Warum glauben manche an Wiedergeburt, obwohl unser Universum nicht ewig existiert?

28 Antworten

Die Denkweise, mit der Du an diese Sache ran gehst gefällt mir gut. Sie ähnelt meiner eigenen Denkweise. Und diesbezüglich möchte ich auch erst noch was zum Thema "Glauben" sagen:

In meinen Augen ist Glaube nicht nur irrelevant, sondern auch grundsätzlich gefährlich: Glaube braucht Benennung, Benennung bedeutet Abgrenzung, und Abgrenzung öffnet Tür und Tor für Streit und Krieg. Außerdem bedeutet Glaube auch Vertrauensverslust, und Vertrauensverlust macht Angst. Alles zusammen eine hoch brisante Mischung! Wenn man sich zur Zeit (und seit es glaubende Menschen gibt) in der Welt umsieht, kann man überdeutlich erkennen, dass diese brisante Mischung dessen, was Glaube eigentlich grundsätzlich ist, auch tatsächlich katasprophale Folgen hat.

Darum glaube ich natürlich nicht an Wiedergeburt, zumal sie dadurch weder realer noch irrealer werden würde. Das bedeutet aber nicht, dass ich der Meinung bin, dass es keine Wiedergeburt gäbe. Es bedeutet, dass ich einfach Vertrauen fühle, dass eh alles so ist wie es ist, egal was wer glaubt oder nicht glaubt.

Bevor ich nun die eigentliche Antwort auf Deine Frage beginne, müssen wir erst noch ein paar Kleinigkeiten Klären:

Du sprichst davon, dass das Universum nicht ewig existiert, und dann redest Du plötzlich davon, dass keine Wiedergeburt mehr möglich sei, wenn unser Planet zerstört wird.

Das Universum und unser Planet sind einige Größenordnungen verschieden! Aber gehen wir einfach auf's Ganze und sprechen weder über unseren Planeten, noch über unsere Galaxie, noch über unser Universum (also unsere Raumzeitblase, neben der es vielleicht noch weitere geben könnte), sondern sprechen wir über die Gesamtheit aller Existenz, okay?

Innerhalb dieser Gesamtheit aller Existenz gibt es mehr Möglichkeiten als körperliches Wesen geboren zu werden, als nur auf unserem Planeten, sind wir uns soweit einig?

So, nun kommt die eigentliche Beantwortung Deiner Frage:

Die einzige logische Möglichkeit, wie die Gesamtheit alles Existierenden vorhanden sein kann, ist die, dass es aus sich selbst heraus existiert, weil es logischerweise gar kein Außerhalb dieser Gesamtheit alles Existierenden geben kann. Das ist klar, oder?

Nehmen wir nun einfach mal an, dass sich in dieser Gesamtheit aller Existenz langsam aber sicher ein Bewusstsein entwickelt, welches am Ende seiner Entwicklung plötzlich erkennt, dass es selbst als willentlicher Auslöser für diese Gesamtheit aller Existenz fungieren muss, damit es selbst überhaupt darin entstehen konnte. Es müsste dazu die Zeitabfolge (Chronologie) wie wir sie kennen, durchbrechen, und (zeitlich sozusagen 'von Innen') zum Anfang aller Existenz gelangen, um diese dort zu verursachen, um später (jetzt wieder nach unserem Zeitverständnis) selbst darin entstehen zu können.

Nehmen wir nun weiter an, dass es nicht viele verschiedene Seelen gibt (die vielleicht wiedergeboren werden, oder auch nicht), sondern nur eine einzige Seele, und dass diese eine universelle Seele sich nach und nach in uns allen verkörpert (im ganzen Universum natürlich, also auch alle Außerirdischen mit einbezogen), und dass sie sich dabei weiter und weiter entwickelt, bis sie am Ende ihrer Entwicklung dieses universelle, ja existenzielle Bewusstsein hat, dass sie selbst der Auslöser für alles Existierende sein muss, damit sie sich darin überhaupt entwickeln konnte, bzw. kann.

Die Wiedergeburten dieser einen Seele müssten dann aber zeitlich hin und her stattfinden, damit die eine Seele nacheinander alle zu gleichen Zeiten lebenden körperlichen Lebewesen sein und als 'sich selbst' erleben kann.

Somit wäre die Wiedergeburt ein notwendiges Mittel, um den eine Art Zeitkreislauf existieren zu lassen, als welcher die Gesamtheit aller Existenz überhaupt nur möglich sein kann.

Was aber unbedingt noch erwähnt werden muss, ist das irrige Verständnis von Wiedergeburt, das die meisten Menschen der westlichen Welt (und sich auch die Mehrheit der östlichen Welt) davon haben:

Der einzelne Mensch identifiziert sich immer hauptsächlich als der individuelle Mensch mit seinem individuellen Körper. Beispielsweise meint Peter XY, sein Ich ist Peter XY. Wenn Peter nun an Wiedergeburt denkt, denkt er daran, dass Peter XY in einem neuen Körper geboren wird. Das kann aber gar nicht sein, denn Peter XY war mit seiner Persönlichkeit und seinem Ich der einen Verkörperung geprägt und abhängig von diesem Körper, den Peter XY zu Lebzeiten als seinen Körper kennt. Und wenn dieser Körper stirbt, gibt es Peter XY nicht mehr, auch wenn das erlebende Ich, das Peter XY wie eine Filmrolle erlebt hatte, vielleicht als Maria wiedergeboren wird. Und als Maria wird sie ihr Ich erneut mit der kleinen Maria identifizieren, und nicht mit dem erlebenden Ich, dessen viel umfassendere Individualität wir so gut wie gar nicht kennen, welches sowohl Peter, als auch Maria als Ich erleben kann.

Viele Grüße, Martin


helmutwk  13.11.2014, 19:43
Glaube braucht Benennung, Benennung bedeutet Abgrenzung, und Abgrenzung öffnet Tür und Tor für Streit und Krieg

Zum Glück gibt es auch Glaubensformen, die nicht dazu führen. Die Religionsfreiheit wurde beispielsweise von Baptisten "erfunden".

Die einzige logische Möglichkeit, wie die Gesamtheit alles Existierenden vorhanden sein kann, ist die, dass es aus sich selbst heraus existiert, weil es logischerweise gar kein Außerhalb dieser Gesamtheit alles Existierenden geben kann. Das ist klar, oder?

Das ist nicht die einzige logische Möglichkeit. Es gibt auch die Möglichkeit, dass das Universum von außen (z.B. Gott) erhalten wird.

Nehmen wir nun weiter an, dass es nicht viele verschiedene Seelen gibt (die vielleicht wiedergeboren werden, oder auch nicht), sondern nur eine einzige Seele, und dass diese eine universelle Seele sich nach und nach in uns allen verkörpert

Das ist auch ein Glaube, er heißt Pantheismus. nach deiner Aussage müssten also diese Überlegungen zu "Streit und Krieg" führen. Aber du kannst beruhigt sein: ich glaube nicht, dass dein Glaube automatisch zu Streit und Krieg führt. ;)

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Mannimanaste  13.11.2014, 20:34
@helmutwk
Das ist nicht die einzige logische Möglichkeit. Es gibt auch die Möglichkeit, dass das Universum von außen (z.B. Gott) erhalten wird.

Wenn wir das Universum als die Einheit alles Existierenden definieren, stimmt das nicht, denn dann gibt es logischerweise nichts, was außerhalb dieser Einheit alles Existierenden existieren könnte. Also auch Gott nicht. Wenn Gott existiert, gehört er zur Einheit alles Existierenden, oder etwa nicht? Also kann er nicht außerhalb der Einheit alles Existierenden existieren. Es kann nicht mal ein Außerhalb alles Existierenden existieren, denn wenn es dieses Außerhalb gäbe, würde es ja existieren, und wenn etwas existiert, gehört es logischerweise zur Einheit alles Existierenden. :))

Das ist auch ein Glaube, er heißt Pantheismus.

