Warum gibt es extremen Mitarbeitermangel und soo viele Bürgergeldempfänger?

5 Antworten

In Deutschland gibt es ja angeblich einen Mangel an Fachkräften.

Völliger Unsinn!

Aus eigener Erfahrung (3 Ausbildungen, Ausbilderschein) stelle ich fest, dass es nicht an Fachkräften mangelt, sondern an Arbeitgebern, welche Fachkräfte gerecht entlohnen wollen. Anstatt auf jahrelange Erfahrung zurückzugreifen und neue Fachkräfte auszubilden, warten diese Geier darauf, dass ausländische Facharbeiter eingeflogen werden und lächelnd zum Mindestlohn arbeiten.

Wir, die hier geboren sind und wirklich etwas leisten können, sehen zu und leben vom Bürgergeld. Oder wir bekommen Jobangebote, die man früher allenfalls den Gastarbeitern angedreht hätte.

Ich würde sie nie wählen, aber die zunehmende Macht der AfD ist nicht zufällig...


Xandros0506  24.08.2024, 08:18

Völliger Unsinn!

Richtig. Es ist Unsinn, dass es Unsinn sei.

dass es nicht an Fachkräften mangelt, sondern an Arbeitgebern, welche Fachkräfte gerecht entlohnen wollen.

Du hast offensichtlich keinen Plan, was dahinter steckt.

a) Bewerber haben selten die notwendigen und geforderten Qualifikationen und wollen kaum noch arbeiten. Und dazu dann am Besten als gerade ausgelernte Kraft das Gehalt eines Meisters oder leitenden Angestellten. Das KANN NICHT funktionieren.

Und der weit wichtigere Punkt

b) Nicht die Arbeitgeber zahlen den Lohn, sondern die Kunden! Und die sind schon längere Zeit nicht mehr bereit, die steigenden Lohnkosten in den Produkt-/Dienstleistungspreisen zu bezahlen.

WOHER soll das Geld für bessere Bezahlung also kommen, wenn nicht von den Kunden? Soll das Unternehmen Löhne und Gehälter zahlen, die es durch die Umsätze nicht mehr herein holen kann?
Was passiert denn mit den Mitarbeitern, wenn die Löhne/Gehälter nicht mehr in den Preisen an die Kunden weitergegeben werden können? -> Keine Arbeit und Entlassung!

So viel mal zur Bezeichnung "Geier". Die KMUs sind "Pleitegeier", denn sie bringen häufig eigenes Geld mit, damit deren Betriebe überhaupt überleben können!

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Personalmangel gibt es nur in ganz wenigen Branchen. In der Pflege und im Handwerk z.B. Das kann nicht jeder. Außerdem ist auch das Bürgergeld attraktiv.

Weil nur ein proportional geringer Teil der Bürgergeldbezieher dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.

Kernfrage ist nun einmal .... welche Personen beziehen denn überhaupt Bürgergeld.....

Zum Stichtag 1. August 2023 erhielten rund 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld,

rund 1,5 Millionen von ihnen waren nicht erwerbsfähige Kinder unter 15 Jahren. Von den verbleibenden rund 4 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind rund 20 Prozent erwerbstätig. Rund 40 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten war für den Arbeitsmarkt verfügbar. Die übrigen rund 40 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten standen dem Arbeitsmarkt nicht oder nur bedingt zur Verfügung, weil sie sich z.B. in Ausbildung bzw. Studium befanden, Kinder erzogen, Angehörige pflegten oder kurzfristig arbeitsunfähig waren.

https://www.fr.de/verbraucher/statistik-zeigt-zahl-totalverweigerer-empfaenger-buergergeld-aktuelle-zr-92901745.html

Im Vergleich zu den 1,6 Millionen arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger:innen sind somit nur 0,86 Prozent „Totalverweigerer“ von Arbeit oder Ausbildungen.

  • Es bleiben der BA zufolge 1,7 Millionen oder 44 Prozent der Erwerbsfähigen, die aktuell arbeiten könnten.

Von diesen Menschen hat eine Mehrzahl sogenannte Vermittlungshemmnisse, die statistisch erfasst werden: keinen Berufsabschluss, älter als 55 Jahre, langjährige Arbeitslosigkeit, Schwerbehinderung. Rund 235.000 Personen haben keine dieser statistisch erfassten Einschränkungen, möglicherweise aber andere.

Tja und Arbeitslose ohne entsprechende Qualifikation können nun einmal den Fachkräftebedarf nicht auffangen.

Desweiteren - neben den 1,7 Millionen erwerbsfähigen Bürgergeldbezieher gibt es ja auch noch knapp 956.000 ALG I Bezieher.

Dem gegenüber stehen ........

Im Juli 2024 waren in Deutschland insgesamt 703.119 offene Stellen¹ gemeldet.

Wo also sind denn die ganzen offenen unbesetzten Arbeitsplätze?


Dea2019  24.08.2024, 07:37

Ich ergänze mal: 0,86 Prozent der "1,7 Millionen Erwerbsfähigen, die aktuell arbeiten könnten" sind in Zahlen 14620 "Totalverweigerer", die sich auf Staatskosten einen faulen Lenz machen.

Wer sich diese Zahl vor Augen führt und im Hinterkopf hat, dass über 45 Millionen Erwerbsfähige in Deutschland leben, merkt, wie sehr uns die Medien wie die BLÖD und die Politiker aufs Glatteis führen!

Jaha, diese 14620 Honks lassen sich von "schärferen Sanktionen" beeindrucken und gehen dann brav schaffe schaffe Häusle baue....

Was aber Fakt ist:

In meiner Behörde arbeiten aktuell Stand Dezember 2022) bundesweit 143000 Mitarbeiter (Angestellte und Beamte). Bis Ende 2023 gehen davon 35% in den Altersruhestand... das sind mal eben rund 50000 Stellen, die neu zu besetzten wären in den nächsten 5 Jahren! Und da reden wir von fachpersonal!

Ja, wir nehmen auch "geeignete Quereinsteiger" und der Verdienst von um die 3K brutto mtl (nach der Probezeit) ist gar nicht mal soo schlecht. Trotzdem finden wir nicht ausreichend geeignete Bewerber.

Nicht einmal wirklich alle Lehrstellen und dualen Studienplätze sind vergeben worden heuer.... ob es noch (geeignete) Nachrücker geben wird...wer weiß.

Fakt ist, dass die erfahrenen Fachkräfte in ALLEN Berufssparten überaltern und man massiv unterschätzt hat, wie stark der Einbruch sein wird, wenn die Babyboomer in den Altersruhestand gehen und der Pillenknick der 60er im Arbeitsmarkt spürbar wird. Viele der heutigen Jobs erfordern halt mehr als einen Hauptschulbesuch ohne Schulabschluss...das sind in der Regel nun mal keine Anlerntätigkeiten.

Nachdem die Industrie durch Robotik und KI massiv modernisiert worden ist (Fließbandmontage ohne Roboter war gestern), folgen jetzt die Verwaltungsberufe und auch Teile der Dienstleistungen.

Der "Personalausweis mit eID-Funktion" macht es zB möglich, dass man sich online damit ausweisen kann und vieles digital erledigt wird, was früher ein Formularkrieg war. Ob nun die Steuer mit Elster oder der Antrag auf diese oder jene Sozialleistung mit dem eID-Personalausweis...all das läuft berits digital bzw ist im Umstellungsprozess.

Akten werden zunehmend digitalisiert...die Bundesanstalt für Arbeit hat das als Vorreiter 2013 durchgezogen, die Bearbeitung ist längst mit "elektronsicher Akte" komplett papierlos. Bei uns in Bayern hat die Justiz Zug um Zug die "E-Akte" eingeführt und digitalisiert schubweise die "Altakten".

Das Medizinwesen folgt dem...die elektronische Patientenakte ist bei vielen Ärzten bereits umgesetzt (mein Hausarzt zB), Krankschreibungen und Rezepte laufen digital ab. Meine Kur habe ich digital beantragt...nur die Genehmigung und die "Einberufung" durch die Klinik erfolgen noch per Briefpost.

Ein kleiner Ort im weitern Umkreis hat im Ortskern einen 24-Stunden-Laden eröffnet. Das ist ein noch ein Containerladen...man geht rein, die Technik (Kameras) registriert dich beim Eintreten, merkt sich, was man aus den Regalen nimmt und es wird automatisch (!) abkassiert, wenn man den Kaufbereich verlässt. Außerdem stehen da einige Verkaufsautomaten für zB Getränke oder auch die "Mysteryboxen", von denen so viel die rede ist. Es hat daneben eine der Packstationen der DHL UND eine Abholstation von Amazon...alles voll automatisiert. Es braucht nur sehr wenig Personal, das regelmäßig die Regale bestückt, alles kontrolliert und sauber hält.

Es ist als Pilotprojekt der Gemeinde gedacht...nachdem auch die letzten kleinen Läden dicht gemacht haben und man "frische Brötchen" nur noch im 40 Km entfernten Supermarkt kaufen konnte. Es wird jetzt schon sehr gut angenommen... wenn der stillgelegte Bahnhof umgebaut ist, dann soll dieses "automatisierte Kaufzentrum" da rein und der (provisorische)Container des Pilotprojektes verschwindet (wird ev in einer interessierten anderen gemeinde aufgestellt).

Das nennt sich dann "Dorfbelebung 2.0"...

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Butterfly123778  24.08.2024, 08:30
@Dea2019

Sehe ich ganz genauso. Wir waren bereit einen Schulpraktikanten zu betreuen und ihm ggbfs. später eine Ausbildung (Quereinsteiger) zu ermöglichen, weil wir einfach keine Leute finden. Und wir bezahlen echt gut! Leider hat der junge Mann mit Migrationshintergrund es nicht hinbekommen, bei uns oder in der Schule regelmäßig zu erscheinen.

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Weil die meisten kein Bock auf Arbeit haben und Arbeitslosen sind oft unterqualifiziert. Da größtenteils heute viele lernunwillig ist und sich nicht anstrengen wollen, haben diese Leute keine Chance, einen guten Job zu finden. Zumal viele denken, dass Arbeiten sich gar nicht lohnt weil Hartz 4 besser bezahlt ist als 40h die Woche totzuarbeiten

Wohnungslose: es gibt nicht genung bezahlbaren Wohnraum

Arbeitslose: es gibt nicht genug Jobs für deren Qualifikationsstufe, die Jobs sind nicht in ihrer Nähe, die Jobs sind unterirdisch bezahlt, die "freien" Jobs sind garnicht wirklich frei, Arbeitgeber stellen niemanden ein der länger als ein Jahr arbeitslos war, die Arbeitslosen haben gesundheitliche Probleme die das Amt ignoriert...

Gibt noch mehr Gründe, aber die heir reichen erst mal.

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