Warum geht Pfeffer an den Rand des Wasserglases wenn man Spülmittel reinmacht, Wenn die Oberflächenspannung zerstört wird, müsste das Pfeffer doch untergehen?

1 Antwort

Gute Frage. Kannst du natürlich auch googeln, aber ich beginne mal von vorne.

Die Moleküle an der Oberfläche erfahren eine stärkere Anziehung als die in der Flüssigkeit, da diese überall von gleichartigen Atomen umgeben sind. Hingegen werden die an der Oberfläche in das Wasser hineingezogen. Dies nennt man Oberflächenspannung und beim Wasser ist diese stark, weshalb Wasser zum Beispiel beim Tropfen auf eine Münze oder beim Überfüllen erstmal diese Halbkugeln bildet. Dies liegt daran, dass Kugeln verglichen mit anderen Körpern bei vergleichsweise gleichem Volumen eine geringere Oberfläche haben, und die Natur strebt ja bekanntlich den Zustand geringster Energie an. 

Die Seifenmolekülen haben "wasserliebende" und "wasserfürchtende" (hydrophil und hydrophobe) Enden. Sie interferieren nun mit dem Wasser und verhindern, dass die Wassermoleküle sich untereinander anziehen. 

Wenn jetzt die Seife auf das Wasser kommt, dann bleibt die Oberflächenspannung des Wassers ja nur in den Regionen intakt, in denen keine Seife ist, also an den Rändern der Schale oder was auch immer. Der Pfeffer liegt anfangs auf der "Oberflächenspannungschicht" (nur als Vorstellungshilfe). Wenn die Seife nun ankommt, dann wird diese Schicht nach außen bewegt. Also die Spannungsschicht zieht sich von der Seife weg. Dabei wird der Pfeffer mitgezogen.

Anders gesagt: Die Anziehung in der Schicht wird unterbrochen. Somit gibt es keine Anziehung auf die oberen Wassermoleküle von der Mitte der Schale mehr. Stattdessen ziehen all die Moleküle außen das Wasser an und der Pfeffer bewegt sich mit. Es ist wie wenn eine Reihe von Menschen sich festhält. Ein Typ in Mitte lässt los und alle "bewegen" sich nach hinten.

Hoffe das beantwortet deine Frage.