Warm bleiben beim reiten?

11 Antworten

Zwiebellook hilft. Meine bewährte Kombi: Dünnes Sportshirt, darüber eine Fleecejacke und darüber die Winterjacke. Zum Reiten kann ich dann die Winterjacke und - je nach Temperatur - ggf. auch noch die Fleecejacke ausziehen. So schwitze ich nicht zu stark, kühle aber auch nicht aus.

Für warme Beine kannst du eine dünne Strumpfhose unter die Reithose ziehen.

Für warme Füße entweder zwei Paar Socken anziehen oder Lammfelleinlagen in die Stallschuhe packen. Außerdem ziehe ich im Herbst/Winter immer die warmen Boots in den Stall an, wechsle dann nur zum Reiten in die Stiefel und direkt nach dem Reiten wieder zurück zu den Boots.

Ansonsten natürlich viel bewegen und so wenig wie möglich stehen bleiben. Vor dem Aufsitzen auch ruhig erstmal ein paar Runden im flotten Schritt führen - das wärmt die Muskulatur auf und tut auch dem Pferd gut ;-)

Tee in der Thermoskanne mitnehmen, der hält zusätzlich noch gut von innen warm.

6°C sind doch noch gar nichts - da sollte eine Strumpfhose unter der Reithose und eine warme Jacke schon noch ausreichen. Besonders, da du dich ja sowohl beim Pferd herrichten, reiten etc. auch bewegen wirst.

Prinzipiell empfiehlt sich aber, wie einige schon geschrieben haben, der Zwiebellook. Mehrere dünne Schichten und diese am "ineinander gesteckt" (also T-Shirt unter der Strumpfhose feststecken, Pullover/Weste unter der Hose...).

Meine Stallkombi für wirklich, wirklich kalte Tage (da müssen schon deutliche Minusgrade her) ist: Strumpfhose, Unterhemd, langes T-Shirt, Fleeceweste oder dicker Wollpullover, dicke Kniestrümpfe, Softshell-Winterreithose, Reitrock (je nach Wetter aus Softshell oder Fleece), Winterjacke, Schal, Stirnband, Pulswärmer (Handschuhe nur in Extremsituationen und beim Ausreiten oder Pferd versorgen darüber, bei Dressurarbeit halte ich sie nicht aus) und natürlich warme, feste Schuhe.

Als ich noch ein warmes Reitstüberl hatte, habe ich mich nicht ganz so dick angezogen, dafür Wechselgewand (besonders Schuhe und Pulswärmer/Handschuhe) mitgehabt und mich regelmäßig umgezogen, wenn mir zu kalt wurde und das "kalte" Gewand vor Heizung oder Kamin wieder angewärmt - für einen weiteren Wechsel.

Wenn gar nichts mehr hilft, dann habe ich mir mein altes Pferd geschnappt und bin mit ihm eine wirklich flotte Runde marschieren oder joggen gegangen. Spätestens danach war mir immer warm. Stallarbeiten, Hof fegen oder eine ausgiebige Massage (wenn man weiß, was man macht) fürs Pferd erfüllen den Zweck bestimmt auch. Und im Zweifelsfall wird sonst auch mit meinen anderen Pferden Handarbeit oder dergleichen gemacht, sodass ich mich viel bewegen muss.

Hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps etwas helfen. So komme ich zumindest immer gut über den Winter, obwohl ich mehrere Pferde zu "arbeiten" habe und dementsprechend lange draußen bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also in meinem Stall haben wir kein Reiterstübchen, da muss sich mal dick anziehen. Aber das mache ich jetzt noch nicht, erst wenn es richtig kalt wird.

Ich habe eine Thermo Reithose, Lammfellsohlen für meine Stiefeletten, Flauschige Strümpfe und eine Warme jacke. Trage auch gerne meine Wollpullis darunter wenn es sehr kalt ist. Und dazu eben bewegen wie andere schon schrieben. Pferd holen, sachen holen, putzen, satteln, warm führen und spätestens beim Reiten wird einem warm. Kalt wird mir erst wenn ich fertig geritten bin, das Pferd weggebracht ist und alles weggeräumt ist. Dann sitze ich nämlich gerne mit den anderen zusammen und wir unterhalten uns, da bewege ich mich natürlich nicht mehr viel. Dann schnappe ich mir gerne die Abschwitzdecke die im Spind rum liegt und kuschel mich ein, Pferd braucht sie ja nicht immer :D

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ganz oft werden einem die Beine und Arme nur kalt, weil Füße und Hände kalt sind. Das ist besonders bei Frauen so und dazu kommt, dass überwiegend wir Frauen vom Raynauds Syndrom betroffen sind, Männer nur zu einem geringen Anteil. Zum Glück aber insgesamt auch nur wenige Prozent der Weltbevölkerung ... wenn Du nun bei 6 °C frierst, bringt mich das auf die Idee, dass Du vielleicht auch zum Betroffenenkreis gehörst. Das muss nicht sein, es ist auch ganz viel individuelles Temperaturempfinden dabei, aber bei Raynauds Patienten geht es meist in der Jugend los, dass sie schwerer warm zu halten sind als andere Menschen und dann wird es Jahr für Jahr ein bisschen mehr. Ich bin jetzt 44 Jahre alt und erreiche jetzt gerade den Punkt, wo ich unter 10 °C wirklich gut überlegen muss, wie ich mich ausrüste, wenn ich raus gehe ins Freie, weil ich schlicht Erfrierungen erleide, wenn andere sich denken "jetzt wären Handschuhe recht". Keine Sorge, das betrifft wirklich nur wenige Menschen, die Wahrscheinlichkeit, dass Du dabei bist, ist äußerst gering. Aber wenn einfach nur Dein individuelles Temperaturempfinden ist, kannst Du natürlich auch auf die Hilfsmittel/Kleidung zurückgreifen, derer wir uns bedienen.

Ich kann Skiunterhosen oder Strumpfhosen unter der Reithose gar nicht haben. Diese soll ja wirklich gut anliegen und mit was drunter kneift sie in der Kniekehle und spannt über die Kniescheibe. Für mich äußerst unangenehm. Aber warum nicht was oben drüber? Bei nur kühlem Wind habe ich beispielsweise Rad-Regenhosen mit Goretex oder ähnlichem Material an. Kosten ein bisschen Geld, aber meine Hose habe ich nun schon 20 Jahre und die ist immer noch top, insofern rentiert sich die schon. Wenn es noch kälter wird, trage ich einen Reitkilt. Da gibt es ganz verschiedene Modelle aus Fleece, Wollfilz oder auch so einem goretexartigen Stoff mit innen Fleecefutter. Ich bevorzuge einen, den ich per Klett um die Taille schließen kann und nicht über den Kopf ziehen muss. Zum einen habe ich da immer noch eine Jacke, wo ich den dann drüber fädeln müsste, zum anderen möchte ich nicht auf Mütze und Brille aufpassen müssen, wenn ich den Kilt anziehe. Der klettbare ist super auch auf dem Pferd auszuziehen, bevor man absitzt - geht nämlich leichter, den Stoff dafür weg zu legen.

Am Oberkörper trage ich meist ein langes Funktionsshirt, sowas schnelltrocknendes, was ganz dünn ist, aber gut wärmt. Läuft oft als Skiunterwäsche, aber je nach Modell sieht es einfach nach einem Sportshirt aus. Drüber eine Laufjacke, die ebenfalls dünn ist, sodass gerade im Bereich der Oberarme und Achseln nicht so viel aufträgt. Ich finde, dort schränkt es als erstes ein, wenn man zu viele dicke Schichten trägt. Das ganze auch in anliegend, sonst wirft es auch Falten. Wenn es dann richtig kalt ist, kommt noch eine Softshelljacke mit Teddyfutter drüber und schon bin ich für alle Fälle warm genug angezogen.

Unter den Helm gehen prima so Laufmützen ohne Schnickschnack. Die gehen bis über die Ohren und man muss am Helm maximal zwei Rasten verstellen, damit der wieder gut sitzt.

