Warum behaupten Muslime das tragen von Kopftüchern sei für Frauen durch das Grundgesetz (Religionsfreiheit) gedeckt?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Für die Muslime ist diese Behauptung die Legalisierungsquelle des Kopftuches für muslimische Mädchen und Frauen.

Im Islam gibt es aber keine religiöse Pflicht ein Kopftuch zu tragen, da es sich um einen Übersetzungs- und Deutungsfehler islamischer Gele(e)hrter (at Tabari, al-Bukhari u. Co.) handelt.

Im Koran Sura 24, Vers. 31 ist das Wort "Chumur" kein Arabisches, sondern ein syro-aramäisches Wort. Es bedeutet Gürtel. Übersetzt heißt der Satz im Koran also: "Sie sollen sich ihre Gürtel um die Lenden binden." Von einem Kopftuch oder Verschleierung steht nichts im Koran. 

Das Kopftuch an sich ist kein religiöses, sondern ein kulturelles Kleidungsstück.

Sabatina James: "Jeder kann religiöse Zeichen tragen. Das Kopftuch ist aber kein religiöses Zeichen, sonst müssten die Männer es ja auch tragen. Es ist vielmehr ein Zeichen der Unterwerfung der Frau unter den Mann, also ein antidemokratisches Symbol."

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Im Islam dient es zur Kontrolle über den weiblichen Körper.

Zur Zeit wird das Kopftuch gern auch als politisches Statement missbraucht.

Das Recht auf freie Religionsausübung bedeutet nun einmal  nicht, dass man sich im öffentlichem Raum verhalten darf wie man gern möchte. Eigene Rechte könnten durch Rechte anderer eingeschränkt werden, auch das Recht auf freie Religionsausübung.

Dem stimme ich voll und ganz zu.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin vom Islam zum Christentum konvertiert.
 - (Islam, Muslime, Koran)

Ana1970  30.08.2024, 02:10

Bisher hat mir auch kein einziger Moslem beweisen können, dass im Koran etwas von Kopftuch und Kopfhaaren geht.

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Als ich ein Kind war, sind bei uns noch viele Omas mit Kopftüchern herumgelaufen... Daran erkennst Du schon die Schwierigkeit eines Verbots. Ein völliges Verbot wäre auch gar nicht wünschenswert, denn die Religionsfreiheit ist ein Grundrecht und ein hohes gut. Wünschenswert wären aber vielleicht einige Einschränkungen. So kann man zum Beispiel argumentieren, dass Kinder vor ihrem 14. Lebensjahr in der Schule kein Kopftuch tragen sollten, weil sie noch nicht religionsmündig sind und man daher automatisch davon ausgehen muss, dass sie dazu gezwungen werden. Auch ein Burkaverbot ist vorstellbar, weil es gegen das in Deutschland gültige Vermummungsverbot verstößt. Jedoch bin ich hier eher skeptisch, da Frauen mit Burkas in der Regel von ihren Prachtexemplaren an Ehemännern dann überhaupt nicht mehr vor die Tür gelassen sondern wie Haustiere behandelt werden.


ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 12:04
Ein völliges Verbot wäre auch gar nicht wünschenswert, denn die Religionsfreiheit ist ein Grundrecht.

Sie können in der Moschee ungehindert ihre Religion ausüben, niemand hindert sie daran. Das Bundesverfassungsgericht definiert der Begriff Religionsfreiheit recht genau. Ich lese nichts, wass sich auf kultische Handlungen in der Öffentlichkeit bezieht. Der Begriff Religionsfreiheit ist recht eng gefasst.

Dürfen jetzt Hindus Kühe durch die Strassen treiben weill sie in ihrer Religion heilig ist?

sind bei uns noch viele Omas mit Kopftüchern herumgelaufen,

was allerdings praktische, und keine "religiöse" Gründe hatte. Auch heute tragen Putzfrauen in der Regel bei der Arbeit Kopftücher. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Übrigens: der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sieht im generellem Kopftuchverbot kein Problem.

Auf Grund dessen gibt es in Europa 8 Länder, in denen es bereits komplette oder teilweise Kopftuchverbote gibt:

  • Belgien – landesweites Verbot.
  • Bulgarien – landesweites Verbot.
  • Dänemark – lokale Verbote.
  • Deutschland – lokale Verbote.
  • Frankreich – landesweites Verbot.
  • Italien – lokale Verbote.
  • Österreich – landesweites Verbot.

Alle diese Staaten haben in ihrer Verfassung die Religionsfreiheit garantiert. Man muss nur definieren, was man darunter versteht. Das BVVG hat es sehr genau definiert, nur deshalb kann es in Deutschland schon jetzt ein teilweises Verbot geben.

