Warum ändert sich Gott nicht?
Jedenfalls nicht laut dem Lied "Großer Gott wir loben dich".
(Ist eines der ältesten Lieder der Christenheit. Wahrscheinlich von dem bekannten Kirchenvater Augustinus geboren um 354, gestorben 430.)
- Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke.
- Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.
- Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.
(Liedtext um einiges länger!)
Steht auch etwas darüber in der Bibel dass Gott sich nicht ändert und worauf bezieht sich dieses "nicht ändern"?
14 Antworten
"Vor aller Zeit" und "in Ewigkeit" sind nicht eine unendlich lange Zeit, sondern religiöse Beschreibungen für einen Zustand der Zeitlosigkeit. In der Physik kennt man einen ähnlichen ("naturwissenschaftlichen") Begriff, den der Nicht-Lokalität, sowohl räumlich wie auch zeitlich (wenn sich das so sagen lässt), also einen Zustand der raumzeitlichen Überlagerung.
Wie da eine Änderung aussehen könnte und ob es das überhaupt gibt, kann ich dir aber leider nicht sagen. Mit dem, wie wir die Wirklichkeit hier auf der Welt / im Universum erfahren, können wir uns das nicht vorstellen, denn dafür gibt es keine Sprache, also keine Begriffe.
Seine Zielsetzung und Erfordernisse, dieses Ziel zu erreichen, darin ändert sich Gott nicht. Was aber alles auf dem Weg dahin veranlasst, dass er wird, schon. Er ist ua. Unterweiser, Helfer, Richter, Retter und Urteilsvollstrecker. Alles zu seiner Zeit.
Ja, das steht auch in der Bibel.
wie sollte er sich denn ändern er ist und war schon immer perfekt.
Rachsucht und Eifersucht sind weder perfekt noch vollkommen.
Röm 12,19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
Gott ist nach der Vorstellung omnipräsent, omniscient und omnipotent, also auch zeitlos.
In Wahrheit hat sich Gott schon oft verändert.
Jahwe als Stammesgott der Israeliten ist eine Homogenisierung verschiedener Götter der semitischen Völker. Er hat durch Eroberungen der Israeliten im Verlaufe der Zeit auch die Eigenschaften der Stammesgötter der Moabiter oder der Kanaaniter übernommen, welche verschiedene Eigenschaften hatten und wurde erst so zum allmächtigen Gott, welcher alle Eigenschaften der vielen einzelnen Götter in sich vereinte.
Bei den Juden war Gott lange Zeit ein strenger Richter, der jede Sünde sofort bestraft, nach dem jüdischen Rechtsverständnis (Auge um Auge, Zahn um Zahn). Durch die progressiven Strömungen der Rabbiner aus Galiläa (Jesus) wurde Gott zu einem barmherzigen Vater, der zwar streng sein kann, aber seine Kinder auch liebt und jede Sünde verzeiht, wenn man sie nur aufrichtig bereut.
Das zeigte sich auch in der Sintflut-Geschichte, wo Gott seine Fehler eingesehen hat und alle sündigen Menschen von der Erde schwemmte um mit Noah neu anzufangen und die Menschen nie wieder aktiv zu beeinflussen, wie in Gen. 9,11 "Nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben".
Von vielen Geschichte aus der Bibel hat die Sintflut-Geschichte wohl noch am eheste wirklich stattgefunden. Natürlich nicht in dem Ausmaß, wie in der Bibel beschrieben.
Man geht heute davon aus, dass vor ca. 12.000 Jahren die Wassermengen des Mittelmeer anstiegen bzw. sich aufgestaut haben und den Bosporus sprengten, sodass gewaltige Wassermengen ins Landesinnere eindrangen und es zur Erschaffung des Schwarzen Meers führte.
Archäologen fanden auch bereits viele Hinweise auf antike, überschwemmte Siedlungen am Meeresboden.
