sein könnten. Da geht es teilweise um echte Kleinigkeiten und da frage ich mich, ist das echt im Koran so explizit geregelt oder sind das sehr strenge Auslegungen, die dem Menschen das Leben schwer machen.
Viele Denken, dass Islam komisch ist, weil er viele Regeln hat, doch alles hat einen guten Grund. Z.B. vor dem Gebet muss man Wudu machen, damit man sauber wird.🤍
Das mit dem Wudu ist so eine Äußerlichkeit, die ich gemeint hab. Da war letztes Mal auch eine Frage, ob das Gebet denn ungültig wäre, wenn der Fragesteller da irgendwas vergessen hat. Warum hat es z.B. Einfluss darauf, ob ein Gebet gültig ist? Allah sieht doch das Herz des Menschen, wäre ich jetzt von meinem Gottesverständnis jedenfalls ausgegangen.
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Ich glaube, das ist der grundsätzliche Unterschied zwischen Christentum und Islam. Bei uns geht es einzig um die Herzenshaltung (Stichwort Nächstenliebe, Demut, Barmherzigkeit), beim Islam um reine Äußerlichkeiten. Hauptsache, das Gebet wurde korrekt ausgeführt - ob du mit dem Herzen dabei bist oder ob es nur eine lästige Pflichtübung ist, spielt keine Rolle.
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Wenn wirklich das Herz keine Rolle spielt, dann besteht sogar ein riesen Unterschied zwischen Christentum und Islam. Das hätte ich jetzt so nicht erwartet. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass die Fragen eher von Unsicherheiten her rühren.
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Die Fragen stammen überwiegend von jungen Konvertiten, die alles 100% richtig machen wollen. Sie wollen ja nicht in die Hölle kommen.
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Das würde passen. Da baut sich aber ein heftiger Druck auf deren Schultern auf. Ich denke manchmal bei den Fragen und auch Antworten ich seh nicht recht. Kennen die Muslime Gott nicht als einen barmherzigen, vergebenden Gott, sondern eher als strafend? Sonst müssten sie ja keine Sorge vor der Hölle haben. Wir sind schließlich auch Sünder, wissen uns aber durch Jesus gerettet. Muss man das im Islam selber leisten?
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Jep. Jeder Muslim ist zur Selbsterlösung verdammt. Damit niemand auf den Gedanken kommt, diese Religion zu verlassen, wird Apostaten mit dem Tod gedroht.
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Wenn es das Prinzip der Selbsterlösung gibt, dann verstehe ich jetzt auch die Sorge etwas falsch zu machen. Da wird's dann schnell ganz eng. Das ist für mich eine schreckliche Vorstellung. Wie gut haben wir es da 😊
Ich hab mal gehört, dass man den Islam eigentlich gar nicht verlassen kann, sondern wenn man einmal Muslim ist, dann für immer und dass jeder, der konvertiert dem Islam dadurch schadet und auch teilweise von der Familie verstoßen wird. Ich hoffe doch sehr, dass der angedrohte Tod nur eine leere Drohung ist.
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Der angedrohte Tod wird auch durchgezogen, es gibt Vorfälle in Pakistan und Iran.
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🥺 es gibt echt in jeder Religion Wahnsinnige.
Und der Großteil der Muslime will wahrscheinlich einfach nur das Paradies erreichen und kämpft sich mit den Regeln ab.
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Sie kämpfen sich mit den Regeln ab und leben in ständiger Angst. Diese Angst bringt wiederum den Terrorismus hervor.
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Weiß nicht, ob da der direkte Zusammenhang besteht. Da muss man schon sehr fundamentalistisch angehaucht sein und psychisch auch echt nicht auf der Höhe sein. Für mich sind Terroristen einfach schwer psychisch krank, was natürlich durch eine übermäßige Gesetzlichkeit gefördert werden kann.
Aber wenn ich in die Geschichte der Kirche schaue, gab's da auch viel viel schlimme Verbrechen im Namen des Glaubens, die nicht mal ansatzweise damit zu rechtfertigen gewesen sind und wir haben nicht das Problem uns an Regeln abzuarbeiten. Daher vielleicht insgesamt ein Religionsproblem?
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Kein Religionsproblem, sondern ein Menschenproblem. Bei Verbrechen im Namen des Glaubens muß man nicht unbedingt in die Geschichte schauen. Wenn militante Abtreibungsgegner vor Beratungsstellen stehen und Frauen belästigen, ist das auch kriminell.
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Muslime dürfen grundsätzlich zu jeder Zeit beten, jedoch gibt es die fünf Tageszeiten, zu deren Zeit jeder beten muss.
Die Regeln des Gebetes sind zwar recht festgelegt, jedoch gibt es Bittgebete, die in ihrer Form etwa freier sind, solange sie mit dem Islam im Einklang sind.
Hoffe konnte weiterhelfen
Viele Grüße,
Dumby
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Ok, das heißt also, es gibt sehr wohl die Möglichkeit zum persönlichen, nicht vorformulierten Gebet, es ist dann eben on top zu den 5 festen Gebeten. Danke für die Antwort, hast mir schon weitergeholfen 😊
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Du darfst freivormulierte Gebete beten? Das wäre mir neu.
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Und du kriegst auch Antworten? Also redest du mittlerweile Gott, wie mit einem Freund?
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Wenn du mit Antwortrn meinst, dass sie in Erfüllung gehen, dann ja, dann passiert dies ab und zu.
Gott ist nicht dazu verpflichtet, sie in Erfüllung gehen zu lassen. Er ist zu nichts verpflichtet
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Gott spricht, jedoch ähnelt Sein Sprechen nicht unserem Sprechen. Es einer Seiner unvergleichbaren Eigenschaften.
Und ich bin auch kein Prophet, um Offenbarungen (auf Befehl Gottes) zu erhalten, falls du das meintest
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Im Islam ist nun mal viel reglementiert. Das ist auf Mohammed zurückzuführen bzw. der Sunna des Propheten.
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Das bedeutet so viel wie „Sitte“ oder „Handhabung“. In der Überlieferung findest du Worte und Taten des Propheten. Was hat er getan, wie hat er gebetet...
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Ich muss jetzt ehrlich zugeben, ich verstehe nicht was Du mir mit Deiner Antwort sagen möchtest 🤔