Warum erlaube ich mir nicht, glücklich zu sein?
Manchmal, wenn ich irgendwen neu kennenlerne und die Person zu nett zu mir ist, bekomme ich ein unglaublich schlechtes Gefühl und habe das Bedürfnis, den Kontakt wieder abzubrechen. Sogar wenn ich mal mit meiner Mutter irgendwas unternehme und wir uns gut verstehen, habe ich das Gefühl, alles wieder kaputt machen zu wollen. Weiß jemand von euch was das sein könnte?
3 Antworten
Du leidest unter deinem "vermeidenden Bindungsstil". Dieser ist im Zweifelsfall stets mit einer sozialen Angststörung gekoppelt.
Hier ein kleiner Überblick zum Beginn deiner weiteren Recherche:
https://paaruebungen.com/themen/bindungsstile/vermeidenderbindungstil
Da du unten von einem Kindheitstrauma und einer daraus resultierenden Sozialen Phobie schreibst, kann ich dir zusätzlich die Werke von Stefanie Stahl empfehlen:
https://www.beziehungstrauma.de/buecher/20-stefanie-stahl-vom-jein-zum-ja
Deine Soziale Phobie, das ursächliche Trauma und dein vermeidender Bindungsstil sind höchstwahrscheinlich eng miteinander verknüpft. Viel Erfolg bei deiner Therapie.
Da gebe ich dir absolut recht.
Selbstschutz, bevor du jemanden die Option gibst dich zu verletzen, bricht du zwischenmenschliche Beziehung lieber ab. Ich würde dir empfehlen deine Ängste mit Fachärztlicher Unterstützung aufzuarbeiten.
Das hängt zusammen, toll das du da schon an der Sache dran bist. Ich hatte das auch und was soll ich sagen, ich habe Freunde die es akzeptieren können, dass ich auch echt gerne mal alleine bin. Wir treffen uns sehr sporadisch und mich macht es glücklich, weil ich nicht mehr das Gefühl haben muss, mich mehr zu melden oder zu treffen als ich wirklich möchte.
Das Alleinsein zu mögen (Introversion) ist nicht ganz mit dem Problem der Fragenstellerin gleichzusetzen. Aber du sagst ja dass du dieselbe Diagnose hattest, schon verstanden. Finde auch dass sich die Zuwendung deiner Eltern und Freunde natürlich positiv auf deinen Therapieverlauf auswirken können👍
Richtig, aber man muss sich ja erstmal fragen ob man wirklich unglücklich damit ist wenig kontakt zu haben oder unglücklich weil man die Kraft oder Lust dazu nicht aufbringen möchte oder kann.
Genau, meinte einfach nur dass der Leidensdruck bei einet Sozialen Phobie größer ausfällt, da sie eine Kontaktaufnahme erschwert falls man mal nicht alleine sein möchte. Introvertierte können hingegen mitunter ausgezeichnet in sozialen Interaktionen agieren und ziehen sich nur bewusst / gewollt zurück statt zwanghaft. Daher fehlt dann manchmal die Kraft sich gegen die permanenten phobischen Gedanken zu stemmen, die die Fragestellerin in sozialen Situationen bedrücken ☺ Würde also zwischen (un)freiwilligem Alleinsein bzw. Vermeidungsverhalten unterscheiden.
Ich bin schon in Therapie aber eigentlich nur wegen nem Kindheitstrauma und Sozialer Phobie