Es wurde zwar nicht die ganze Welt von der Sintflut verschlungen, aber da die ersten Hochkulturen aus dem mesopotamischen Raum stammten und man die echte Größe der Welt gar nicht kannte, wurde eben aus Perspektive der damals dort lebenden Menschen die "ganze bekannte Welt" von einer Flut zerstört.
Diese Geschichte mit dem Einsturz des Bosporus ist inzwischen überholt, das hat sich alles ganz anderes ereignet, schau mal hier: https://youtu.be/rKPEzvQfaV0
Aber ab 11:56 wird dort genau dieselbe Theorie mit dem Bosporus thematisiert. Dort wird nicht ausgeschlossen, dass es so gewesen sein könnte (habe nur schnell durchgespult).
Auch ein interessantes Indiz: Fossilienfunde von Süßwassertieren und dann Funde von Salzwassertieren im Schwarzen Meer. Auch die versunkenen Siedlungen werden angesprochen.
Vielleicht hatte es ja am Persischen Golf auch zur selben Zeit stattgefunden? Das hätte schon eher den Charakter einer "weltweiten" Flut.
Interessant ist zudem, das auch die indigenen Völker Amerikas so eine Geschichten von einer Flut, die die gesamte Erdoberfläche überspült haben soll, kannten.
Überall auf der Welt gibt es solche Geschichten, weil es überall Überschwemmungen gab, nur an verschiedenen Orten und zu verschiedensten Zeiten. Ab Min. 18 ungefähr wird das genau erklärt, und auch, warum das so lange gedauert hat.
Dass eine Taube, gemäß dem Bibelbericht, einen frischen Olivenzweig hätte finden können, ist nach einer Flut, die rund ein Jahr anhielt, nicht denkbar. Das einzige, was man sehen würde, wären kilometerlange Schlamm- und Gesteinswüsten. Bis daß ein Olivenbaum wieder Zweige mit Blättern austreiben könnte, würde Jahre dauern, während alle andere Tiere vor Hunger eingingen, weil Schlamm zur Nahrung nun mal nichts taugt. Da ist nichts mit "Gottes Wort" es sind nur Dichtungen, alte Geschichten, stille Post, zusammengetragen und weitererzählt.
Schade eigentlich, so eine "Botschaft Gottes" - - leider ein Fake.
Die Bibel hat an sich ja auch eigentlich gar nicht den Charakter eines zusammenhängenden Buches. Das griechische Wort "biblia" bedeutet bereits "die Schriften" (im Plural) und wurde erst im Kirchenlatein zu "die Schrift" (Singular) umgedeutet.
Die Geschichte der Sintflut lässt sich bspw. bereits im älteren Gilgamesch Epos der Sumerer fast 1 zu 1 wiederfinden.
Der Grund für die Darstellungsform als "Erzählung" und die Verwendung des Stilmittel "Übertreibung" liegen vermutlich daran, dass diese Geschichte bereits vor der Schrift mündlich weitergegeben wurden. So konnte man sie sich besser merken und wiedergeben und Übertreibungen werden genutzt um emotionale Informationen besser vermitteln zu können.
Schade eigentlich, so eine "Botschaft Gottes" - - leider ein Fake.
Immer noch ein unschätzbar bedeutungsvolles Zeugnis aus der Entstehung menschlicher Kultur und Zivilisation. Man kann es als eine Art "Tagebuch der Menschheit" seit der Steinzeit begreifen, was über die Jahrtausende erhalten blieb.
ich glaube eher, dass die Menschen in diesen Regionen Mesopotamiens, wo die erste Hochkultur war, sich im Laufe der Zeit ihren Gott so zurechtlegten. Zeitweise hatte er sogar noch eine Ehefrau.
Die ,,Ehefrau" war sein Volk Israel. Du solltest das mal selbst lesen.
nein, der hatte im Salomonischen Tempel noch eine Ehefrau. König Manasse hat sie dann entfernt.
Die Homogenisierung des israelitischen Stammesgottes ist naheliegend.
