wann heißt es: "jemand ist gestorben" und wann "jemand ist verstorben"?

7 Antworten

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Beides meint wohl denselben Vorgang: Ein Mensch hat aufgehört, biologisch zu leben, sein Herz schlägt nicht mehr, sein Hirn zeigt keine Aktivität mehr, er ist klinisch tot. "Gestorben" ist der nüchterne Ausdruck, "verstorben" etwas gehobener, etwa in Bestattungspredigten gebräuchlich. In dem Ausdruck "verstorben" schwingt eine Beteiligung des Redners mit, er drückt darin eine Achtung und Ehrfurcht aus, ich glaube aber, es schwingt auch eine leise Sehnsucht nach einem Weiterleben mit: VER... drückt eine Verwandlung, Veränderung aus, - mit "verstorben" kommt die Hoffnung zum Ausdruck, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern das Leben für den Betreffenden in irgendeiner verborgenen Weise weitergeht.

Es gibt auch keinen.

Allenfalls könnte man "verstorben" benutzen, wenn es schon etwas länger her ist.

"Verstorben" sagt heute niemand mehr, vielen kommt das altmodisch vor.

Aber es war immer so, dass ein Mensch nach langer Krankheit "verstorben" ist, oder wenn er schon älter war.

Gestorben hat man verwendet bei Menschen, die nach einem Unfall gestorben sind

Der Duden Bd 9 „Richtiges und gutes Deutsch“ gibt darauf Antwort:

Im Perfekt und Präteritum wird manchmal „das gehobene, feierliche versterben verwendet“. Gemeinsam mit der Todesursache kann versterben nicht verwendet werden, man sagt dann sterben: Sie starb an (einer) Blinddarmentzündung. Aber man kann sagen: Er verstarb im hohen Alter. „Als Attribut und als substantiviertes Partizip sind nur die Formen verstorben, der Verstorbene üblich“: Mein verstorbener Großvater erzählte nie vom Krieg. Ich sprach vor einem Jahr mit der Verstorbenen.