War der Widerstand der weißen Rose sinnvoll?

8 Antworten

Natürlich ging es diesen Menschen nicht um reine Symbole. Die Flugblätter entfalten durchaus eine Wirkung auf die Leser, nicht umsonst haben totalitäre Systeme solche Angst davor.

Es ist schwer zu messen, wieviele Menschen dadurch ihr Verhalten zum Besseren gewandelt haben. Ein SS-Führer, der einen Erschiessungsbefehl nicht ausführt, vertuscht das ja nach Möglichkeit, sodass es zwar so scheint, als hätten diese Flugblätter keine Wirkung, obwohl es tatsächlich so war.

Ich denke nicht dass die Weiße Rose ihren Widerstand als rein symbolisch begriff. Sie wollten die Menschen wachrütteln, und ein wenig mag ihnen das auch gelungen sein. Sogar mit Bombern wurden die Flugblätter dann als Mittel der psychologischen Kriegsführung abgeworfen. Das Problem war nur, es war die schlechteste Zeit. Vielleicht hätten sie ja diesen dummen Hausmeister auch einfach über den Haufen schießen sollen, gekonnt hätten sie es ja... Kurt Huber hat sich vor dem Volksgerichtshof auch klar geäußert. Die historische Wertung ist die dass es ein eher symbolischer Widerstand blieb, wie andernorts auch. Es war die übelste Zeit im NS, die Schreckensherrschaft betraf nun nicht mehr Juden, Kommunisten und andere, sondern jeder war nicht mehr sicher vorm NS Willkürregime das Kinder opferte in Flakbatterien und dann am Ende im Volkssturm. Meine Oma wurde etwa selbst gezwungen der SS beim Plündern zu helfen - da konnte man sich nicht weigern, da wurde man erschossen- Die Weiße Rose unterschätzte das NS Regime und sie überschätzte die Bereitschaft zum Widerstand, zum Aufstand im Volk.Das Militär bekam es ja auch nicht gebacken, der militärische Widerstand scheiterte. Die die letztlich vom Widerstand profitierten waren nicht selten jene die damit nichts zu tun hatten - das ist jetzt ganz allgemein gesprochen, aber mir fällt eine Person ein auf die das sehr gut passt, nämlich Carl Orff. Der stilisierte sich hinterher zum Mitglied der Weißen Rose obwohl er von nichts wusste. 

Eine philosophische Frage. Einerseits hast du Recht, "zählbares" ist nicht dabei herausgekommen. Dadurch wurde der Krieg nicht einen Tag verkürzt, und es wurde nicht ein Mensch weniger ermordet.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Widerstand wichtig schon alleine um folgenden Generationen zu zeigen, dass es Widerstand gab und eben nicht alle im Stechschritt marschiert sind. Und dass Menschen trotz Indoktrination von Kindesbeinen an, in der Lage sind, sich eine Meinung zu bilden und mit dem Leben dafür einzustehen. Der persönliche Preis, den die Mitglieder bezahlt haben war natürlich hoch.

Hätten aber mehr Mensch diesen Mut gehabt, wäre es gar nicht so weit gekommen. Zudem gab es Gruppen, insbesondere die Wehrmachtsspitze, die dem Spuk jederzeit ein Ende hätte bereiten können. Im Gegensatz zur WR fehlte es hier aber an Mut, bzw. war der Opportunismus stärker ausgeprägt.

Es war sicherlich nicht rein symbolisch. Der Widerstand gegen den NS war deshalb so erfolglos weil der NS einfach die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hatte 

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht