Warum geht ein Auto beim anfahren vorne aus den Federn?

7 Antworten

Weil die Trägheit der Masse entgegen zur Fahrtrichtung wirkt. Mach mal eine Schüssel voll Wasser und bewege sie zur Seite, da erkennst du den gleichen Effekt. Das Auto bewegt sich, aber die Masse will erstmal nicht mit, also drückt sie hinten auf die Federn und die vorderen gehen somit hoch.


weckmannu  13.05.2009, 10:54

Wenn die Trägheit in nur Fahrtrichtung wirken würde, wäre das kein Grund, daß sich das Fahrzeug aufrichtet. Die wahre Ursache ist das Drehmonent

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Espessionant macht es zu kompliziert. Wenn das Auto anfährt, erzeugt es ein Drehmoment auf die Achse. Als Gegenreaktion (actio = reactio sagte schon Newton) dreht sich das ganze Auto andersrum, also geht es vorn aus den Federn und hinten in die Federn.


heiermann  20.05.2009, 21:35

Danke, dass Du die haarsträubende Diskussion mit der richtigen Antwort beendet hast!

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Die Kraft die das Auto beschleunigt, greift auf der Straße an, die Gegenkraft auf Höhe des Schwerpunktes, der höher liegt. Dadurch entsteht ein Drehmoment, welches das Auto verdreht. Die Reifenaufstandsfläche zieht nach vorn, die Trägheit zieht nach hinten, das Auto wird daher vorne nach oben gekippt und hinten nach unten.
Beim Rückwärtsfahren ist hinten vorne. Es geht immer der in Fahrtrichtung vordere Teil nach oben. Bei alten Citroens war der Effekt ziemlich stark, aber ich meine die hätten mal ein System entwickelt, was durch Hydraulik dem entgegenwirkt.


weckmannu  13.05.2009, 10:59

Bei guten Citroens machts nicht die Hydraulik, sondern Pneumatik alias Luftfederung.

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espressionant  13.05.2009, 19:39
@weckmannu

Naja jetzt waren wir Beide Unvollständig. Ist natürlich die Hydropneumatik. Ein cooles Fahrgefühl übrigens wenn das Heck im Boden verschwindet ;-)

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Na, dann will ich das mal versuchen.

Stell Dir ein Motorrad vor, ist ja auch wie ein halbes Auto. Der Schwerpunkt liegt über der Antriebsachse. Wenn das Motorrad jetzt ganz schnell beschleunigt, dann möchte das Hinterrad unter dem Motorrad durchsausen, macht es ja auch, wenn das Motorrad stark genug ist. Du kannst das auch selbst ausprobieren, wenn Du den Oberkörper weit nach vorne beugst und dann ganz schnell los rennst. Ich weiß, daß das wissenschaftlich völlig unkorrekt ist, aber vielleicht hilft es ja!


weckmannu  13.05.2009, 10:57

Der Schwerpunkt des Fahrzeugs liegt bei den meisten Motorrädern zwischen den Achsen. Außerdem hebt sich die Motorhaube auch bei Fahrzeugen mit Vorderradantrieb, wo der Schwerpunkt hinter der Antriebsachse liegt, also nix mit "unten durchsausen", dort funktioniert das offensichtlich anders.

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Physik: Trägheit der Körper


uetzy 
Beitragsersteller
 12.05.2009, 15:31

Dachte ich mir das ihr das nicht vernünftig erklären könnt...

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DonBrush  12.05.2009, 15:33
@uetzy

Dachte ich mir, dass es dir an einfachem Verständnis fehlt ;)

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pit56  12.05.2009, 15:34
@uetzy

wie will man einem Engstirnigen das vernünftig erklären. Die gegebene Antwort ist doch wohl aussagefähig.

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Benjy  12.05.2009, 15:36
@pit56

[...] Eine weitere Eigenschaft von Körpern, die durch die Masse festgelegt wird, ist die Trägheit. Trägheit bezeichnet den Widerstand, den ein Körper der Veränderung seines Bewegungszustands entgegensetzt. Auf einen ruhenden Körper muss man eine Kraft anwenden, um ihn auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu bringen. Die Kraft, die man hierzu braucht, ist für einen schweren Körper größer als für einen leichten. Ebenso braucht man zum Abbremsen eines schweren Körpers mehr Kraft, als es kostet einen leichten Körper abzubremsen. Über die Trägheit der Masse ist die Krafteinheit Newton definiert.

Diese Trägheit ist eine grundlegend andere Eigenschaft als die Schwere. Dennoch werden beide Eigenschaften mit der Masse angegeben. Streng genommen müsste man also zwischen "schwerer Masse" und "träger Masse" unterscheiden. Dass man zwischen diesen beiden Aspekten der Masse meistens keinen Unterschied macht, liegt daran dass noch nie ein Material beobachtet wurde, bei dem Trägheit und Schwere unterschiedlich sind.

Die Gleichheit von "schwerer Masse" und "träger Masse" führt übrigens dazu, dass die Bahnen der Planeten unabhängig von Planetenmasse und ihrer Beschaffenheit sind. Die Planeten werden durch ein Wechselspiel von Trägheit und Schwere auf ihren Bahnen gehalten.

Auch Einsteins allgemeine Relativitätstheorie basiert auf die Gleichheit von Trägheit und Schwere. Hier wird die Ununterscheidbarbeit von Trägheit und Schwere zu einem grundlegenden Symmetrie-Prinzip gemacht.

Quelle: quantenwelt.de

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StefanMadre  12.05.2009, 15:43
@Benjy

Super, aber warum geht das Auto beim Rückwärtsfahren hinten hoch?

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