Warum gilt Autismus als "Behinderung"?
Nur weil sie soziale Schwierigkeiten haben, oder gewisse Dinge im Sozialen Bereichen nicht verstehen können ? Es gibt doch genug Jobs, die ohne Menschen funktionieren z.B.. diese Menschen haben doch dafür so viel andere und krasser Kompetenzen, z.B. was die Sprachen angehen oft; umso mehr.
Ich glaube, man versteht wie und was ich ungefähr meine.
Oder genug Menschen die auch ohne Autismus- Spektrum dämlich sind, oder nicht mit Menschen können.
Wieso ist man sofort " behindert " wenn man nicht in die gewünschte Norm dieser überwiegend furchtbaren Gesellschaft passt ?
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würdest du medikamente mit krassen nebenwirkungen nehmen, die deine persönlichkeit verändern, wenn es sie gäbe?
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Nein.
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du würdest also deine krankheit nicht mit medikamenten behandeln lassen, selbst wenn das möglich wäre?
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Nein. Medikamente dienen nur die Symptome zu "beheben " oder zu verzögern, nicht die Ursache!
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würdest du sagen, dass ADHS oder ADHS krankheiten oder behinderungen sind?
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Keins von beiden. Es gibt für alles eine Methode und Lösung, wie man Verhaltensweisen ändern/verbessern kann. Ohne Diagnose schaffen es die Menschen doch auch. So oft schon gesehen
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ohne diagnose schaffen es die menschen auch nicht. kannst du nicht gesehen haben, weil es nicht wahr ist.
warum urteilst du so?
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Hää ich habe Kollegen die ads und adhs haben, dass sich später rausstellte. 😂
Natürlich habe ich es gesehen. Live sogar. Klar schaffen die es. Vllt komplizierter aber es geht.
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in meinem bekanntenkreis sind autisten und asperger autisten, die ein ganz normales leben führen. auch von ganz alleine.
also ist beides nur eingebildet, also nur fehlender wille?
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Ne, ich sage ja , dass es funktioniert. Lies doch richtig.
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ich lese richtig. meine schlussfolgerung aus deinem geschriebenen ist, dass beides bloss ne macke ist, aus die man mit willen alleine rauskommt.
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ich sag das doch die ganze Zeit. Bin nur gegen Medikamente. Ich sage doch auch : DAS GEHT.
Macken haben wir alle.
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Medikamente haben mir das Leben gerettet.
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Können die auch. Zur Not. Für diesen Moment. Dennoch sind die Nebenwirkungen oft schlecht.
8 Antworten
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Autismus ist kein "La la la, ich hab ein paar soziale Probleme". Der Autismus beeinflusst nicht nur meine sozialen Fähigkeiten, sondern jeden einzelnen Bereich meines Lebens und das ist in Ordnung.
- Ich schreie vor Schmerzen, wenn ich zu viele Reize abbekommen. Andere denken dann, ich könne mich nicht benehmen, und bestrafen mich noch dafür.
- Ich bin so lichtempfindlich, dass ich trotz Sonnenbrille vom Optiker manchmal fast blind bin. Deswegen werde ich zum Beispiel nie einen Führerschein machen können.
- Blickkontakt tut weh.
- Wegen der sozialen Probleme gerate ich häufig in Schwierigkeiten und weiß am Ende nicht mal, wieso eigentlich - erklären tut es mir jedenfalls niemand, nicht mal, wenn ich nachfrage.
- ...
Und da ist so was wie Mobbing und Probleme am Arbeitsplatz noch gar nicht mit einbezogen. Oder die ganzen Komorbiditäten - Autismus erhöht das Risiko für verschiedene körperliche und psychische Krankheiten.
Ich bin behindert und ich benutze diesen Begriff gerne. Es ist ein völlig neutraler Begriff, der meine Lebenssituation zutreffend beschreibt.
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Das mit den krassen besonderen Talenten... ist eher das Savant Syndrom. Savants können Autisten sein, müssen es aber nicht.
Autismus ist auch weit mehr als nur "kommt nicht mit Menschen klar". Es ist oft auch eine Beeinträchtigung in der Reizverarbeitung der Sinnesorgane vorhanden. Und das behindert wirklich sehr.
warehouse14
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Danke für diese Frage. In wieweit sich Menschen (ich meine alle Menschen) behindert fühlen muss jeder einzelne entscheiden. Wichtig ist, dass jeder, der Hilfe braucht/will auch Hilfe bekommt. Unsere Gesellschaft neigt leider zum Schubladendenken – jeder der vermeintlich von der "Norm" abweicht wird abgestempelt und bekommt ein Label. Es liegt an uns, wieweit wir dieses Denken übernehmen und weitertragen.
