Warum arbeiten Behinderte wenn es keinen Sinn macht?


02.12.2022, 12:10

also eine Frau auf der Arbeit, die fast blind und komplett taub ist, braucht permanent eine Person an der Seite die ihr hilft alles zu erklären, ihr zu zeigen und anzugeben, wo ist da der Sinn.

16 Antworten

Arbeit ist eben sehr viel mehr als das reine Geldverdienen. Sie gibt Tagesstruktur, soziale Kontakte, das Gefühl, mit seiner Zeit etwas Sinnvolles anzufangen. Auch Wertschätzung und Anerkennung für das, was man tut, spielt eine Rolle. Und daraus wiederum entsteht bei den Menschen ein Selbstwertgefühl.

Schau dir die Maslow'sche Bedürfnispyramide mal an! Die zeigt, wie wichtig diese Dinge für den Menschen sind.

Und genau das gibt man Menschen mit Behinderung eben, indem man solche Arbeitsplätze für sie schafft. Zudem ist eines der Ziele dabei ja auch immer, die Menschen so gut in diesem Rahmen zu qualifizieren, dass sie eventuell eben doch Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt haben.

Weil man Leuten ständig einredet dass sie nichts wert sind, wenn sie nichts arbeiten. Bei so einem Ideal muss man dann halt auch allen Leuten die Möglichkeit zu geben ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Sonst können sie sich erst wieder anhören dass sie Schmarotzer sind.

Abgesehen davon ist es halt auch erfüllend zu empfinden, als würde man was beitragen (bzw. dass man was beiträgt). Das kostet halt ein bisschen, na und? Ist halt ein bisschen weniger Geld für die Manager und ihre Boni da, die kriegen ja auch viel mehr als sie sollten.

Du schreibst, als wäre es völlig egal, ob behinderte Menschen nicht vielleicht auch eine Beschäftigung, eine Anerkennung, für das, was sie leisten können verdienen. Die wenigsten von ihnen werden stumpf zuhause sitzen wollen. Sie brauchen auch soziale Kontakte und viele von ihnen sind durchaus in der Lage, leichtere Beschäftigungen zu übernehmen, für die sie etwas verdienen und Lob und Anerkennung bekommen. Dass sie dabei begleitet werden (teils müssen), ist völlig okay. So haben beide Seiten was davon. Und es ist sehr sozial, diese Menschen nicht allein zu lassen, sie zu beschäftigen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ihnen die Gemeinschaft mit anderen zu ermöglichen, statt sie auszugrenzen.

ich kenne Leute , die eine Behindertenrente erhalten und in einem Heim leben, und die täglich 4 Stunden arbeiten müssen Das ist nicht freiwillig und sie bekommen monatlich nur ein ganz geringes Taschengeld

Es ist so geregelt , in Deutschland , da muss jeder Arbeiten,

wenn es nach Merz geht, auch ein Blinder , im Rollstuhl


frodobeutlin100  02.12.2022, 12:33

Unsinn - es gibt keine Arbeitspflicht

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flora2323  02.12.2022, 12:37
@frodobeutlin100

Ich weiß nicht , ob man da psychischen Druck macht , aber meine Bekannte , arbeitet sehr ungern da und Sie sauer darüber, dass Sie kein Geld hat, das Taschengeld reicht nicht , für ihre Bedürfnisse, deshalb hatte sie in der Heim Küche mal, etwas Kaffee entwendet, was natürlich Ärger gab.ich finde wenn man arbeitet sollte man zu mindest auch Geld haben, auch als behinderter Mensch

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frodobeutlin100  02.12.2022, 12:42
@flora2323

das sind spezielle Behindertenwerkstätten - die Bewohner berkommen das ganze Leben bezahlt und noch ein Taschengeld

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Vampy15  31.07.2024, 00:26
@frodobeutlin100

Klar gibt es die. Wenn du nicht arbeitest, wird dir Geld gekürzt.
Also werden sie zur Arbeit gezwungen, die dem Staat mehr Geld kostet, als einfach von Stütze zu leben. Da wird dir dann Honig ums Maul geschmiert, dass dir davon ja was geboten wird, wie Tagesstruktur, wertvolles Mitglied der Gesellschaft.
Aber am Ende lebst du von der Hand zum Mund, bist gezwungen dich einzugliedern oder musst mit Konsequenzen rechnen. Und das nennt man dann würdevoll. In Deutschland soll man nicht frei denken, sondern sich Angst um die eigene Zukunft machen, dass man mit sich selber genug beschäftigt ist. Immer mit der Masse schön angepasst und sich bloß nicht trauen, aus der Norm zu fallen. Denn dann zerreißen sie ihre Mäuler über dich, da viele mit ihrem eigenem Leben unzufrieden sind und das dann wieder an Andere auslassen müssen.
Sich um die Probleme in diesem Land zu kümmern ist einfach zu aufwendig, deswegen ist es gut so, wie es ist. Es laufen viele Dinge falsch, aber es funktioniert ja. Das muss reichen. Wenn die Argumente fehlen wird wieder aufs Ausland gezeigt, dass wir es dagegen ja ganz gut haben. Keiner muss hungern, jeder kann ein Dach über dem Kopf haben und auch für sozialschwache Menschen sind Arbeitsplätze übrig. Zur Not halt in Zeitarbeitsfirmen. Dieses kapitalistische System führt zu Kriminalität. Wenn man da einmal abrutscht kannste dein Leben an dir vorbeiziehen sehen. Faire Chancen gibts da nicht, da auch niemand faire Löhne bezahlen möchte. Dafür gibts ja Menschenmaterial entweder aus Nachbarstaaten ausm Osten, die weniger Geld zum Leben benötigen, dafür aber ihre Familie kaum noch sehen können oder Menschen, die sich wieder eingliedern lassen (müssen) und da ausgebeutet werden. Und am Ende hat man nicht genug in die Rente einzahlen können und lebt in Altersarmut. Gewinnen tut nur der Staat und Firmen, die möglichst viel Gewinn ausschöpfen möchten.

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Es ist ziemlich abwertend gegenüber Behinderten zu unterstellen, ihr Beitrag wäre wertlos, nur weil andere es effizienter machen könnten.

Zumal so auch Dinge entstehen, die im freien Markt oft genug keiner machen würde, aber der Gesellschaft nützen.

Schade, dass bei dir Geld und nicht der Mensch im Vordergrund steht.