bergmannsche regel? Reptilien?

1 Antwort

Hi,

die Bergmannsche Regel ist eine Klimaregel. Sie versucht morphologisch-physiologische Unterschiede nahe verwandter Tierarten als Auswirkung der modifizierenden Wirkung von Klimafaktoren zu erklären. Sie besagt:

Gleichwarme Tiere sind in kalten Klimaten oft größer, als ihre Artverwandten in wärmeren Regionen. Weil bei einem größeren Tier, bei ähnlicher Form, das Volumen in der 3. Potenz anwächst, die Körperoberfläche jedoch nur in der 2. Potenz zunimmt (Oberfläche: a x b, Volumen: a x b x c). So ergibt sich für größere Tiere ein günstigeres Oberfläche-Volumenverhältnis in kalten Regionen, in denen sie als große Tiere mit viel Volumen, nur einen vergleichsweise geringen Wärmeverlust über die Körperoberfläche erfahren, als ein kleineres Tier.

Nun zu deiner Aufgabe. Der Punkt ist das Wort "gleichwarm" in der Bergmannschen Regel. Reptilien sind nicht gleichwarm, sondern wechselwarm und daher nicht in der Bergmannschen Regel definiert.

Daher ist es auch nicht weiter schlimm, dass es sich bei Reptilen eher umgekehrt verhält, dass sie in kalten Regionen nämlich nicht größer, sondern kleiner werden. Sie entsprechen insofern nicht den Bergmannschen Voraussagen, die nur für Gleichwarme gelten.

Das für Gleichwarme in kalten Regionen günstige Oberflächen-Volumenverhältnis für große Tiere trifft auf Reptilien nicht zu, denn sie produzieren ja gar keine innere Wärme, die über ihre Oberfläche abfließt. Sondern sie nehmen Wärme von außen auf, indem sie sich z.B. auf Steinen oder geeigneten Sitzflächen in der Sonne aufwärmen. Für solche Tiere ist es in kalten Regionen eher vorteilhaft kleiner zu sein und weniger Volumen zur Oberfläche zu haben, weil sie dann von außen leichter erwärmbar sind, während sie es sich in wärmeren Regionen, mit mehr Sonneneinstrahlung, leisten können, auch größer zu werden. LG