Absage von Konzerten, Weihnachtsmärkten etc.?
Ich kann diese Diskussionen nicht verstehen. Warum soll ich jetzt keine Waffel mehr essen gehen dürfen, weil in Magedburg dieser Anschlag passiert ist?
Anschläge sind passiert, passieren und werden wieder passiert. Das nennt sich Leben bzw. Weltbevölkerung von 8 Milliarden Menschen, von denen eben nicht jeder sauber im Kopf ticken kann.
Das viel wichtigere Argument für mich ist aber, dass jeden Tag Menschen durch Autounfälle, Suizid, Femizid etc. sterben. Das wird der Gesellschaft aber nicht medial ins Bewusstsein gerufen, die Toten durch den Anschlag hingegen schon. Aber warum soll dann nur letzteren Opfern wegen Pietät/Solidarität geübt werden? Für die Opfer macht man es offensichtlich nicht, sonst dürfte man gar nie einen Weihnachtsmarkt veranstalten, weil eben jeden Tag Menschen durch Autofunfälle, Suizid und Femizid sterben.
7 Antworten
Das ist völlig affig. Statistisch gesehen ist es jetzt gerade sogar unwahrscheinlicher, dass es in Bälde gleich wieder einen Anschlag gibt.
Aber sowas kommt auch oft von interessierter Seite, genau wie jedes Jahr neue Gründe gefunden werden warum man genau in diesem Jahr auf Silvesterfeuerwerk oder Karneval verzichten sollte.
Was in Magdeburg passierte ist tragisch...
...daß die Medien darüber berichten ist ebenfalls nicht neu.
Aber so war es schon immer auf der Welt:
Der Tod von wenigen wird medial als Tragödie dargestellt...Doch der Tod von Tausenden oder Millionen in einem Krieg ist lediglich eine Statistik als Randnotiz.
Alles was wir tun können:
"Keep calm & carry on!"
Sicher man möchte es den Leute nicht verbieten und sie ihren Spaß haben aber man muss trotzdem dafür sorgen das die Leute unbeschwert dahin können aber auch dort Sicher sind.
Und falls Weihnachtsmärkte eher schließen liegt es nicht nur darum das es da nicht sicher ist sondern aus Repekt den Opfern gegenüber. Das man nicht mit gutem Gewissen weitermachen kann als wäre nichts passiert während man die ganze Zeit in Gedanken an den Opfern und Hinterbliebenden ist.
Ich kann verstehen was du meinst. Wäre es zb. anfang Dezember passiert wäre es sicher nun etwas anders aber dadurch das es gerade erst passiert ist, ist die Stimmung auch anders. Auch, wenn sie noch 1-2 Tage offen gehabt hätten wollen mache Budenbetreiber nicht mehr und wollen abbrechen um eher nach Hause zu kommen um bei ihren Liebsten zu sein. Es ist für viele auch einfach zu frisch das man direkt sagen kann: Das Leben geht weiter und wir müssen nach vorne schauen und weiter machen.
Für manche bringt es sowas nicht wie Gedenkminuten o.ä. und man kann darauf verzichten aber für andere ist es hilfreich und man ist darüber erfreut das man zumindest für einen Moment an einen denkt.
Warum soll ich jetzt keine Waffel mehr essen gehen dürfen,
Du darfst nach wie vor Waffeln essen gehen.
Das viel wichtigere Argument für mich ist aber, dass jeden Tag Menschen durch Autounfälle, Suizid, Femizid etc. sterben. Das wird der Gesellschaft aber nicht medial ins Bewusstsein gerufen
Woher wissen wir dann davon?
Aber warum soll dann nur letzteren Opfern wegen Pietät/Solidarität geübt werden?
Weil das anständig ist, an diesem Ort nicht einfach so weiter zu machen, als sei nichts geschehen.
Alex
Man macht es, um sein eigenes Gewissen zu befriedigen. Ginge es einem um die Opfer, müsste man sich sein ganzes Leben lang Freude verbieten, weil jede Sekunde irgendwo einem anderen Leid passiert.
Man macht es, um sein eigenes Gewissen zu befriedigen.
Nein. Pietät gegenüber den Angehörigen von Opfern hat nichts damit zu tun, jemandens Gewissen zu beruhigen.
Ginge es einem um die Opfer,
Es geht hier nicht um die Opfer sondern um deren Hinterbliebene.
Achso, und Autofunfallopfer und Suizidenten haben keine Hinterbliebenen?
Achso, und Autofunfallopfer und Suizidenten haben keine Hinterbliebenen?
Doch. Aber das hat nichts mit Pietät gegenüber den Hinterbliebenen von Attenatsopfern zu tun.
Es wurde doch nur der Weihnachtsmarkt in Magdeburg dicht gemacht und nicht alle in Deutschland.
Glaubst irgend jemand hat Lust zwischen den blutverschmieten Ständen jetzt noch eine Waffeln zu essen? Oder hat die Stimmung dazu?
Es geht doch nicht um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Es geht um den in Berlin, Köln oder Bonn
Ginge es einem um die Opfer, würde man sich auch die Mühe machen, sich permanent die täglichen Unfall- und Suizidopfer sowie Opfer häuslicher Gewalt etc. pp in Erinnerung zu rufen, und sich sein ganzes Leben lang Freude verbieten. Sich nur wegen eines zufällig medial bewusst gewordenen Ereignisses Verzichtsfragen zu stellen, ist Sozialkitsch und Selbstveräppelung. Auf die Pietät/Solidarität von jemandem, auf so ein künstliches Schweigeminutieren aufspringt, könnte ich als Opfer dankend verzichten