Nein, meine einfache Überlegung, dass es statt vielen Seelen nur eine einzige gibt, erinnert allenfalls an den Pantheismus. Pantheismus ist auch kein Glaube (keine Religion), sondern eine philosophische Idee. Es geht dabei nicht um die Idee, dass unsere Seelen in Wahrheit nur eine einzige Seele ist, sondern es geht dabei um die Idee, dass Gott kein personifiziertes Wesen ist, sondern die Summe alles Existierenden. Also auch ohne bewussten eigenen Willen.

Spätestens da unterscheidet sich meine Idee vom Pantheismus, denn meine Idee, ist ja die, dass die eine universelle Seele sich mittels Zeitreise-Reinkarnation durch alle Verkörperungen hindurch zu einer Vollkommenheit von Erkenntnis und Bewusstsein entwickelt, dass sie schließlich den Willen hat, die ganze Existenz und damit ihre eigene Entwicklungsgrundlage zu verursachen.

Allerdings ist dies nicht mein Glaube! Ich glaube nicht mehr. Ich fühle das Vertrauen, dass die Existenz so ist, wie sie nun mal ist, auch ohne dass ich wissen und benennen müsste, wie genau das nun auch immer sein mag.

Daher ist meine Idee eben einfach nur das: Eine Idee, ein Gedankenspiel. Allerdings ein sehr interessantes Gedankenspiel wie ich finde, weil dadurch viele ansonsten unerklärliche Sachen plötzlich logisch erklärbar werden. Nehmen wir beispielsweise die von Jesus geforderte Feindesliebe: Warum sollte man denn seine Feinde lieben? Welche bessere logischer Erklärung könnte es dafür geben, als dass diese Feinde in Wahrheit gar keine Fremden sind, sondern immer nur andere Entwicklungsstufen unserer eigenen Seele? Oder Jesus (angeblicher) Ausspruch: "Was ihr dem Geringsten unter euch gutes tut, das habt ihr mir getan." Durch die Idee der einen Seele würde diese Aussage plötzlich sehr realitätsnah wirklich, statt nur als eine Art Bild verstehbar zu sein.

LG, Martin

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Abahatchi  21.01.2015, 19:23
@helmutwk
Es gibt auch die Möglichkeit, dass das Universum von außen (z.B. Gott) erhalten wird.

Universum setzt sich zusammen aus Uni und Versum. Jedem sollte halbwegs klar sein, das Uni nicht deutsch ist und so viel wie: Eins im Sinne von einer Einheit und einzig im Sinne dieser Einheit. Versum ist abgeleitet von Vers was wir noch als Fers oder Furche kennen. Mit Univesum ist gemeint, dasz alles als Einheit einzig in einer Furche befindlich ist. Zu Deutsch würde man sagen "alles in der Welt" und somit Weltall. Wenn es Gott gibt, dann wäre er etwas das es gibt und wenn mit Universum gemeint ist, alles was es gibt als Einheit, dann schlieszt Universum automatisch Götter, Engel und Kobolde mit ein. Sollte es noch ein "Auszerhalb" geben, dann wäre in dem "Vers" nicht alles enthalten und somit wäre es kein Universum, kein alles in der Welt und somit auch kein WeltALL.

Daher ist Dein Satz:

Es gibt auch die Möglichkeit, dass das Universum von außen (z.B. Gott) erhalten wird.

Ein Paradoxon. Würde ein z,B, Gott etwas von "auszen"..., dann wäre das was "innen" nicht Universum.

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Mannimanaste  21.01.2015, 23:51
@Abahatchi

Freue mich sehr, dass ich nicht der Einzige zu sein scheine, der versteht, dass mit dem Wort Universum alles Existierende gemeint ist und gemeint sein muss (damit das Wort den Kern seiner Bedeutung behält), und dass darum nichts existieren kann, was nicht automatisch - durch seine pure Existenz bedingt - Teil des Universums ist. :)