Nun die Füße, das, was einfach kälteempfindlich ist und wo auch gesunde Menschen auskühlen, wenn sie sich länger auf den kalten Böden aufhalten. Mehrere Socken und Lammfellsohlen und Thermoschuhe und was es alles gibt, entlocken mir nur ein mildes Lächeln, Erfrierungen erleide ich trotzdem. Da habe ich schon so aufladbare Einlegesohlen ausprobiert. Super, nur mit dem Stiefelschaft oder Chapsletten brechen mir immer die Kabel und nur einfach mit dem Stallschuh weiß ich nicht, wohin mit den Akkupacks. Wenn es funktionieren würde, wäre es auch die ökologisch beste Lösung, wenn ich jedes Jahr einen Satz entsorgen muss, weil wieder mal kaputt, nicht. Deshalb bin ich irgendwann auf die Aktivkohle-Fußwärmer gekommen. Leider Einwegartikel und man muss sich dessen bewusst sein, dass ein Stalltag damit 1 Euro kostet. Die Dinger sind ein bisschen wie Rheumapflaster und auch unter dem Markennamen Heatpaxx recht bekannt. Man muss nur zusehen, dass man wirklich trockene Socken hat, sonst wirken sie nicht. Lieber ein frisches Paar anziehen als ein bisschen feuchte Socken haben. Dann die Packung öffnen, dass Luft an die Dinger kommt, die Folie abziehen und mit der Klebefläche von unten an den Strumpf kleben. Man denkt erst mal, man würde darauf niemals vernünftig stehen können, aber wenn man keine allzu harten Schuhsohlen hat, geht das sehr gut, auch über Stunden und man kann auch gut laufen damit. Die Dinger geben bis zu 8 Stunden lang bis zu 40 °C ab. Manchmal hat man eins, das nicht richtig funktioniert, wird nicht recht warm oder es wird fast unangenehm warm und ist dafür schnell "verpufft". Dafür einfach ein Reservepaar einstecken. Aber groß sind die Ausfälle bei den Dingern nicht, ich habe nicht in jedem 40-Paar-Karton, den ich kaufe, eins, das nicht funktioniert. Für Menschen, die sehr frieren, gibt es die auch als "Körperwärmer" zum im Lendenbereich auf's Unterhemd kleben, auch das wirkt wahre Wunder. Die Fußwärmer gehen dafür nicht besonders gut.

Bei den Händen habe ich noch das Problem, dass es das ganze zwar auch als Handwärmer gibt, es meinen Fingerkuppen aber nicht hilft, wenn die Handflächen warm sind, so weit fortgeschritten ist das Problem. Für normale Menschen gilt: Einen guten Winterhandschuh kaufen. Kostet, aber lohnt sich. Ich selbst mag da die Röckl Goretex, weil in denen die Finger auch bei winterlichem Regen trocken bleiben. 60 Euro etwa kosten die, aber halten auch lange, wenn man vernünftig damit umgeht und nicht zu zügellastig reitet. Wer etwas mehr braucht, kann sich so ganz dünne Unterziehhandschuhe besorgen. Die sind meist aus Seide und möglicherweise braucht man den Winterhandschuh eine Größe größer, je nachdem, ob man eher am unteren Rand seiner Handschuhgröße liegt oder am oberen. Wer dann immer noch gefühllose Finger hat, dem hilft dann nur, so ein Aktivkohle Handwärmer Teil rein zu schieben und wenn auch das nicht hilft, muss man sich einen dünnen Heizhandschuh mit Akku kaufen. Damit dieses teure Ding nicht kaputt geht, kauft man sich am besten dazu Arbeitshandschuhe, diese einfachen mit der gummierten Innenhand in ca. 3 bis 4 größen größer als normal und zieht die drüber an.

So ausgerüstet kann ich auch Tagesritte machen und bin dennoch nicht so dick vermummt, dass ich mich nicht mehr bewegen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich komm aus einer anderen Zeit.

Kalt? Ist der Hof schon gefegt alle Boxen gemistet, das Heu umgeschichtet, das Paddock sauber und begradigt? Nein? Dann macht es nichts wenn Arme und Beine eine rotierende Scheibe bilden.

Wie bereits beschrieben richtig gute Thermounterwäsche, vernünftige Zwiebelschichten Shirt, Hemd, Weste Jacke.

Handschuhe

Schuhwerk tauschen nur zum Reiten Reitstiefel, richtig warmes Schuhwerk für den Rest.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut