Warum haben deutsche Autofahrer wenig Geduld?

8 Antworten

Kommt einerseits vom stressigen Alltag.

Man hat etwas vergessen, die Kinder trödeln rum, es ist irgendwas kaputt und Zack: Man ist zu spät dran.

Diese Zeit will man natürlich aufholen, nicht zuletzt, da man Angst vor den Konsequenzen des Zuspätkommens hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil sie sich dann überschätzen. Wirklich überholen vor Kurven sollte man gar nicht, wenn dann aber mit einem Auto mit hoher Leistung, womit man schnell beschleunigt.

Ohne jetzt die anderen Antworten gelesen zu haben, wirst Du vermutlich welche bekommen in denen steht, dass nicht die "ungeduldigen" Autofahrer das Problem sind, sondern jene, welche mit 100 auf der linken Spur dahinschleichen.

Sprich: "Die ungeduldigen Autofahrer" wälzen das Problem immer auf andere ab, ohne die Schuld bei sich selbst zu suchen und ohne auch nur den Ansatz eines schlechten Gewissens zu haben.

Ich fahre seit Beginn des Jahres jede Woche zweimal die gleiche Autobahnstrecke. Auf dieser befindet sich ein 10km Baustellen-Abschnitt mit Tempo-Limit 80. Und Jedesmal, wenn ich dort durchfahre, fahre ich mit 80 auf der ganz rechten Spur - und zähle dabei jene, welche "ungeduldig" sind und links überholen. Es sind jedesmal zwischen 30 und 50 Fahrzeuge welche auf der linken Spur in mehr oder minder hohem Tempo an mir vorbeiziehen - abhängig von Tageszeit und Verkehrsdichte. Es waren auch schon 70!

Und - es waren natürlich nicht nur Autofahrer mit dem D im blauen Feld - sondern es sind alle Nationalitäten vertreten, welche man auf bundesdeutschen Autobahnen antrifft - Sprich: Ein Querschnitt durch ALLE Verkehrsteilnehmer hindurch.

Und jetzt komme ich zur Antwort auf Deine Frage:

Das weiss tatsächlich niemand! Es gibt keine plausible Erklärung dafür, warum man bei Tempo 80 unbedingt 100 fahren muss! Es gibt keine Rechtfertigung und keine Ausrede, welche auch nur ansatzweise bestand hatte.

Die einzige Begründung könnte in dem Glauben liegen, welcher seit Jahrzehnten schon bei den Bürgern der BRD verbreitet ist: "Freie Fahrt für freie Bürger" - und schliesslich bezahle man ja jeden Kilometer Straße durch seine Steuern!

Die Menschen in der BRD scheinen zum größten Teil nämlich zu glauben, dass niemand das Recht habe, sie aufzuhalten, wenn sie irgendwo hin fahren wollen/müssen - und das Straßenverkehrsregeln immer nur für andere, aber niemals für sie selbst gelten.

Anders ist es nicht zu erklären, dass sich gerade die Bundesbürger auf bundesdeutschen Straßen aufführen, als wäre es ihr Privatweg, auf dem sie machen können und dürfen, was immer sie wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Ich versuche immer defensiv zu fahren, Rasen können andere. Habe ich von meinem Vater abgeguckt, er hatte bis zu seinem Tod 50 Jahre fast unfallfreies Fahren. Und er fuhr beruflich viel als selbstständiger Unternehmer. Ich bin in seine Fußstapfen getreten und habe krankheitsbedingt jetzt den Vorruhestand angetreten. Aber ich fahre privat auch noch viel und das bisher auch unfallfrei. Wenn man vernünftig fährt, klappt das auch. Ich bin im Fahrstil kein "Opa", im Gegenteil, wenn die Autoahn frei ist, dann geht mein Turbodiesel schwäbischer Bauart auch mal 240 km/h. Nur fliegen ist schöner.😉

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Autofahrer

Wenn du halt nen Rentner vor dir hast der auf der Landstraße nur 60 fährt und du den wegen Kurvenreicher Strecke 5-10km nicht überholen kannst dann nervt das halt schon ziemlich. Dann denkt man sich halt auch, dann geb den Führerschein ab und lass dich fahren. Weniger Stress für dich, weniger Stress für andere Autofahrerer, geringeres Unfallrisiko.