Wäre die Titanic gesunken wenn sie mit dem Bug den Eisberg gerammt hätte?
Wäre sie trotzdem gesunken?
8 Antworten
Nach allem, was wir heute wissen, wäre die Titanic nicht gesunken, wenn der Ausguckposten geschlafen hätte und den Eisberg nicht gemeldet hätte.
Bei einem frontalem Aufprall wären sicher zahlreichte Sektgläser zu Bruch gegangen. Der Schiffsbug wäre ordentlich gestaucht und mit Wasser gefüllt worden. Diese Wasserlast hätte die Titanic aber locker verkraftet ohne zu sinken.
Stattdessen versuchte der Kapitän, dem Eisberg noch auszuweichen. Dabei "schlitzte" (?) scheinbar ein scharfer unterirdischer Keil des Eisberges die Schiffswand der gesamten Länge nach auf. Da war schon fast der ganze Kiel abgeschnitten, das Wasser drang in alle Kammern gleichzeitig ein. Der an Bord anwesende Chefkonstrukteur der Titanic urteilte sofort: "Käpten, das Schiff ist nicht mehr zu retten!"
Und das war nicht einmal ein Fehler des Kapitäns, sondern der Finanziers beim Schiffbau. Der Kapitän durfte sich darauf verlassen, dass auch ein eventueller unsichtbarer Eiskeil unter dem Wasser die Stahlplatten nicht aufschlitzen kann. Die Stahlplatten wurden auch tatsächlich nicht aufgeschlitzt, wie man zunächst vermutete. Die wurden an einer Nahtlinie nach innen gedrückt, weil dort der Reihe nach alle Nieten rissen. Die Werft hatte unter dem Kostendruck billige, unzulässige Nieten einsetzen lassen auf Kosten der Sicherheit.
Für die Schlamperei beim Schiffbau war der Chefkonstrukteur in keiner Weise verantwortlich, für den Untergang ohnehin nicht. Doch das interessierte den wütenden Mob nicht. Der bemitleidenswerte Konstrukteur musste sich für den Rest seines Lebens verstecken.
Das kommt sehr auf die Belastbarkeit der Stahlkonstruktion des Schiffes, der Schiffschotten und der Trägheit des Schiffes und des Eisberges an. Wenn die Abteilungen zwischen den Schotten im Bugbereich schneller geflutet worden wären, als die Lenzpumpen das Wasser hätten abpumpen können, dann wäre sie auch bei einem Frontalzusammenstoß gesunken.
Dadurch dass der Eisberg die Titanic jedoch seitlich erwischt hat und dabei wohl mehr als 4 Abteilungen beschädigt hat, in Folge dessen diese geflutet wurden, überstieg dies die Fähigkeit der Lenzpumpen, das Schiff schwimmfähig zu halten.
Natürlich käme das dann auch auf die Größe des Lecks im Bugbereich an und wie weit die dahinter liegenden Abteilungen bei einem Frontalzusammenstoß beeinträchtigt worden wären, denn weder die Titanic noch der Eisberg dürften Leichtgewichte gewesen sein, weshalb da eine entsprechende Trägheit im Spiel war.
So lange aber die Schotten dennoch ein Fluten der weiteren Abteilungen hätten verhindern können (zumindest ab der dritten oder vierten Abteilung vom Bug her gezählt) hätte sich das Schiff vermutlich noch über Wasser halten können. Dennoch wären die entsprechend vordersten ein bis drei Abteilungen überflutet und nicht wieder nutzbar geworden, außer vielleicht in einem Trockendock zur Reparatur.
Ich sage: Das Ding wäre trotzdem abgesoffen. Warum? Die Nieten waren nicht so doll. Wenn so ein Schiff mit round about 40 km/h gegen einen beinahe stationären Eisberg fährt, dann würden nicht nur vorne die Verbindungen kaputt gehen. Schaut euch mal ein Auto an, das mit 40 gegen eine Mauer fährt. Außerdem wäre das gesamte Wasser und die Kohle in den Kesseln durch die Gegend geflogen und hätte sicherlich schweren Schaden angerichtet.
Das Schiff wäre jedoch deutlich langsamer gesunken, und wahrscheinlich hätten mehr Menschen gerettet werden können (durch andere Schiffe). Trotzdem wären dutzende beim Aufprall gestorben.
Eher nicht da bei einem Frontalen Zusammenstoß weniger Sektionen geflutet werden würden.
Das wird dir niemand abantworten können...
Es gibt Thesen, die dieses so sehen...