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Ich danke dir, dass es doch Menschen gibt die ihren eigenen Kopf mit eigenen Gedanken nutzen.
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Ach so? Und ich tu das nicht, wenn ich Dir hier von meinen eigenen gelebten Erfahrungen berichte?
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Behindert = der Grund sorgt für Hindernisse im Alltag. Ein Hindernis kann z.B. in dem Fall sein, dass man nicht zu Stoßzeiten einkaufen gehen kann, weil zu viele Menschen parallel unterwegs sind. Dass man auf einer Klassenfahrt Stress hat und den evtl. auch auslebt, weil man mit mehreren Mitschülern auf einem Zimmer sein muss. Dass man sich teilweise nicht an Normen gewöhnen kann, die für andere komplett normal sind, weil man von bestimmten Situationen überfordert ist.
Das Wort Behinderung ist an sich keine Abwertung. Es beschreibt, dass jemand Hindernisse hat, die andere nicht haben. Es bedeutet nicht, dass der Mensch schlechter, dümmer, weniger sympathisch oder so ist.
Wenn du eine ganz strikte Routine brauchst und bei Abweichungen Stress bekommst, vielleicht dadurch aggressiv wirst oder einfrierst und gar nichts mehr machst - und damit andere, die bei dir sind, behinderst - dann ist das eine Einschränkung, die andere nicht haben.
Die können sich bei Änderungen (Stromausfall, warmes Wasser geht nicht, Zeitplan wurde umgestellt, Auto springt nicht an) murrend, aber recht schnell an die neue Situation anpassen (Haare werden nicht geföhnt, es gibt keinen Toast oder heiße Milch, es wird sich kurz kalt gewaschen, man findet sich mit dem neuen Zeitplan ab, auch wenn man es sich anders vorgestellt hatte, man geht murrend zur Bushaltestelle).
Für Autisten kann das extrem schwierig bis unmöglich sein, selbst ohne intellektuelle Einschränkungen KÖNNEN einige dann nicht bspw. sich schnell mit kaltem Wasser waschen, zur Bushaltestelle gehen, statt ins Auto zu steigen etc. Die BRAUCHEN ihre Routinen. Wenn sie die nicht bekommen, machen sie - besonders als Kinder - oft Dinge, die andere dann stark überfordern. Sich auf den Boden werfen, sich komplett verweigern, schreien usw.
Man sollte grundsätzlich aufhören, "Behinderung" als negatives Wort aufzufassen. Behinderung = es gibt Hindernisse im Leben. Man benötigt zusätzliche Hilfemittel, Strategien oder Hilfen bzw. Rücksicht, die andere nicht benötigen. Das bedeutet nicht, dass andere deshalb auf einen herabsehen. Streng genommen sind Brillenträger auch behindert, weil sie ohne Brille oft nicht lesen oder Auto fahren könnten. Das ist ja keine Schande.
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Das bedeutet nicht, dass andere deshalb auf einen herabsehen.
Ergänzend, zu der sehr guten Antwort: oder das Recht haben, auf denjenigen herabzusehen.
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Also sind wir theoretisch alle behindert in ieiner Weise.
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Nein.
Wir haben alle irgendwo irgendwelche Dinge, die wir nicht können, klar. "Behindert" bedeutet aber, dass uns das stärker einschränkt als den Durchschnitt.
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Und wer entscheidet was der Durchschnitt ist ? Die Gesellschaft wieder ne?
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Nö. Der Durchschnitt ist ein statistischer Mittelwert.
Ich verstehe gar nicht, warum Du das Wort "behindert" so verteufelst
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Ne moment. Von wem wird denn der Mittelwert festgestellt? Und wieso ist genau DAS so richtig?
Mache ich nicht. Denn behindert sind Menschen die z.b. nicht mehr gehen können, oder geistig wirklich beeinträchtigt sind, dass die nichts alleine können. Bei autismus ist es ja anders. Die brauchen zwar erstmal mehr Unterstützung aber können ja danach selbstständig "Leben" durch ihre eigenen Methoden.
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Autistische Menschen sind wirklich beeinträchtigt. Viele autistische Menschen können nicht selbstständig leben. Ich zum Beispiel nicht.
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Menschen mit einem Grad der Behinderung haben, bekommen Vorteile im Job oder andere. Wenn dieser nicht festgestellt werden würde, obwohl sie Einschränkungen im alltäglichen Leben haben, wäre das wohl nicht so gut für sie. Andererseits glaube ich nicht, dass man verpflichtet ist, einen Antrag auf Behinderung zu stellen.
Was meinst du mit Blickkontakt tut weh ? Also tut es echt "weh" ?