Arbeiten mit Behinderten schwierig und sehr belastend?
Und zwar mache ich eine Ausbildung zum Arbeitstherapeut und in 4 Wochen komme ich in die praktische Phase. Beworben habe ich mich in einer wfbm und wurde dort auch genommen.
Nun habe ich mit einem geredet, der ganz entsetzt meinte, dass das nichts für mich wäre, da ich selbst mit Depressionen zu tun habe und das Arbeiten im sozialen Bereich sehr belastend sei, vorallem dann in einer wfbm.
Was meint ihr ?
4 Antworten
Es kann schwierig sein, gerade wenn du mit älteren Menschen mit Behinderung zu tun hast, die noch den Umgang mit behinderten Menschen in früherer Zeit miterlebt haben. Wenn sie davon erzählen, wie sie weggesperrt und versteckt wurden, ist das für uns heute schwer zu verstehen und zu ertragen. Damit muss man als Mitarbeitender aber auch umgehen können, da es eben die deutsche Vergangenheit ist.
Allerdings ist die Arbeit mit geistig & körperlich behinderten Menschen doch wesentlich weniger belastend als die Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen. Dort zu arbeiten würde ich persönlich keinem Menschen raten, welcher selber mit einer eigenen psychischen Erkrankung zu tun hat.
Problem ist jetzt bei dir: Du arbeitest in einer WfbM, wo durchaus alle 3 Gruppen vertreten sein können. Das heißt, es kann sein, dass du mit anderen psychisch erkrankten Menschen in Kontakt kommst und deren Schicksale hörst. Ob du dir das zutraust, musst du selber wissen.
Blödsinn, behinderte Menschen sind die ehrlichsten Personen die Ich kenne.
Klar gibt es auch 2-3 Fälle die leider eine sehr starke Behinderung haben und zu denen man keinen Zugang hat, aber in deinem Fall ist es wohl eher Positiv zu sehen da du dann siehst was wirkliche Probleme sind und deine Probleme dann echt nur noch klein sind.
Ich habe ungefähr 10 Jahre in verschiedenen WfBs gearbeitet. Ich hatte mit vielen verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu tun. Aber nach dieser Zeit wurde die Belastung zu groß. Das lag vielleicht garnicht mal an den Behinderten. Sondern an dem System der Werkstätten und dem damit verbundenen Umfeld. Bei einer vorhandenen psychiatrischen Diagnose wäre ich vorsichtig.
Musst du ja wissen. Also ich habe die Arbeit in der Pflege auch irgendwann sein gelassen, weil ich selbst schnell mitgenommen bin von den ganzen Schicksalen der älteren Menschen vorallem und mich sowas zu sehr berührt.