Warum gibt es Kinder die nur sehr schwer lernen können,obwohl sie ganz normal sind?

8 Antworten

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Weil auch das normal ist. Ich selbst musste da auch durch (habe ADS) und es war nicht immer alles rosig :-)

Viele Grüße


junge1314 
Beitragsersteller
 29.02.2024, 18:22

Die einen lesen die Aufgabe einmal durch und haben die Lösung, andere geht vielleicht nach 30Min das licht auf. WARUM das?????

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junge1314 
Beitragsersteller
 29.02.2024, 18:17

Manchmal ist lernen harte Arbeit!!!

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Von Experte rotesand bestätigt

Sie können sehr wohl lernen, nur kommen sie mit dem Schulsystem nicht zurecht. Dort geht es aber auch nicht ums Lernen, sondern ums Gehorchen.

Gruß Matti


Wechselfreund  01.03.2024, 17:29

Was hat man dir in der Schule angetan?

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Kuhlmann26  01.03.2024, 17:54
@Wechselfreund
Was hat man dir in der Schule angetan?

Genau das, was ich kritisiere.

Ich musste beispielsweise trotz meiner Linkshändigkeit die ersten vier Jahre mit der rechten Hand schreiben. Die Folge waren nicht nur psychische Probleme, sondern schlechte Schreibleistungen. So kam ich beispielsweise bei Diktaten mit dem Schreiben nicht hinterher und bekam schlechte Noten. Da es zu meiner Schulzeit noch das Fach Schönschrift gab, kann Du Dir vorstellen, wohin das führte.

Ich kritisiere aber vor allem die Dinge, die unbewusst geschehen bzw. im System stecken. Dass es da so einiges gibt, beweist auch Deine Nachfrage. Ich habe hier aber auch schon mehrfach erwähnt, dass ich in aller Regel keine bösen Absichten unterstelle. Ich wiederhole: Dinge die unbewusst geschehen.

Was ist daran so schwer zu verstehen, dass das Klingelzeichen ein (nonverbalen) Erziehungsmittel ist? Und all die anderen Dinge, die kein Mensch von sich aus tun würde, wenn er etwas lernen wollte.

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Wechselfreund  01.03.2024, 18:05
@Kuhlmann26

Es geht mir um den Satz

Dort geht es aber auch nicht ums Lernen, sondern ums Gehorchen.

Wie kannst du ohne Beleg solch eine Behauptung aufstellen? In meinem Unterricht (und den kenne ich) ging es zu allerest ums Lernen (wenn möglich mit eine bisschen Spaß dabei). Tatsächlich habe ich dabei auch darauf geachtet, dass gewisse Regeln eingehalten wurden, damit auch zurückhaltende Kinder zu ihrem Recht kommen. Wenn du das als Verlangen von "Gehorchen" ansiehst, dann gab es das auch.

Das, was du zu der Behandlung deiner Linkshändigkeit sagst: soetwas ist sicher nicht mehr gegeben, auch wenn viele bahaupten, dass sich im Schulsystem seit Jahrzehnten nichts geändert hat.

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Kuhlmann26  01.03.2024, 22:54
@Wechselfreund

Wir reden aneinander vorbei und ich kann nachvollziehen, dass Du als Lehrerin einen völlig anderen Blick auf die Sache hast. Wir haben darüber ja auch schon diskutiert. Das Schulsystem hat sich in den entscheidenden Parametern tatsächlich nicht geändert. Es entscheiden immer noch andere darüber, was Minderjährige wann und wie zu lernen haben.

Natürlich ist das mit dem Umgang der Linkshändigkeit vorbei. Das habe ich am Ende der 1960er Jahre - jedenfalls in der DDR - selbst miterlebt (wirde 1965 eingeschult). Die Lehrer schienen über die Sommerferien nach meiner 4. Klasse irgendeine Dienstanweisung bekommen zu haben, die Praxis zu unterlassen. Der Zwang hörte jedenfalls fast von einem auf den anderen Tag auf.

Heute ist das strickt verboten und, wenn ich richtig informiert bin, ist der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt, wenn der Zwang dennoch ausgeübt wird. Wer das nicht selbst erlebt hat, kann sich das nicht vorstellen. Es geht nicht um physische Gewalt, obwohl ich auch Fälle kenne, wo Kindern der linke Arm auf den Rücken gebunden wurden, damit sie die Hand nicht benutzen konnten. Ich empfehle Dr. Barbara Sattler

https://lefthander-consulting.org/deutsch/information/problematik/

Das Vorwort zu ihrem ersten Buch, «Der umgeschulte Linkshänder oder Der Knoten im Kopf» ist wirklich erhellend; gerade auch für Rechtshänder. Die eigentliche Ursache der Händigkeit liegt eben nicht bei den Gliedmaßen.

https://lefthander-consulting.org/deutsch/information/literatur/der-umgeschulte-linkshaender-oder-der-knoten-im-gehirn/vorwort-zum-buch-der-umgeschulte-linkshaender-oder-der-knoten-im-gehirn/

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junge1314 
Beitragsersteller
 29.02.2024, 18:32

Mit dem Schulsystem schon, aber mit dem Schulstoff nicht

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Kuhlmann26  01.03.2024, 12:26
@junge1314
Mit dem Schulsystem schon, aber mit dem Schulstoff nicht

Der Schulstoff ist doch Teil des Systems. Kein Mensch käme von allein auf den Gedanke, auf eine solche Weise Wissen anzueignen, wie es in der Schule geschieht.

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Mitunter scheitert das auch am Willen, an schlechten Vorbildern (etwa bildungsferne Eltern - bildungsfern zu sein bedeutet nicht, dümmlich oder schwer von Begriff zu sein) oder an schlechten Lehrern / dem deutschen Schulsystem, das dazu neigt, Mädchen zu bevorzugen und stille, ruhige und gehorsame Kinder.

Fühlt ein Kind sich in der Schule usw. nicht angenommen oder gedemütigt, schaltet es auf stur und zeigt in der Regel ganz direkt, dass es sein Umfeld (in der Schule) dafür hasst und nicht mehr am Lernen und an guten Noten usw. interessiert ist nach dem Motto ... ich kann machen, was ich will, mich wollen sie da sowieso nicht haben. Wo ein Erwachsener sich des Friedens willen verstellt und "halt funktioniert", ist ein Kind so ehrlich, dass es "einfach nicht mehr will", egal was das für Folgen hat. und kaum jemanden mehr an seine verletzten Gefühle ranlässt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weil jeder etwas anders lernt. Und so fällt es manchen schwer auf eine bestimmte Art und Weise zu lernen.

Auch ist die Frage wie oft man lernt oder übt. Der Trick ist: kurze intensive beschäftigung. 15 Minuten. Und dann Pause. Also wirklich nichts machen. Schon gar nicht irgendein Mist konsumieren. Und das mehrmals am Tag. Und jeden Tag.

Von 2h Lernzeit am stück sind 1,5h im Endeffekt verschwendet.

Dann kommen Interessen hinzu. Wenn man sich für etwas interessiert wird es einfacher etwas zu erlernen. Und ggf hat man das einfach schon von sich aus gelernt.

Je breiter die eigenen Interessen aufgestellt sind desto leichter wird es die Person in einer Schulumgebung sein.

weil kindern es schwer fällt zuzuhören und sich für längere zeit zu konzentrieren .

außerdem lernt jedes kind anders und muss anders gefördert werden