Warum beherrschen so viele Deutsche ihre eigene Sprache so schlecht?
Mir ist aufgefallen, dass sehr viele deutsche Menschen ihre eigene Sprache nur mangelhaft sprechen.
„einzigste“ statt „einzige“, „zumindestens“ statt „zumindest“, „(als)wie“ statt „als“ usw.
Auch in der Rechtschreibung haben viele große Defizite. Die meisten können „das“ und „dass“, „seit“ und „seid“ nicht unterscheiden etc.
Die (richtige) Verwendung von Satzzeichen haben auch viele nicht drauf.
Warum ist das so? Und gibt es auch andere Länder, in denen das so ist?
3 Antworten
Ich sehe 2 Gründe für diese Entwicklung:
- Schüler schreiben deutlich mehr per Smartphone als per Hand in Hefte.
- Keinerlei Qualitätssicherung bei Bildungsreformen: Vor allem in der Schweiz kann man ein Lied davon singen.
- Schweizer Schüler: schwach im Lesen Die Lesefreude nimmt bei den Jugendlichen ab – ebenso wie die Leseleistung generell. Seit Jahren sinkt sie. Beim letzten PISA-Test, publiziert im Dezember 2019, lag die Schweiz beim Lesen auf Platz 27. Sie dümpelt damit unter dem Durchschnitt und klar hinter Nachbar Deutschland!
- Mindestens 15 bis 20 Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule nach neun Jahren als funktionale Analphabeten.
- Die Gruppe derer, die einfache Verknüpfungen zwischen verschiedenen Textteilen nicht herstellen können, wuchs auf 24 Prozent. Jeder vierte Schulabsolvent in der Schweiz kann nach neun Schuljahren nicht richtig und verständig lesen, diagnostiziert die PISA-Studie. Er ist nicht imstande, einem einfachen Text alltagsrelevante Informationen zu entnehmen. Und dies im Land mit den weltweit höchsten Kosten pro Schüler!
Es wird künftig in DACH auch nicht wesentlich besser, fürchte ich... ist echt bitter.
Zunehmendes Versagen des deutschen Grundschulsystems? Ist wirklich nur die Pandemie Ursache dafür?
Das holen die Kinder nie wieder auf – sagt ein Bildingsexperte
- Ein Fünftel der Kinder erreicht nicht einmal den Mindeststandard in Lesen oder Mathematik, der Trend sagt noch Schlimmeres voraus.
Das sind nicht alles Fehler, das ist z.T. Absicht oder in manchen Gegenden Deutschlands so üblich.
Bei uns sagt man eben "Ich bin größer wie Du". Und es interessiert uns nicht, wenn Norddeutsche behaupten das sei falsch. Wir im Süden lassen uns unsere Sprache nicht vorschreiben von Auswärtigen.
"einzigste" ist meist kein Fehler von jemandem der nicht weiß, dass es das "amtlich" nicht gibt, sondern als Steigerungsform gemeint - im Sinne eines Hinweises, dass es nun wirklich das einzige ist. Dazu gibt es dann noch die ultimative Steigerungsform "allereinzigste". Alles im Sinne einer lebendigen Sprache zulässig.
Wayne? Wir bewegen uns so gut wie immer außerhalb von Deutscharbeiten.
Und der Duden ist halt keine Vorschrift und nicht verbindlich.
Mir ist es wurscht, was dich nicht interessiert. Es ist generell wurscht, wie du zum Aufbau der deutschen Sprache ( = Grammatik und Strukturen) stehst. Es gibt nun mal ein System, und zwar für jedermann, der korrekt Deutsch sprechen möchte, ob Muttersprachler oder irgendwelche Menschen weltweit. Dafür gibt es Grammatiken, Elementargrammatiken für den Anfänger und später dann differenziertere für den fortgeschrittenen Lerner.
Wenn du kein Standarddeutsch reden magst: Keiner zwingt dich dazu. Sprich deinen Dialekt oder im Jargon deiner Altersgruppe, deines gesellschaftlichen Spektrums oder was weiß ich. Dein persönlicher Sprachgebrauch ändert aber nichts daran, dass es im heutigen modernen Deutsch "größer als" heißt und nicht "größer wie". Dafür ist übrigens nicht der "Duden" verantwortlich, sondern schlicht und einfach die Entwicklung unserer Sprache über die Jahrhunderte hinweg. Wenn du magst, kannst du dich auch hier noch ein wenig informieren: https://grammis.ids-mannheim.de/fragen/134
Was ist denn einzige als einzig? Geht das auch mit anderen Zahlgegriffen , Das ist zweier als zwei?
Das ist als wie wenn du Dummdeutsch laberst.
Das ist Dialekt. Du musst nicht denken, dass jeder die Sprache in der gleichen Art und Weise verwendet. Interessant ist ja, das ist trotzdem noch lesbar und verständlich ist. Deine Annahme ist deshalb falsch. Und ich will sogar sagen, fast schon arrogant und überheblich.
Niemand hat mir vorzuschreiben, wie ich die Sprache zu verwenden habe, denn dann würden z.B keine neuen Jugendwörter entstehen.
Außerdem müsste man am laufenden Band Google verklagen, wenn sie mit der Spracherkennung so einen Scheißdreck hinschreiben.
Auch du weißt sicher, dass es so etwas wie eine deutsche Grammatik gibt, die für die deutsche Sprache allgemein bzw. weltweit gültig ist, egal ob in Nord- oder Süddeutschland, in Österreich oder in der Schweiz, in Brasilien oder auf den Fidschi-Inseln. Wenn du dort unter "Komparation" nachschlägst, findest du "anders als" (bzw. Komparativ + als) und "gleich wie" (bzw. so + Positiv + wie).
Wenn man bei euch "größer wie" sagt, dann ist das vielleicht eine regionale Variante, ein Dialekt, vielleicht auch ein Soziolekt. Im Hoch- bzw. Standarddeutschen aber ist es falsch und wird auch in jeder Deutscharbeit als Grammatikfehler angestrichen.