Ausserdem bezog sich meine Frage nicht auf ein Verbot, sondern auf die Behauptung, das tragen sei durch "Religionsfreiheit" garantiert, was es nicht ist. Ob das tragen verboten werden sollte ist eine andere Frage, die ich aber nicht gestellt habe.

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Weil diejenigen, die sich darauf beziehen, vielleicht auch das falsche Gesetz zitieren.

Kleiderwahl gehört zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, die durch GG Artikel 2, Absatz 1 geschützt ist. Ein Kopftuch widerspricht nicht der guten Sitten.


ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 14:36
Warum Frauen in Iran ihre Kopftücher verbrennen

Ist es "nur" ein Kopftuch? Daraum geht es doch gar nicht. Eine junge Frau musste sterben.

.........Mahsa Amini sei verhaftet worden, weil unter ihrem Kopftuch Haarsträhnen zu sehen gewesen seien. Zeitungen zeigten in den Folgetagen Bilder von Amini, bei denen deutlich Haare unter dem Kopftuch zu sehen waren.

https://www.spiegel.de/ausland/fall-mahsa-amini-warum-frauen-in-iran-ihre-kopftuecher-verbrennen-a-f649bf69-0154-470b-b2ea-f121677932e9

Wie naiv muss man sein, um nur ein Kopftuch zu sehen?

Genau DESHALB wird in vielen Staaten ein Verbot diskutiert, weil es nicht nur ein Kopftuch, sondern ein Symbol der Unterdrückung, des Machtanspruchs der Männer ist.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 14:30

Es handelt sich nicht nur um ein "Kopftuch", sondern um das islamische Symbol zur Unterdrückung der Frauen.

Was glaubst du warum tausende Iranerinnen ihr Kopftuch öffentlich verbrennen?
Sicher nicht, weil sie keine Kopftücher mögen. :-)

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Grüß Dich ChristSuperstar

Im Prinzip ist das richtig. Allerdings ist das Kopftuch auch ein patriachalisches und manchmal auch eben ein politisches Signal, besonders wenn die Religionsinhalte als Staatsdoktrin aufgefasst werden. In streng islamischen Ländern ist das so.

Da spielt dann dieser psychologische Mechanismus eine entscheidende Rolle, wenn das familiär weitergetragen wird, selbst wenn sie hier in unserem Lande wohnen und eine andere politische Situation vorfinden (Demokratie).

Dogma

https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma

Indoktrination

https://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination

Internalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)

Rationalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Rationalisierung_(Psychologie)

Das Zusammenwirken dieser Faktoren, wobei die Internalisierung auch ganz andere Wirkung entfalten kann wenn es sich nicht um Dogmen oder Indoktrination handelt, lässt muslimische Frauen die aufgezwungende Pflicht das Kopftuch zu tragen und Männer ihre patriachalische Arroganz rationalisieren und mit angeblicher religiöser Pflicht begründen. Mit dem Koran kann das Kopftuch nicht begründet werden und überhaupt, humanistische Verhaltensweisen sollte man eigentlich nicht durch religiöse Vorschriften vernichten. Gleiches gilt ebenso für das fundamentalistische Christentum oder das fundamentalistische Judentum oder auch für Sekten die diese Mechanismen bewusst zur Manipulation einsetzen.

Durch diese psychischen Mechanismen kann hier nicht von Freiheit bei muslimischen Frauen und Männern bzw. in den anderen Fällen gesprochen werden. Jedenfalls dann nicht, wenn der Koran und die Tradition prominent in den Vordergrund gestellt wird oder aber eben die Regeln der Sekten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
Von Experte AlbaniyyahArlen bestätigt

Natürlich ist es abgedeckt. Was du schreibst, ist nur deine Interpretation.

Im Islam wird das Tragen des Kopftuchs von Muslimas als Teil der Religionsausübung angesehen, da es eine Vorschrift in Bezug auf die Kleidung und die Wahrung der Scham im Islam ist. Gemäß dem Islam wird das Tragen des Kopftuchs als Ausdruck der Glaubenspraxis betrachtet, um die Vorschriften der Religion zu erfüllen.

Das Tragen des Kopftuchs wird daher von Muslimas als eine Pflicht angesehen, um den Geboten ihres Glaubens gemäß dem Koran zu folgen. Es wird als Teil der persönlichen Religionsausübung betrachtet, die durch das Recht auf freie Religionsausübung geschützt ist, wie es im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in Artikel 4 festgelegt ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 12:24

Du solltest einmal Artikel 4 lesen und verstehen.

Grundgesetz für die Bundesrepublik DeutschlandArt 4 

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Du verstehst das Wort "ReligionsAUSÜBUNG"?
Niemand schränkt euch darin ein wenn das Kopftuch nicht getragen wird.

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