Es gibt zum einen die "Mescha-Stele", oder Moabiterstein, welcher von einem Sieg der Moabiter gegen die Unterdrückung durch die Israeliten spricht. Darin steht u. a.:
Und ich nahm von dort [… die Gerä]te JHWHs und schleppte sie vor Kamōsch.
Kamosch/Kemosch war der Stammesgott der Moabiter. Der Krieg zwischen Moabiter und Israeliten war also auch ein Kampf zwischen Kamosch und Jahwe. Nach griechischer Interpretation wurde er mit dem Kriegsgott Ares gleichgesetzt.
Die Kanaaniter hatten die Götter Ba'al und El. Es waren der Wetter- und Fruchtbarkeitsgott und der Schöpfergott. Der Name "El" oder "Elohim" haben sich auch bei den Juden etabliert.
du solltest nicht so überheblich sein "selbst lesen" !!! Das Gegenteil ist der Fall, DU bist schlecht informiert.
??? Wie bitte??? Deine Aussage ist absolut unbiblisch.
Der Gott der Juden ist auch der Gott wahrer Christen. Und er hat sich bis heute nicht geändert.
Dann wäre Jesus umsonst am Kreuz gestorben. Denn er wollte das Bild Gottes vom strengen Richter zum barmherzigen Vater ändern und hat damit den Unmut der jüdischen Hohepriester auf sich gezogen.
Du verstehst den Zusammenhang nicht. Und er hat sich nicht geändert. Jesus wurde als vollkommener Mensch geboren und erfüllte das Gesetz vollkommen. Dadurch hat er das Gesetz erfüllt und es wurde weggetan. Doch jetzt gilt das Gesetz des Christus. Und Jesus wurde von den Propheten Gottes vorher gesagt und alle Vorhersagen über ihn erfüllten sich vollkommen.
Der wahre Gott änderte sich nicht und wird sich nicht ändern. Jesus, der das erste himmlische Geschöpf Gottes ist, wird bald alle menschlichen Regierungen beseitigen und als König aus der Linie Davids über die ganze Erde regieren.
Jesus war nicht das "erste himmlische Geschöpft Gottes", denn vorher hatte er bereits die Engel als "perfekte Wesen" geschaffen. Nicht perfekt genug, sodass sich Erzengel Samael gegen ihn auflehnen konnte, scheinbar.
Als Mensch war Jesus auch nicht perfekt, wie uns die Bibel wissen lässt.
Naheliegend ist das Jesus zum "Sohn Gottes" post mortem erhoben wurde, damit die Christen den Juden ihren Rang ablaufen. Denn zuvor waren die Juden das "auserwählte Volk Gottes" und Jude konnte nur werden, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde.
Durch das Christentum konnte man aber nur noch durch Jesus zu Gott finden. Damit war die Monopolstellung der Juden vorbei und wir wissen dass das Christentum von Römischen Reich instrumentalisiert wurde. Ein äußerst schlauer Schachzug von Kaiser Konstantin ;)
Erstens ist deine Antwort unbiblisch und zweitens, woher hast du diesen Blödsinn?
Ist Gott omnipräsent oder eher Gottes Geist und somit der Heilige Geist?
Nach Trinitätslehre sind der Vater, der Sohn und der heilige Geist wesensgleich. Es gibt also keinen Unterschied, was die Allgegenwärtigkeit Gottes noch bekräftigt.
Dennoch gibt es Texte in der Bibel, in denen Gott, Jesus und der heilige Geist getrennt voneinander interagieren.
Im 1. Buch Mose gibt es auch eine Stelle, wo Gott sich Abraham in menschengestallt offenbart. Oder Moses direkt als brennender Dornenbusch. Er ist also in der Lage verschiedene Formen anzunehmen.
Das Thomasevangelium gehört zu den Apokryphen, es ist also kein Teil des biblischen Kanons. Darin steht: "Jesus sprach: Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in (prachtvollen) Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden."
Nachvollziehbar das die kirchliche Institution diesen Text nicht in der Bibel haben wollte, denn es hätte den Bau von Kirchen oder der kirchlichen Gemeinde relativiert.
Naja, laut Hiobgeschichte ist Gott nicht mal stets informiert und es gibt noch eine Bibelstelle im Alten Testament, wo das ebenso erscheint. Wo Gott eine Stadt samt Bewohner vernichten wollte, er aber nicht wusste wie viel Rechtschaffende in der Stadt sind. Wäre Gott immer und überall, würde er ja jegliches Verbrechen miterleben, ohne einzugreifen. Auch müsste er nicht in Kenntnis gesetzt werden. Ich denke eher dass mit dem Holz und dem Stein bezieht sich auf Christus in dem alles erschaffen wurde. Denn ohne Christus gibt es kein Sein.
Also literarisch ist das Buch Hiob eine Novelle, keine Dokumentation einer historischen Begebenheit. Das sollte man meiner Meinung nach bei der Argumentation beachten. Ansonsten wirkt das etwas komisch.
Und was in der Bibel ist dann keine Novelle?
Geschichtsliteratur, die Bücher, die schwerpunktmäßig die Geschichte Israels erzählen:
- Josua
- Richter
- 1. Samuel
- 2. Samuel
- 1. Könige
- 2. Könige
- 1. Chronik
- 2. Chronik
- Esra
- Nehemia
- Tobit
- Judith
- Ester
- 1. Makkabäer
- 2. Makkabäer
Daneben gibt es Weisheitslitetatur, die Bücher der Psalmen (Verwendung in der Liturgie und beim täglichen Gebet), prophetische Bücher und Gesetzestexte.
Ich habe Gemeindepastoral studiert, damals eine Kombination von ⅔ theologischen und etwa ⅓ pädagogischen Fächern. Das alleine macht eine gute Kenntnis der Bibel noch nicht aus. Ich habe im Laufe mehrerer Jahrzehnte die Bibel mehrfach gelesen, einige Abschnitte so oft, dass ich sie auswendig mitsprechen kann, ohne den Text vor mir zu haben.
Eine kleine Anekdote dazu: Ich sollte im Gottesdienst das Evangelium vortragen. Unmittelbar vor Beginn des Gottesdienstes merkte ich, dass ich meine Brille vergessen hatte. Ohne Brille bin ich praktisch wie blind. Also, was tun? Ich bat den Ministrant, mir die ersten Zeilen des Evangeliums vorzulesen. "Ah, die Bergpredigt ist dran. Das müsste ich hinkriegen.", sagte ich ihm. Sein Blick war in etwa so: "Das wird ja was werden. Da bin ich mal gespannt." Er trug das Lektionar hinaus an den Ambo und die Messe konnte beginnen. Später, beim "Lesen" des Evangeliums tat ich so, als würde ich es ablesen. Tatsache war, dass ich es auswendig vortrug. Der Ministrant stand mit der Kerze daneben und las mit. Sein Erstaunen nach der Messe in der Sakristei: "Nicht ein Wort war falsch!" Er konnte es einfach nicht fassen.
Natürlich kann ich das nicht mit allen Texten, aber weite Teile des Neuen Testaments sind mir so geläufig, dass ich sie (ziemlich) wortgenau zitieren kann. Zeugen Jehovas, von denen viele annehmen, dass diese die Bibel gut kennen würden, haben in einer — meist kontroversen — Diskussion mit mir keine Chance. Ich zitiere schneller wie die in ihrer Bibel nachschlagen können, trotz deren Argumentationshilfe in der Mittelspalte.
Ich denke, es ist die Kombination aus Studium, jahrelanger Bibellese, täglichem Gebet und der Begleitung von Menschen in schwierigen Verhältnissen, die das "Wissen" ausmachen. Es kommt aber im Glauben an Gott nicht so sehr darauf an, wieviel man meint zu wissen, sondern ob man die vertrauensvolle Beziehung zu Jesus pflegt. Das habe ich eigentlich gemeint, ich sei "vom Fach".
LG
Davon sollte man ausgehen! Doch laut Bibel ist Gott das nicht.