Warum bin ich so ein Löt-Legastheniker?
Ich war schon immer schlecht im Löten. Irgendwie habe ich es in 80% der Fälle geschafft, meine Drähte zu löten. Aber selbst dafür gibt es eigentlich keine Erklärung.
Ich muss Kupferdraht auf eine kleine Platine auf zwei Kontaktstellen löten. Es ist Lackdraht, den ich an den Enden mittels HItze hoffentlich entlackt habe (Lötkolben und Strahlfeuerzeug).
Den Draht habe ich verzinnt, Lötpunkte auf die Kontaktstellen gesetzt.
Der Lötkolben ist von Conrad, hat 15 Watt und ich habe damit bereits erfolgreich gelötet. Die Lötspitze habe ich in einem nassen Schwamm gereinigt.
Das Flussmittel ist bleifrei mit 2% Flussmittel. Ich weiß, mit Blei wäre besser.
Wenn ich jetzt versuche, den Draht auf die Lötpunkte aufzulöten, passiert folgendes:
- die Platine wird heiß, die Lötpunkte schmelzen aber nicht.
- dann schmelzen sie aber doch und zwar um den Draht herum.
- der Draht rutscht danach wieder aus dem Lot heraus.
Woran kann es liegen, dass ich den Draht nicht festgelötet bekomme?
1 Antwort
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Doktorelektrik/1599562728061_nmmslarge__0_0_134_134_9a91bd0970e92ec50a7b1f86db020862.png?v=1599562728000)
Es liegt daran, dass du den Lack nicht entfernst.
Nimm feines Schmirgelpapier und reibe den Lack vorsichtig ab, bis die Drähte wirklich blank sind.
Mit Verbrennungsrückständen auf Kupfer geht es nun mal nicht.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Doktorelektrik/1599562728061_nmmslarge__0_0_134_134_9a91bd0970e92ec50a7b1f86db020862.png?v=1599562728000)
Es gibt lötbaren "Lack" - aber nicht als Isoliermaterial auf handelsüblichen lackisolierten Kupferdrähten.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Doktorelektrik/1599562728061_nmmslarge__0_0_134_134_9a91bd0970e92ec50a7b1f86db020862.png?v=1599562728000)
Na, PVC isolierte Leitungen werden auch nicht mit der Lötlampe abisoliert! Das ist ziemliches Gepfusche....
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Gluglu/1444747053_nmmslarge.jpg?v=1444747053000)
Mit einem Glasfaserstift (Schreibwarenhandel) kannst Du den Lack noch besser runter holen!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Doktorelektrik/1599562728061_nmmslarge__0_0_134_134_9a91bd0970e92ec50a7b1f86db020862.png?v=1599562728000)
Die gab es mal zu Tuschezeiten - daher kenne ich sie. Gibt es die wirklich noch? Klar sind diese Stifte prima zum schonenden Kratzen! Aber auch nicht so einfach anzuwenden, schließlich mus er den Draht ja irgendwie "festhalten" beim Kratzen.... Und eine einzelne abgebrochene dünne Faser in den Finger gestochen - da hat er dann lange "Spaß" daran.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/GunnarPetite/1509041374001_nmmslarge__263_8_2075_2075_5b153817fb077280292b4ba44d6d3b21.jpg?v=1509041376000)
Also das kann - glaube ich - doch nicht der Grund sein. Denn es gelingt mir, das Drahtende zu verzinnen. Erst, wenn ich es auflöten will, streikt das Ganze...
![](https://images.gutefrage.net/media/user/GunnarPetite/1509041374001_nmmslarge__263_8_2075_2075_5b153817fb077280292b4ba44d6d3b21.jpg?v=1509041376000)
Mit ordentlich abschmirgeln hat es jetzt geklappt....vielen Dank nochmal!
Ok... ich hatte das so gelernt. Allerdings bei sehr viel feineren Drähten. Danke!