Warum hat Berlin die wenigsten Feiertage?
Die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben am 31. Oktober einen gesetzlichen Feiertag. Die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und das Saarland haben am 1. November einen gesetzlichen Feiertag. Berlin ist das einzige von 16 Bundesländern, welches weder am 31. Oktober noch am 1. November einen gesetzlichen Feiertag hat.
Ist das korrekt, und wenn ja, warum genau hat Berlin die wenigsten Feiertage? Warum hat Berlin ein Alleinstellungsmerkmal?
5 Antworten
Ein Grund liegt in der Stadtgeschichte und ihrer eher säkularen Ausrichtung, denn Berlin hatte in der Vergangenheit eine kleinere Zahl an Feiertagen, die nicht stark von religiösen oder regionalen Traditionen geprägt waren. Auch ist es politisch motiviert, um eine Art "neutralere" Feiertagsregelung zu schaffen, die die vielfältige, multikulturelle Bevölkerung der Hauptstadt berücksichtigt.
Es gab aber auch Bemühungen dies zu ändern und so wurde beschlossen, dass Berlin zukünftig zusätzliche Feiertage wie den 8. Mai und den 17. Juni als Feiertage erhält.
LG aus Tel Aviv
Aber nur einmalig am 8. Mai 2025 und am 17. Juni 2028, der zudem auf einen Samstag fällt.
Warum hat Berlin die wenigsten Feiertage?
Wie kommst darauf?
Berlin hat 10 gesetzliche Feiertage im Jahr - und damit genauso viele wie Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben mit 11 Feiertagen einen mehr, Sachsen und Thüringen haben je nach Region 11 oder 12 Feiertage, Saarland und Baden-Württemberg 12 und Bayern je nach Region 12 bis 14 Feiertage im Jahr.
Warum unterscheidet sich die Anzahl an Feiertagen von Bundesland zu Bundesland? Weil wir einmal staatliche Feiertage und einmal kirchliche Feiertage haben.
Zu den staatlichen Feiertagen gehören beispielsweise Neujahr, der Tag der Arbeit und der Tag der deutschen Einheit. Die sind zunächst einmal in allen Bundesländern gleich.
Und bei den kirchlichen Feiertagen gibt es dann solche mit katholischem Bezug in Bundesländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung, Feiertage mit evangelischem Bezug in überwiegend evangelisch geprägten Bundesländern und christliche Feiertage beider Religionen (wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten).
Da gönnen sich die Katholiken ein paar Feiertage mehr, als die Protestanten (Hl. Drei Könige, Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen)... und bei den Protestanten "nur" der Reformationstag.
Als kleinen Ausgleich haben dann einzelne Bundesländer noch gesonderte, staatliche Feiertage eingeführt, die dann nur für das einzelne Bundesland gelten. Dazu gehören dann beispielsweise der Internationale Frauentag (Berlin, Mecklenburg-Vorpommern), Weltkindertag (Thüringen), das Augsburger Friedensfest (nur in der Stadt Augsburg) sowie als kirchlicher Feiertag der Buß- und Bettag (nur in Sachsen).
Das Problem war bekannt, aber man konnte sich nicht zum 31. Oktober als Feiertag durchringen. Also wurde stattdessen der 8. März (Internationaler Frauentag) als arbeitsfreier Feiertag eingeführt. Damit ist Berlin nicht mehr alleiniges Schlusslicht.
Weil sie dort eher evangelisch oder ganz konfessionslos statt katholisch sind. Deshalb gibt es in Bayern die meisten Feiertage und in Köln auch weil hier viele Katholiken sind.
Die Berliner nehmen zwar manchmal den Mund etwas voll, aber es sind grundehrliche Typen, vor allem bescheiden und fleißig. Da gönne man ihnen doch den 8. März, damit sie nicht so ganz allein das Schlusslicht bilden.