Wäre die Bismarck, wenn man sie etwas modifizierten würde, in den jetzigen Seeschlachten noch von Vorteil?

9 Antworten

Man dachte zu Beginn des zweiten Weltkrieges schon ans Ende der Schlachtschiffe und Pötte wie die Yamato waren damals schon Dinosaurier. Dieses Schicksal könnte auch den Flugzeugträgern blühen. Inzwischen gibt es Angriffsraketen, die speziell gegen Flugzeugträger entwickelt wurden. Es dürfte geheim sein, wie gut die Abwehr ihrerseits wieder ist. Selbst eine mittelschwere Beschädigung macht einen Träger zu Treibgut, der am weiteren Geschehen erst nach Monaten wieder teilnehmen kann. Wir hatten beim Bund Raketen, die mit meterdicken Betonmauern spielend fertigwurden und man kann selbst die dicksten Stahlpanzerungen zu modernen Kunstwerken bomben.

Nein. Sicherlich nicht.

Denn dass sich die große Zeit der Schlachtschiffe ihrem Ende zuneigt war im Pazifikkrieg (WK2) schon absehbar, als sich die Überlegenheit der Flugzeugträger zeigte. Selbst in Deutschland war das schon erkennbar, aber der Bau von Schlachtschiffen entsprach Hitlers Megalomanie und Raeders veralteten Ansichten. Es zeigte sich dass U-Boote auf der einen und Zerstörer und Korvetten auf der Anderen Seite sehr viel efiizienter und in größeren Stückzahlen verfügbar waren.

Als die USA die "New Jersey" in den 80-ern noch einmal in Betrieb nachmen, hatte sehr spezielle Gründe, die meisten davon nostalgischer Natur (es ging dabei auch um die öffentliche Meinung innerhalb der USA, die New Jersey hatte einen legendären Ruf)

Und was meinst Du mit "heutigen Seeschlachten"? es finden seit vielen Jahren keine Seeschlachten statt. Der letzte derartige Einsatz großer Einheiten wäre meines Wissens der Falkland-Krieg und die Versenkung der Admiral Belgrano - immerhin ein Kreuzer - stützt meine These.

Heute hat sich die Seekriegsführung sehr stark auf Raketen und Drohnen (zu Wassser und in der Luft) verlagert. Man denke an die Versenkung der "Moskwa" im Schwarzen Meer (immerhin ein Kreuzer). Selbst über die Effizienz großer Flugzeugträger wird man sich Gedanken machen müssen (und tut das in den USA wohl auch.)

Und damit wäre die Bismarck - selbst extrem umgebaut - heute kaum mehr von Nutzen: Ein reines Prestigeprojekt.

Und wer sich für die Seekriegsführung interessiert, dem empfehle ich die Lektüre von "Seemacht - Potter, Nimitz, Rohwer et al.)

https://www.amazon.de/Seemacht-Eine-Seekriegsgeschichte-Antike-Gegenwart/dp/3881990828

Schwere Kost - aber unverzichtbar.


Joris956 
Beitragsersteller
 25.04.2024, 10:30

Schade

ntechde  25.04.2024, 10:36
@Joris956

Noch nicht einmal "schade". Der Bau hochmoderner Korvetten und Fregatten ist einfach viel kosteneffizienter. (Mein Sohn dient auf der "Hamburg"). Man muss auch bedenken, dass Schiff und Besatzung nicht unbegrenzt im Einsatz stehen können. Man müsste also ein halbes Dutzend solcher Schlachtschiffe vorhalten, was für die Bundesmarine völlig außerhalb der Möglichkeiten ist.

Hinzu kommt der Auftrag der Bundeswehr in der Bündnisverteidigung, die Schlachtschiffe waren eher für Angriffskriege konzipiert..

ntechde  25.04.2024, 10:58
@Joris956

Zugegeben: Ich sähe die Bismarck auch lieber als Museumsschiff in Kiel oder Wilhelmshaven. Das hätte viel Leid vermieden.

Aber besorg Dir das erwähnte Buch. Gibt's auch gebraucht!

Der Nacheil dieser Schlachtschiffe war schon immer, dass sie große Kapazitäten von anderen Schiffen zu ihrem Schutz benötigten.

Das war auch der Grund warum sie kaum effektiv und effizient einsetzbar waren.


wiki01  25.04.2024, 10:15

Die Schutzflotte eines US-Trägers ist größer als die gesamte Bundesmarine.

Dann wären die Schiffe der Gegner ja bestimmt auch "modifiziert".

Nein, das war sie damals schon nicht mehr. Schlachtschiff sind ineffizient, einfach zu viele Eier in einem Korb.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert