Warum erfrieren unsere Körperanhänge zuerst?
...bei extremer Kälte
Ich habe mir folgendes überlegt:
Die Körperanhänge helfen uns unsere Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, genügend Wärme abzugeben, und durch sie wird unsere Oberfläche großer. Damit auch das Oberflächen-Volumen-Verhältnis und so auch die Wärmeabgabe. Bei Kälte bringt das aber nicht viel, im Gegenteil. Also macht es doch Sinn, dass diese erfrieren und weniger Wärme abgegeben wird.
Aber ich bin mir auch nicht so wirklich sicher und möchte mit nichts falsches einprägen. Unser Thema sind die Bergmannsche und Allensche Regel.
Könnt ihr mir weiterhelfen?
Oder schaffen wir es nicht, aufgrund der damit größeren Wärmeabgabe, auch die Körperanhänge lange genug warmzuhalten, weil wir gleichwarm sind?
4 Antworten
Das Verhältnis von Oberfläche zu Masse ist bei den Gliedmaßen größer als beim Rest des Körpers. Deshalb kühlen diese leichter ab als der Rest.
Die Wärmezufuhr zu den Extremitäten findet durch das Blut statt. Die Menge der Blutzufuhr ist durch den Querschnitt der Aterien, der Venen und den Blutdruck begrenzt. Wenn die Außentemperatur zu stark absinkt, reicht die Wärmezufuhr durch das Blut nicht mehr aus und die Extremitäten kühlen ab. Prinzipiell könnte man durch starke Bewegung der Gliedmaßen dem etwas entgegenwirken. Aber gerade bei Kälte ist eine intensive Bewegung der Gliedmaßen besonders erschwert.
Ein großer Rumpf des Körpers stellt auch ein großes Wärmereservoir dar, deshalb sind in den kalten Regionen der Erde gleichwarme Tiere größer als entsprechende Tiere in den warmen Gebieten (Bergmannsche Regel). Beim Menschen haben wohl aber vor allem die Erfindung der Kleidung und das Feuer für eine Erhöhung der Körpergröße im Vergleich zu den Schimpansen gesorgt. Der Gorilla fällt ein wenig aus der Reihe, da er im Gegensatz zum Schimpansen und zum Menschen ein reiner Pflanzenfresser ist.
Hallo,
die Körperanhänge oder auch Extremitäten frieren zuerst ab, da sie für das Überleben des Organismus unwichtig sind. Es ist vor allem wichtig das Herz zu schützen.
Der Körper ist schlau. Er schneidet im Notfall die Extremitäten von der Blutzufuhr ab, damit er seine Kerntemperatur länger aufrecht halten kann.
Deshalb ist die Phase des "Auftauen" lebensgefährlich, wenn das zu schnell passiert.
Ich würde nicht von speichern sprechen, sondern von Erhalt der lebensnotwendigen Kerntemperatur.
Das hat nichts mit Oberflächen-Volumen-Verhältnis und ähnlichem zu tun, das ist viel zu kompliziert. Es ist schlicht so, dass in erster Linie die lebenswichtigen Organe, wie Herz, Lunge etc. warmgehalten werden und der Rest vernachlässigt wird...
Die werden nicht vernachlässigt, sondern sind einfach schwieriger zu wärmen und frieren als erstes ab.
Also liege ich nicht allzu falsch, wann ich sage, dass so Wärme versucht wird zu speichern?