Bei der Auswahlmöglichkeit "Wir werden immer Teil des Universums sein - selbst nach dem Tod" ist das entscheidenste Wort das erste, also "Wir". Denn wer wir eigentlich sind, ist vielen Menschen nicht wirklich klar:
In unserer westlichen Welt identifizieren sich (also ihr "Ich") die allermeisten Menschen mit ihrer Individualität (Aussehen, Charakter, Vorlieben, Gefühle u. Gedanken). Dieses individuelle Ich ist sterblich (obwohl es ebenfalls für immer Teil des Universums ist, da es ja in dem Zeitraum der Lebensspanne des betreffenden Menschen fraglos existiert, und insofern für immer Teil des Universums ist, denn in meinen Augen koexistieren alle Momente des gesamten Zeitablaufs des Universums, gehen also nicht kaputt oder verloren, bzw. in die Nichtexistenz über, wenn sie für uns unerreichbar in dem Bereich verschwinden, den wir Vergangenheit nennen.
Man braucht hier bloß mal die aktive Rolle und die passive Rolle vertauschen, um es besser zu verstehen:
Wir denken immer, die Zeit wäre aktiv und flösse irgendwie an uns, bzw. durch uns vorüber. Und wir wären dabei die Passiven, denen das eben einfach passiert.
Vertauschen wir die Rollen, so dass die Zeit mit all ihrem Momenten passiv und koexistent ist, und wir die Aktiven sind, die sich durch das Älter-Werden durch diese passive Zeit-Landschaft hindurch bewegen, dann wird plötzlich deutlich, dass das Wort "Jetzt" in diesem Fall einfach nur den zeitlichen Standort beschreibt, an welchem wir uns gerade in dieser Zeitlandschaft befinden.
Das ist wie im Zug: Nicht die Landschaft ist die aktive, die an uns vorbei saußt, wenn wir im Zug fahren und aus dem Fenster sehen, sondern der Zug mit uns drin ist der Aktive, der sich durch die ruhende Landschaft bewegt.
Zurück zum individuellen Ich:
Es gibt außer dem individuellen Ich, das maßgeblich auch von dem einmaligen individuellen Körper geprägt ist, auch noch die Tatsache, sich ÜBERHAUPT in IRGENDEINER Verkörperung vorzufinden, und diese mit all ihrer Individualität zu ERLEBEN. Also wie ein Regisseur, der mehrere Kameras mit diversen Vorsatzlinsen und verschiedenen Filtern aufgestellt hat, und während alle Kameras filmen, abwechselnd mal durch den Sucher der einen, und der anderen Kamera schaut. Er erlebt also, wie die Kamera die Welt sieht, durch all ihre individuellen Filter und Einstellungen, und wenn er zur nächsten Kamera geht, erlebt er, wie diese nächste Kamera die Welt sieht.
Wir denken, wir seien die Kamera und sehen die Welt wie wir sie sehen, weil wir individuell so sehen und erleben, wie diese eine Kamera (unsere Verkörperung in EINEM Körper) nun mal voreingestellt ist. Dass wir das nicht selbst SIND, sondern diese individuelle Sichtweise dieser einen Kamera lediglich erleben, fällt uns dabei gar nicht auf.
Diese erlebende Ich, erlebt unser individuelles Ich lediglich, und wer dieses erlebende Ich eigentlich unabhängig davon sein könnte, ist uns ziemlich verborgen. Menschen, die öfter meditieren, haben häufig das Bedürfnis, bei der Meditation möglichst viel des individuellen Ichs quasi herunterzufahren, um dadurch eine Chance zu haben, mehr von dem dahinter erlebenden Ich zu erkennen.
Wenn Du mit "Wir" also unser erlebendes Ich meinst, gebe ich Dir uneingeschränkt recht, dass wir für immer und über jeden Tod eines individuellen Ichs hinaus, zum Universum gehören. Deutlich eindeutiger, als dass das individuelle Ich für immer zum Universum gehört, wobei auch das der Fall ist, wie ich ja oben schon beschrieben hatte.