Gruß, Martin

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Nun, die Wiedergeburt (Reinkarnation) gibt es, denn wenn eine Seele noch einmal auf der Erde eingezeugt werden will, dann lässt Jesus das zu, da er die völlige Willensfreiheit des Menschen achtet. Doch Jesus sagt, dass nur sehr, sehr wenige Seelen noch einmal einen Leib auf der Erde tragen wollen. Selbst die Seelen, denen es im Jenseits überaus schlecht geht, wollen nicht zurück. Aber schon gar nicht die Seelen, denen es im Jenseits gut geht. Der Grund liegt im ungeheuren Freiheitsgefühl das eine Seele empfindet, wenn sie ihren schweren Leib abgelegt hat. Kaum eine Seele will sich deshalb noch einmal in einen Leib einsperren lassen und dabei die Rückerinnerung verlieren. In der Regel kommt also eine Seele nur ein einziges Mal auf die Erde! Die Führung zur Seligkeit findet im Jenseits statt. Wie aber geht so eine seltene Wiedereinfleischung vor sich? Gerade so wie bei der ersten Einfleischung! Während dem Geschlechtsakt wird die Seele in die Frucht eingelegt! Quelle: Jakob Lorber


Zellner82  03.09.2020, 19:22

Wer ist Jakob Lorber? (ohne Google)

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Die Frage der Wiedergeburt ist keine unbeantwortbare Frage, sie wird nur falsch (Emotional) diskutiert.

Jede einzelne Zelle eines Menschen besteht aus Aminosäuren, Aminobausteine sind die Energie-Bausteine allen Lebens. Energie ist unzerstörbar, sie wandelt sich nur.

leute die an wiedergeburt glauben ,glauben auch meistens das wir nicht die einzigen sind.man kann dann also auch woanders wiedergeboren werden,nicht unbedingt auf der erde

Ich sage: Raum und Zeit sind unendlich.

Bewiesen werden kann die Aussage nicht, aber es gibt auch viele Experten, die das ebenso sehen und es gibt natürlich viele Experten, die anderes denken. Fazit: Wir wissen es nicht und können darauf nicht aufbauen. Hierzu gibt es bislang kaum sinnvolle empirische Forschungsdaten.

Die Frage nach der Wiedergeburt hängt erstmal gar nicht mit dieser Frage zusammen.

Aber es ist eine gute Überlegung zum Raum an sich, die du anstellst: Jedoch ein weiterer Hinweis: Das Wesentliche was uns ausmacht, ist, dass wir Seele sind, also nicht materiell. Wir können seelisch/geistig auch existieren ohne einen physischen Lebensraum im konventionellen Sinne, also z. B. ohne Sauerstoff etc., nur dann eben nicht mit Körper. Die Wiedergeburt/Reinkarnation findet nicht "sofort" statt, es gibt eine Zeitphase dazwischen, wo der Geist sich vom Körper gelöst hat, eine zeitnahe Reinkarnation ist nicht zwingend, es können prinzipiell erstmal Jahrhunderte vergehen.

Es gibt übrigens sehr viele starke Hinweise, dass die Wiedergeburt tatsächlich ein reales Naturgesetz ist. Gute Indizienbeweise zum Thema Reinkarnation findest du z. B. in den Forschungsarbeiten von Prof. Ian Stevenson (Reinkarnationsforschung), einfach mal in der Suchmaschine, bei Youtube o. ä. einiges dazu ansehen. Das ist seriöse und gründliche Forschung, auch wenn sie im Mainstream leider ignoriert wird und viele Skeptiker so tun als ob es nicht seriös wäre, weil sie das Thema einfach grundlegend ablehnen, ohne überhaupt genauer hinzusehen.

Kannst mich gerne auch anschreiben bei Hintergrundfragen zum Thema, ich bin da schon viele Jahre intensiv mit beschäftigt... ;-)


Mannimanaste  02.09.2023, 23:30
Es gibt übrigens sehr viele starke Hinweise, dass die Wiedergeburt tatsächlich ein reales Naturgesetz ist.

Wenn Wiedergeburt stattfindet, ist sie selbstverständlich ein reales Naturgesetz. Wäre sie das nicht, könnte sie auch nicht stattfinden.

Du sagst, wir sind "Seelen". Das stimmt nur teilweise. Denn wir sind ebenso unsere Körper, welche von der Seele erlebt wird. Die meisten Menschen identifizieren ihr ich sogar ausschließlich mit der körperlichen Individualität (was in den altindischen Veden als "falsches Ego" bezeichnet wird, weil diese Identifizierung eben nur teilweise stimmt, und somit quasi falsch ist).

Und genau hier liegt auch der Kern der Sache, warum Wiedergeburt von den allermeisten Menschen völlig falsch verstanden wird:
Da sie sich als ihr individuelles Ich identifizieren, nehmen sie beim Gedanke an Wiedergeburt selbstverständlich an, dass eben auch dieses individuelle Ich wiedergeboren würde, wenn sie sich Wiedergeburt vorstellen. Sie nehmen das an, obwohl sie wissen, dass der eine sterbliche Körper, den sie jetzt haben, natürlich nicht im nächsten Leben genau der Selbe, und noch nicht mal der Gleiche sein wird.

Aber ohne diesen individuellen Körper ist auch das individuelle Ich nicht mehr dieses Ich, als das sich die meisten Menschen identifizieren.

Es passt also nicht zusammen, wie die meisten Menschen über Wiedergeburt nachdenken.

Denn das individuelle Ich stirbt mit dem Tod tatsächlich für immer und hat auch tatsächlich nur dieses eine Leben.
Nur das erlebende Ich, also dieses Ich, von dem die meisten Menschen nur sehr wenig oder gar nichts kennen, welches es aber jedesmal erlebt, das jeweils einmalige individuelle Ich zu sein, kann in einem neuen Körper, und somit auch einer neuen Individualität wiedergeboren werden (da der letzte Körper ja unwiderruflich zerstört ist, wenn er stirbt).

Dass es diese zwei verschiedene "Ichs" gibt, und wir alle beide davon sind, ist nur den Wenigsten klar. Darum sind die Vorstellungen über Reinkarnation auch regelmäßig unzutreffend und in sich unlogisch.

Denn es gibt ja Menschen, die sagen, dass das Ich nach dem Tod zerstört ist, und es gibt Menschen, die sagen, dass das Ich den Tod überleben kann, UND BEIDE haben tatsächlich recht!! Nur das die einen eben vom individuellen Ich ausgehen, und die anderen vom erlebenden Ich.

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ksa01  03.09.2023, 09:43
@Mannimanaste

Kurz vorweg gesagt, damit es kein Missverständnis gibt, ich verfüge über sehr viel tatsächliche Erfahrung im Thema Reinkarnation/geistige Welt, seit über 10 Jahren im praktischem Kontext mitsamt viel Ausbildung (nicht nur Theorie) von noch sehr viel erfahreneren Lehrer:innen und bin zugleich auch am akademischen Wissensstand auf aktuellem Stand ebenfalls schon seit vielen Jahren dabei.

Wenn Wiedergeburt stattfindet, ist sie selbstverständlich ein reales Naturgesetz. Wäre sie das nicht, könnte sie auch nicht stattfinden.

Das stimmt, ich habe oben vieles vereinfacht/verkürzt und weggelassen von meinem eigenem Wissen und Weltbild, um nichts vorwegzunehmen. Für mich ist das auch 100% klar, dass Reinkarnation ein Naturgesetz ist, ich wollte aber v. a. auf die akademischen Nachweise zeigen usw. und nicht mein Wissen und Erfahrungswissen für den Fragestellenden als Fakt vorwegnehmen, er/sie muss ja selbst den Weg zur Erkenntnis finden und da bin ich mehr heutigen Forschungsstand geblieben. - Sorry, wenn wohl der falsche Eindruck entstand, dass ich selbst nur Vermutungen habe o. ä., obwohl ich tatsächlich die Hintergründe ganz genau kenne.

