Wäre es schlimm für das Auto wenn man immer nur Ölwechsel alle zwei Jahre macht und sonst nichts tauscht?

7 Antworten

Auch unbenutztes Öl altert und verliert seine speziellen Fähigkeiten. 2 Jahre Intervall ist auf jeden Fall zuviel. Empfehlenswert ist es, einen Kompromiss zwischen Fahrzeughersteller - Angaben zum Ölwechsel und den Spezifikationen des Ölfabrikanten zu suchen. Beste Lösung ist immer der kürzere Wechselintervall. Die Lebensdauer des Motors wird es danken.

Mit dem von dir beschriebenen Wartungsplan bist du auf gutem Wege, zu den 1% zu gehören, die einen Unfall wegen technischer Mängel bauen. Fehler können ohne echte Inspektion nicht frühzeitig erkannt werden, der TÜV nimmt dir diese Arbeit nur ungenügend ab. Verschleißteile müssen getauscht werden, BEVOR sie die Verschleißgrenze erreichen.

Wenn man sich Auto fahren nicht leisten kann, sollte man es auch lassen.


bambl213 
Beitragsersteller
 21.04.2022, 01:52

Das hört sich ja sehr kompliziert an. Wo kriege ich eine Liste mit Dingen wo steht was nach welchen Zeitraum getauscht werden muss für mein Auto?

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SpitfireMKIIFan  21.04.2022, 02:06
@bambl213

Die bekommst du im Handbuch. Im Regelfall reicht eine Inspektion pro Jahr in einer Werkstatt. Die wissen dann sehr detailliert, was gemacht werden muss.

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bambl213 
Beitragsersteller
 21.04.2022, 02:07
@SpitfireMKIIFan

Okay und was kostet das bei einem Kleinwagen mazda von 2010?

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SpitfireMKIIFan  21.04.2022, 02:30
@bambl213

Das erfährst du in der Werkstatt und ist abhängig von den Arbeiten, die gemacht werden müssen.

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Ich kenne einige, die das zumindest so handhaben, ihre Autos auf Verschleiß fahren und nur dann zur Werkstatt gehen, wenn etwas Größeres kaputt ist oder die Karre sich nicht mehr bewegt. Dann ist meist das Geschrei groß und alle anderen sind schuld, entweder das Auto, der Hersteller oder der eigene Händler.

Ein Bekannter besaß über die Jahre etliche Autos, die er auf diese Weise - man muss das leider so sehen - wirklich mutwillig zerstört hat. Nockenwellenschaden durch unterlassene Ölwechsel am BMW mit M40 Motor, Zahnriemenriss durch nie durchgeführten Wechsel an einem anderen BMW mit M40 Motor ("kostet ja nur Geld und ist Abzocke"), verfrühtes Durchrosten aufgrund fehlender Nachsorge, ein schwerer Unfall wegen total blanker Reifen, aus denen schon der Stahlgürtel rausschaute ... und so weiter. Einmal hat er den TÜV-Termin wissentlich um ein halbes Jahr überzogen und war beleidigt, als er Ärger bekam. Er sagte damals: Fährt doch auch so, und solang es keiner merkt, außerdem sind die 100 D-Mark für den TÜV Wegelagerei.

Noch schlimmer war aber ein anderer Bekannter, der einen Opel Senator A2 3,0E Automatik in diesem Braunmetallic fuhr. Der Wagen wurde am Faschingssonntag nachts nach einer Prunksitzung kontrolliert. Er war so schlecht, dass er der Verkehrskontrolle schon optisch und durch das enorme Getöse aufgefallen war, zum TÜV musste und dort die noch ein Jahr gültige HU-Plakette abgekratzt bekam. Der Opel war damit als verkehrsunsicher eingestuft und durfte nur noch mit maximal 50 km/h zur nächsten geeigneten Werkstatt oder zum Schrott gefahren werden. Der Opel wurde so gewartet, dass er alle zwei Jahre grad so über den TÜV gebracht wurde; Ölwechsel gab es seit Jahren keine mehr, es wurde immer nur Öl nachgekippt. Der Besitzer des Opels war auch merkwürdig. Er ist vor Jahren bei einem Unfall gestorben, den er selbst verursachte: Er wollte eine TV-Antenne selbst anschließen, weil alle Handwerker Verbrecher seien, und flog dabei von einem selbst gebauten Gerüst/vom Dach runter. 

Bei einem anderen Bekannten war bei der Kontrolle ernsthaft mal der Ölmessstab verrostet, weil er nie nach dem Öl geschaut hat. Das Auto wurde nur innerorts bewegt, wäre man da aber mal 100 auf der Landstraße gefahren, wäre der Motor verreckt.

Betriebsstoffe altern mit der Zeit von allein, besonders gefährlich ist Bremsflüssigkeit: Sie ist hygroskopisch, d.h. sieht zieht Wasser an. Wenn der Wasseranteil bei überalterter Bremsflüssigkeit zu groß wird, kann es sein, dass man ins Leere tritt oder die Bremsleistung auffallend schwach wird. So passieren Unfälle, ähnlich ist es mit schlechter oder ungeeigneter Bereifung.

Zündkerzen, Luftfilter usw. gehören alle paar Jahre zu tauschen, außerdem haben manche Autos einen Zahnriemen, der mit Spannrolle und am besten auch gleich der Wasserpumpe (ist ein Abwasch) alle paar Jahre zu wechseln ist. Macht man das nicht, aus Geiz, Faulheit oder sonst welchen Gründen, riskiert man einen Motorschaden.

Dass man Reifenzustand und Reifendruck, Wischwasser, ggf. den Wasserstand der Scheinwerfer-Reinigungsanlage falls vorhanden und andere "Kleinigkeiten" im Auge behält, ist kein Aufwand und sollte binnen weniger Minuten erledigt sein. Das kann selbst ein Laie. Selbst den Rost kann man in den Griff bekommen, wenn man ein wenig Hand anlegt - aber das muss man wollen und da muss das Auto es wert sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der Ölwechsel hat nichts mit der HU zu tun.

Ausser dem Öl verschleissen auch andere Teile am Auto, wie Luftfilter, Bremsen, Wischerblätter, Glühlampen gehen kaputt, Reifen nutzen sich ab, Wischwasser wird leer, Dichtungen verspröden, bewegliche Teile müssen geschmiert werden, Filter setzen sich zu, Zündkerzen nutzen sich ab, Bremsflüssigkeit zieht Wasser an, usw.

Es wäre schlimm für das Auto, wenn nur das Öl gewechselt würde. Ob das 2 Jahre drin bleiben kann, hängt vom Auto und von der Fahrleistung ab.,

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du die vorgesehenen Inspektionstermine nicht einhälst, wirst du das im Laufe der Zeit sicher merken. Du gehst doch sicher auch regelmässig zum Arzt und lasst dich durchsehen.