Warmwasserspeicher - Ausdehnungsgefäß oder Überdruckventil

6 Antworten

Im Heizungskreis ist ein Ausdehnungsgefäß UND ein Sicherheitsventil allgemeiner Standard.

Für die Kaltwasserseite der Warmwasserbereitung ist nur das reine Sicherheitsventil allgemeiner Standard und kann natürlich durch ein zusätzliches Ausdehnungsgefäß ergänzt werden (das Sicherheitsventil darf jedenfalls auch mit einem Ausdehnungsgefäß NICHT entfallen!). Dabei ist aber zu beachten, dass der Druck in der Kaltwasserversorgung deutlich höher (im Vergleich zum Heizkreis) ist und das Volumen und der Fülldruck richtig abgestimmt wird. Der Hinweis, dass beim Aufheizvorgang das Wasser am Sicherheiitsventil ständig tropft deutet darauf hin, dass entweder der Zulaufdruck für das Kaltwasser schon relativ hoch ist und/oder der Boiler auf eine hohe Differenztemperatur geladen wird. Eventuell hilft auch ein Druckreduzierventil in der gesammten Kaltwasserzuleitung.


Sorbas48  01.02.2012, 11:20

hier noch ein kleines Rechenbeispiel (leicht angepasst) aus: http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/9430/Ausdehnungsgefaess-fuer-Warmwasserspeicher-

MAG = MembraneAusgleichsGefäß

SV = Sicherheitsventil

Das Nennvolumen des MAG hängt davon ab, bei wieviel bar das Sicherheitsventil auf macht. Denn beim Ausdehnungsvorgang muss der Enddruck oder eher gesagt sollte der Enddruck 20% unter dem Ansprechdruck des Sicherheitsventils liegen.

Trinkwasser wird in der Regel grundsätzlich von 10°C auf 60°C aufgeheizt Der Ausdehnungsfaktor von Wasser ist 0,0167. Dies multipliziert mit 120 Liter Speichervolumen, kommt man auf ca. 2 Liter Ausdehnungsüberschuss

80% von 6 bar sind 4,8 bar und 80% von 10 bar sind 8 bar

Mit diesen 2 Berechnungen, kann man jetzt das Nennvolumen des MAG ermitteln

2,004 l x (4,8 bar + 1 bar / 4,8 bar - 4 bar) = 14,529 Liter also ein 18 Liter MAG bei einem 6 bar SV

2,004 l x (8 bar + 1 bar / 8 bar - 4 bar) = 4,509 Liter also ein 8 Liter MAG bei einem 6 bar SV

Die 4 bar, sind der Vordruck des MAG, die Angabe für 1 bar, ist der Atmosphärische Druck

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Sorbas48  01.02.2012, 11:33
@Sorbas48

wichtig ist natürlich auch der richtige Anschlusspunkt des MAG zwischen Rückschlagventil zur Kaltwasserleitung und dem Boiler! In der Kaltwasserzuleitung vor der Sicherheitskombination ist ein MAG praktisch wertlos.

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grafvonsinnen  30.08.2017, 19:38
@Sorbas48

Alter Falter, das ist Fachwissen, Ihr seid ja Mathematiker, nicht unkompliziert, ich hab gerade ein ähnliches Problem und danke für die Ausführungen !!!!!!! Super !

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Ein Ausdehnungsgefäß ist eigentlich Stand der Technik bei einer Heizungsanlage... evt. ist dieses defekt?

Also, das was meine Vorgänger geschrieben haben, ist Halbwissen! Ein Ausdehnungsgefäß hat in der Warmwasseraufbereitung nichts verloren! In die Zuleitung zum Boiler wird in der Regel ein Druckminderer, ein Sicherheitsventil und danach in Richtung Boiler ein Rückflussverhinderer eingebaut, dieser bewirkt, dass das sich ausdehnende Wasser nicht in die Zulaufleitung gedrückt werden kann! Das ist alles am Manometer des Druckminderers zu beobachten! Möglicherweise ist auch das Sicherheitsventil undicht oder muss einmal gespült werden, dazu einfach den Drehknopf drehen und das Wasser mit einem Schuss ablassen, evtl. erneuern. Kann aber auch möglich sein, dass, falls schon ein Rückflussverhinderer eingebaut ist, dieser durch Kalkablagerungen undicht bzw. fest ist und somit wirkungslos! Viel Glück bei der Suche


Commodore64  01.02.2012, 13:33

Boiler tropfen immer wenn die nach dem Duschen von ganz kalt auf ganz Warm hoch heizen. Dadurch steigt der Druck, der Boiler würde platzen denn Wasser ist nicht komprimierbar, wo soll denn das extra Volumen hin?

Große Boiler (70 Liter und mehr) haben heutzutage immer ein Ausgleichsgefäß denn die würden sonst viel Wasser verschwenden!

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Man braucht beides. Bei kleinen Boilern ist es aber normal dass da kein Ausgleichsgefäß dran ist, denn das ist teuer und hält nicht besonders lange. Da waren zumindest früher die paar Tropfen pro aufheizen viel billiger.

Bei einem Freund ist der kleine Boiler im Bad, da hätte der damals entweder einen Ablauf einbauen müssen. Der hat da einfach einen Schlauch in den Toilettentank gelegt. Der Schwimmer füllt den nicht voll und der Boiler füllt den dann nach. So wird das Wasser sinnvoll verwendet. Erzeugt der Boiler zu viel Wasser (Toilette länger nicht benutzt), dann läuft das Wasser irgendwann "durch".

Ein Ausdehnugsgefäß in die Kaltwasser einspeisung zum Boiler einbauen lassen,und das tropfen ist vorbei