Warum glauben junge Deutsche so gerne sie wären nicht "typisch Deutsch"?
...sondern irgendwie "international"?
Also das muss ich als jemand, der sich viel im Ausland aufhält, doch sehr stark verneinen. Junge Deutsche haben genau den typisch deutschen Habitus wie ihre Eltern (mit den üblichem Wandel/leichter Modernisierung natürlich durch einen anderen Zeitgeist) und unterscheiden sich doch sehr deutlich von jungen Menschen in anderen Kulturen (Junge Menschen in Südamerika z.B. haben einen ganz anderen Habitus als junge Deutsche).
4 Antworten
Keine Ahnung. Ich bin selbst deutsch und warne immer alle, die mich kennenlernen, vor, weil ich mich extrem stereotypisch deutsch verhalte. Ich finde "deutsch" ist eine sehr gute Beschreibung für meinen Charakter 🤷🏼♀️
Immer überpünktlich, auf Situation A,B,C,D,E... vorbereitet, bisschen besserwisserisch, achte sehr auf Rechtschreibung, trinke viel Sprudelwasser, lüfte jeden Tag. Sowas halt
Risikoaversion, Prüderie, Verklemmtheit, Leidenschaftslosigkeit, Logik vor Emotion, Pünktlichkeit, Spießigkeit, Arbeitsmoral, Penibilität, Sauberkeitsfetisch und so weiter und so weiter
Natürlich gibt es Ausnahmen und individuelle Unterschiede, aber die Ausnahmen bestätigen eben die Regel.
Ja, abgesehen von Leidenschaftslosigkeit passt das alles sehr gut auf mich
Allgemein ist es so, dass "typisch deutsch" als altbacken und etwas dümmlich gilt. Gerade deutsche Türken (Widerspruch? 😉!?) benutzen "deutsch" mit der Betonung wie eine Beleidigung. Deutsch gilt als "uncool".
Genausowenig verstehe ich, dass Leute, die in Deutschland geboren werden und Eltern haben, die ebenfalls in Deutschland geboren wurden und alle die deutsche Staatsangehörigkeit haben, sich als Türken bezeichnen, nur weil Oma und Opa Türken waren. Warum sie es tun? Weil "deutsch" als uncool gilt.
Die ärgere ich dann gerne und frag sie, was an ihnen so uncool sei, da sie ja selbst Deutsche seien... 😉😂😇
Naja, also ich bin Biodeutscher und keinesfalls links und finde Dinge wie Nationalstolz und so weiter eigentlich gut.
Aber selbst ich würde, wenn ich könnte, auch lieber kein Deutscher sein. Mal abgesehen eben von sehr uncoolen Deutschen eigenschaften wie "Risikoaversion, Prüderie, Verklemmtheit, Leidenschaftslosigkeit,, Spießigkeit" und so weiter machen die die heutigen Deutschen sich mit ihrer verdruchsten Anti-Nationalen Einstellung zu sich selbst (dieses "Ich bin für unbegrenzte Zuwanderung, äääh, ich will kein Rechter sein, ääääh, also ich schäme mich wegen damals und äääh etc) auch zu Witzfiguren.
Dafür haben wir doch Dich, um diese Vorurteile zu wiederlegen. 🙂
Ich fühle mich nicht als Witzfigur. Ich bin, wie ich bin und lebe, wie es mir gefällt. Einige dieser Eigenschaften treffen auf mich zu, aber hätte ich nicht meine Leidenschaft für die Kampfkunst, wäre ich wohl nicht mehr als 17 Jahre dabei. Ist vielleicht eine Ausnahme in meinem deutschen Wesen. Wir sind halt ganz viele Einzelexemplare mit diversen Ausnahmen...
Einige Stereotype, die als deutsch gelten, gefallen mir außerordentlich gut, wie z.B. die Zuverlässigkeit. Warum sollte ich mich dafür schämen?
Wenn jemand findet, ich wäre spießig, dann ist das doch sein Problem, nicht Meines!
Ja, Zuverlässigkeit ist ein Attribut, was mir auch sehr wichtig ist.
Das Problem hierzulande ist meiner Meinung nach, dass vieles ein Selbstzweck ist...
Gegen Arbeit und Disziplin zum Beispiel spricht ja an sich erstmal nichts - wenn man danach dann auch genauso ausgelassen und hemmungslos feiern würde wie man hemmungslos arbeitet. Doch das ist eben nicht der Fall.
Ich kenne genügend Leute, die ihren Job verantwortungsvoll ausführen, aber auch gern und ausgelassen feiern. Einige benötigen dazu noch nicht einmal Alkohol.
Hemmungslos nicht, weil ich trotzdem nie etwas absichtlich beschädigen würde oder Personen beleidigen/ verletzen würde. Diese Hemmungen habe ich durchaus, aber ich denke, Du meinst doch eher "albern und ausgelassen", oder?
"ich denke, Du meinst doch eher "albern und ausgelassen", oder?"
Genau.
Trotzdem steckt den Damen z.B. auch in ihrer Freizeit hierzulande das Deutsche in den Knochen. Viel ängstlicher, viel Scheuer, viel mehr Abneigung gegen spontane Flirts im Alltag, viel mehr Angst vor Berührungen und so weiter (im nüchternen Zustand) als ich das z.B. von Dates und Flirts in Brasilien kenne.
Eine "Dolce-Vita"-Aura strahlen deutsche Frauen eben ganz und gar nicht aus.
Das mag sein.
Ich mag es wirklich nicht, gleich betatscht zu werden und die meisten Anderen, die ich kenne, auch nicht. Tja, da müsst ihr wohl tatsächlich mit Brasilianerinnen vorlieb nehmen.
Die mögen US- und GB-Musik. 1968 haben die Studenten auch die Rolling Stones angehört.
Naja viele der jungen Generation lernen die anderen Kulturen durch digitale Vernetzung viel schneller kennen. Häufig sind die Eltern der jungen Generation nich deutlich konservativer was die Jugend denken lässt sie wäre "international" oder was auch immer
:) hast du ein beispiel für dien typisch drutsches verhalten? Ich bin interessiert