Du sagst, wir sind "Seelen". Das stimmt nur teilweise. Denn wir sind ebenso unsere Körper, welche von der Seele erlebt wird. Die meisten Menschen identifizieren ihr ich sogar ausschließlich mit der körperlichen Individualität (was in den altindischen Veden als "falsches Ego"

In dem letzten Punkt hast du völlig recht, dieser Körperglaube ist in unserer Gesellschaft extrem verbreitet und der absolute Standard. Es stimmt aber nicht, dass wir ebenso unsere Körper _sind_ bzw. wahrscheinlich meinst du das Richtige, wo wie ich es lese, es wäre sprachlich aber nicht richtig es so zu schreiben: Wir _haben_ einen Körper, aber das ist ja praktisch mehr eine Form von zeitweiser "Bekleidung" um das herum was wir im Kern sind (Seele/Geist), es stimmt aber das wir natürlich ein starkes Identifikationsgefühl mit dem physischen Körper aufbauen. Dennoch sind wir wiederum nicht dieser Körper, was man am klarsten sieht, wenn wir in der geistigen Welt sind - rein in Geistform - und dann praktisch völlig losgelöst davon existieren und uns in diesem Moment auch nicht mehr damit identifizieren, sondern das als Befreiung erleben. (Vielleicht haben wir die physische Inkarnation sogar bereits hinter uns gelassen und leben in der Zeitphase nur geistig).

Du hast aber auch völlig recht, dass das jetzige "Ich" mit dieser Körpererfahrung in diesem Lebenskontext natürlich sehr bedeutsam auf unser geistiges, charakterliches "Sein" zurückspiegelt und dieses ebenso prägt, wir werden in der Tat natürlich nach der jeweiligen Inkarnation auch ein anderer Geist sein, das Ziel ist ja diese Erfahrungen zu machen. Andererseits kann es aber sein, das ist individuell, das frühere Identitäten uns stärker geprägt haben und wir uns als Geistwesen dann wieder mehr auf diese beziehen als auf die letzte Inkarnation (insgesamt bilden wir natürlich immer eine gesamte Summe unserer Identitäten), "Schwerpunkte" können individuell abweichen und sind dynamisch.

Denn es gibt ja Menschen, die sagen, dass das Ich nach dem Tod zerstört ist, und es gibt Menschen, die sagen, dass das Ich den Tod überleben kann, UND BEIDE haben tatsächlich recht!! Nur das die einen eben vom individuellen Ich ausgehen, und die anderen vom erlebenden Ich.

Ja, genau, das sehe ich komplett ebenso und es ist auch vollkommen logisch, wenn man sich eben bewusst macht, wie unheimlich viele Vorleben wir normalerweise in der Realität bereits in uns tragen und wie viele verschiedene Erfahrungen uns somit bereits geprägt haben und alles verändert sich in Summe immer; geistige Evolution. Es gibt in der Tat viele Menschen, die (mangels Erfahrung), eher so denken als ob Reinkarnation sich nur auf etwas anderes in der Zukunft bezieht, aber die Lebensvergangenheit bereits ihre Gegenwart wäre, ohne zu ahnen wieviel derzeit Unbekanntes (Unbewusstes) noch in ihnen steckt.

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Mannimanaste  24.09.2023, 01:44
@ksa01

Ich verstehe was Du meinst, wenn Du sagst, dass es falsch ist zu sagen, wir SIND auch unser Körper, da wir diesen eben nur temporär HABEN.

Andererseits finde ich es auch nicht richtig, nur das erlebende Ich (wie ich inzwischen Seele lieber benenne) als echtes Ich anzuerkennen, und die Identifikation des erlebenden Ichs mit dem individuellen - und somit eben auch körperlichen Ichs als falsch zu bezeichnen. Ich finde es an dieser Stelle wichtig, dass man schlicht anerkennt, dass es eben zwei unterschiedliche Ichs gibt, wenn man sich verkörpert erlebt:

  • das individuelle Ich
  • das erlebende Ich

Ansonsten bin ich angenehm überrascht, wie viele Dinge wir offensichtlich ähnlich sehen!

Zu meiner Hauptidee, dass es wegen Reinkarnation logischerweise weniger Seelen als Körper im Universum gibt, und sich die Zahl dieser Seelen bei einer unchronologisch stattfindenden Reinkarnation ohne logische Probleme auf 1 reduzieren lässt, dies dann aber widerum viele unbeantwortete Fragen beantworten würde, habe ich von Dir leider noch nichts gehört.

Vielleicht würde es aber auch den Rahmen sprengen, hier darüber weiter zu kommunizieren. Darum schlage ich Dir für weitere Kommunikation e-Mail Kontakt vor: maki@astrosoft.de

LG
Martin

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