Warum baut man nicht reihenweise Flusskraftwerke?
Vor einigen Tagen fuhr ich mit dem Bike von Chur bis Bregenz, also den Abschnitt lang, wo der Rhein am wenigsten schön ist, weil durchgehend begradigt.
Ich dachte während der Fahrt: Hier könnte man doch pro Kilometer ein Flusskraftwerk bauen, immerhin transportiert der Rhein in diesem Abschnitt viel Wasser (meistens, aber aktuell nicht). Daher meine Frage: Viele Flüsse haben auch unattraktive (begradigte, langweilige) Zonen - warum da nicht massenhaft Turbinenhäuser reinbauen? Ist doch besser wie kilometerweit sichtbare, nervende Windräder ....
9 Antworten
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Flüsse haben verschiedene Funktionen der Rhein beispielsweise auch als Verkehrsweg. Wenn es nun im Flusslauf alle Nase lang ein Kraftwerk gäbe würde das für die Schifffahrt sehr unkomfortabel sein. Eine weitere Eigenschaft eines Flusses ist es ein Ökosystem zu sein und ganz spezifische Lebenräume zu bieten. Würde man überall Kraftwerke einbauen gingen sehr viele Lebensräume verloren. Zudem Braucht man um eine Wasserkraftwerk vernünftig betreiben zu können ein gewissen höhenunterschied. die schiere Masse an Wasser reicht nicht, und viele Landschaften bieten halt das nötige Gefälle nicht, so das sich ein Kraftwerk einfach nicht lohnt.
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Zwischen Chur und Bregenz fahren keine Schiffe, der Fluss ist mega trostlos in diesem langen Abschnitt, ca. 60 km.
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Weil Deutschland nicht in den Alpen liegt z.B. ?! Für Wasserkraftwerke braucht es immer einem Höhenunterschied der eben selten alle paar Km vor kommt! Schiffbar ist der Fluss dann auch kaum noch!
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Was du meinst sind Wassermühlen wie es sie mal vor bis so 120 Jahren gab! Diese Art wird heute gar nicht mehr eingesetzt da nicht besonders effizient!
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Gibt's doch... Schau mal den Main an... Ist nur noch ne Art Tümpelkette...
Aber alle km geht auch hier nicht, denn Flußkraftwerke brauchen Höhenunterschiede und innert eines km kommt zuwenig davon zusammen...
Ökologisch finde ich das aber viel schlimmer als ein paar WKA.
Wanderfische, Amphibien, Auwälder, ... alles hops...
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Windkrafträder sind die schlimmste Form der Energieerzeugung! Andauernd siehrt man sich was bewegen in der Landschaft, die Optik ist einfach nur furchtbar, Seit sie in meinem Lieblingsrevier Gotthardpass welche hingestellt haben, weiss ich erst mal wie sehr die die Magie der Landschaft zerstören ... abgesehen davon: um die faktische Energie von einem zu haben, muss man drei bauen.
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Ideologie ich hör dir trapsen... ;o)
Bei uns gibt's stellen von wo aus man - auf alle Richtungen verteilt - bis zu 30 und mehr von sieht ...
...und ich sehe die zigmal lieber als die Kühltürme von nem Kohle- oder gar AKW!
Flußkraftwerke zerstören ganz Flusslandschafen, DAS sind die wahren Ökosystemkiller....
....dann lieber so Floßkraftwerke, also mit o statt u - dazu wird kein Fluss aufgestaut, um Gefälle (also "hochkant") zu haben, die arbeiten mit der Strömungsenergie, also "längs" sozusagen...
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Nein, nein, ich leb da ohne Ideologie, einfach nur Wahrnehmung meiner Umwelt. Ich denke, all die Alternativenenergien sind nur eine Übergangslösung, man wird AKWs einer neuen Generationen bauen (Dual Fluid z.B.) und neue Wasserstofferzeugungsformen entwickeln, die ohne Entsalzung des Meerwassers funktionieren. Windräder wird's in hundert Jahren keine mehr geben, zu kostenintensiv, zu geringer Wirkungsgrad. Leider sehe ich dann schon das Gras von unten ...
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Pro Kilometer ein Flusskraftwerk?
Das funktioniert nicht.
Für ein Kraftwerk benötigst du unter anderem einen ausreichenden Höhenunterschied, und den hast du auf einer so kurzen Distanz nicht.
Ich weiß es nur von der Donau in Österreich. Die ist praktisch komplett mit Kraftwerken ausgebaut, rein technisch würde sich, soweit ich weiß, lediglich ein einziges weiteres Kraftwerk ausgehen (in der Wachau).
Und dabei haben wir im Schnitt "nur" alle ca. 25 km ein Kraftwerk.
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Ein Wasserkraftwerk macht sich ja die kinetische Energie vom Wasser zu nutze. Wenn du jeden Kilometer eins bauen willst, woher soll die neue Energie kommen? Da müsste der Flur schon einen ziemlich langen Abhang hinunterlaufen.
Da schaltet also schon an grundlegenden physikalischen Prinzipien.
Tatsächlich ist der Ausbau von Wasserkraft in Deutschland schon an den Grenzen des Sinnvollen angekommen.
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Ich dachte mir, dass allein die schiebende Wassermenge für Turbinenbewegung ausreicht, nicht nur das Gefälle, man müsste halt Staustufen bauen. Ich habe mir mal das Kraftwerk in Rheinau angeschaut, da ist der Höhenunterschied auch nicht so gross.