Warum grenzen toleratne Menschen Rechtsextreme, Reichsbürger, Nazis etc. aus und sind trotzdem Tolerant?

4 Antworten

Wirklich tolerante Menschen grenzen nur politische Ansichten/religiöse Ansichten aus, wenn diese zur Gewalt aufrufen. Zum Beispiel die Antifa, die sogar zur Tötung von politisch Andersdenkender aufruft. Eine gemäßigte linke oder rechte politische Haltung muss geduldet und toleriert werden. Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit sind die Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Sind andere Meinungen als der Mainstream nicht mehr erlaubt, hat man keine Demokratie mehr, sondern eine Gesellschaft wie die DDR oder in Russland, wo Kommunismus/Sozialismus jede freie Meinung unterdrücken. Wer nur Meinungen toleriert die in das eigene Weltbild passen, der ist nicht tolerant. Alles zu tolerieren, auch wenn direkt und offen zum Sturz der Demokratie oder zu Gewalt aufgerufen wird (Kalifat/AFDler töten, Terrorangriffe, Angriffe gegen die Polizei,....) ist KEINE Toleranz sondern Selbstzerstörung.

Wir leben in einer schützenswerten Gesellschaft und müssen verhindern dass unsere Freiheit, unsere Rechte und unser Wohlstand und unsere Sicherheit durch Extremisten gefährdet wird. Ganz egal ob von rechts, von links, von innen oder von außen oder durch religiösen Fanatismus.

Eine universelle Toleranz lehnte Popper daher ab:

„Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

(Popper, Karl: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde; Band 1)

Es ist tatsächlich ein Paradoxon, bekannt als "Toleranz-Paradoxon". Die Idee ist, dass man als toleranter Mensch inotolerant gegenüber Intoleranten sein muss, weil bei einem Sieg der Intoleranten die ganze Toleranz aufhört zu existieren. Der Wikipedia-Eintrag bringt das kurz und knapp auf den Punkt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon

Eine sehr philosophisch neutrale Frage, die nicht den Alltag berührt.

Toleranz heißt aushalten, auch was ich nicht mag. Die Feinde der toleranten Gesellschaft zu tolerieren kommt Suizid gleich. Ich stehe für das Leben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – HU-Studium Politikwissenschaften, eigene Kandidatur