Warum haben Berliner was gegen mich (Gegen Schwaben)?

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Berliner und Schwaben sind so eine Geschichte. Eigentlich ist es die Geschichte von Gentrifizierung in vielen Berliner Kiezen. Also Stadtviertel wurden saniert, die Mieten wurden teurer und die Einheimischen mussten wegziehen und dafür haben sich viele Westdeutsche eingekauft. In manchen Kiezen wurden 80 % der Einwohner, innerhalb von ein paar Jahren, ausgetauscht.

Angefangen hat das alles in den Neunzigern im Szene-Bezirk Prenzlauer Berg, der früher sehr linksalternativ und künstlerisch geprägt war. Die Schwaben waren da sehr auffällig. Sie hatten das nötige Kleingeld und anscheinend war es damals sehr angesagt, bei Schwaben, sich in Berlin eine Zweitwohnung zu kaufen. Und weil man seine Gewohnheiten aus der Heimat gerne mitbringt, fand der Schwabe es angebracht, im eher wilden und etwas unordentlichen Berlin, den Berlinern mit Kehrwoche und Ruhezeiten auf den Keks zu gehen. Heute wohnt im Prenzl´ Berg ein ganz anderes Publikum.

Von daher, haben Schwaben in Berlin keinen so guten Ruf. Zumindest unter den Ur-Berlinern. Aber die findet man ja kaum noch. Die können sich ja Berlin nicht mehr leisten.


Dreamdrummer  09.10.2024, 13:19

Ich denke eher, das beruht auf Gegenseitigkeit. Die Bayern mögen die „Saupreissn" ja auch nicht so. Die etwas vorlaute „Berliner Schnauze" eckt in München genauso an.
Und so sticheln Berliner halt auch gerne gegen Süddeutsche. Ob nun Schwaben oder Bayern, spielt da glaub gar nicht so die große Rolle.