Wäre das die Lösung für Überschuss-Strom bei Wind oder solar Energy?

1 Antwort

Und wie kommt das Plastik aus den Meeren in die Plastik-Öl-Fabrik? Der Überschuss-Strom macht das nicht. ;)

Würde man sicher machen, wenn es sinnvoll wäre.

Du scheinst nicht zu wissen: Es ist nicht so, dass alle Kraftwerke den ganzen Tag reinballern und was zu viel ist, ist zu viel.

Es gibt 3 unterschiedliche Arten von Kraftwerken:

  1. Grundlastkraftwerke: Erzeugen den meisten Strom, brauchen aber ewig lange zum rauf- und runterfahren bzw. die planmäßige Abschaltung ist nicht vorgesehen. Sie decken den Mindestbedarf, der zu jeder Zeit an jedem Tag im Jahr benötigt wird. Laufen also durchgehend. Beispiel: Fetter Atommeiler. Den Reaktor kann man zwar in Grenzen regeln, aber nicht komplett ausschalten.
  2. Spitzenlastkraftwerke: Sie werden zu lastreichen Tageszeiten kurzfristig zu- und zu weniger lastreichen Zeiten wieder weggeschaltet. Dir ist sicher schonmal aufgefallen, dass im Windradpark selten alle Räder laufen. Damit werden kurzzeitige Lastschwankungen weggeregelt.
  3. Mittellastkraftwerk: Zwischen Grundlast- und Spitzenlastkraftwerk. Wenn die Spitzenlaster länger am Limit laufen, wird ein Mittellastkraftwerk zugeschaltet.

Überflussstrom gibt es nicht. Es fließt immer nur so viel Strom, wie gerade benötigt wird. Bedingt durch das ohmsche Gesetz.

Vielmehr schwankt die Spannung und Frequenz des Stroms, der aus der Steckdose kommt, immer etwas um die 230V/50Hz herum.

Laufen zu viele Kraftwerke, droht Überspannung. Laufen zu wenige, droht Unterspannung. Beides führt zu großflächigem Netzausfall bzw. Blackout. Das darf unter keinen Umständen passieren.

Daher wird vorausschauend geregelt (man weiß anhand von Statistiken, dass z.B. um 20 Uhr x Spitzenlast zugeschaltet werden müssen, weil die Fernseher alle um diese Zeit eingeschaltet werden).

Droht Unterspannung, weil nicht schnell genug zugeschaltet werden kann, werden sog. "Lastabwurfkunden" sofort abgeschaltet, um die Last zu reduzieren. Das sind Großkunden, die vergünstigen Strom zu einem besonderen Preis bekommen: Sie müssen mit dem einem oder anderen Stromausfall mehr im Jahr rechnen.

Reicht das nicht, werden kleinere Regionen abgeworfen. Also absichtlich Stromausfälle verursacht, wo die Folgen als gering eingeschätzt werden, damit der Rest nicht mehr unterversorgt ist.

Im umgekehrten fall kann man Zweitarifkunden auch tagsüber Nachttarif schalten. Das erhöht die Last.

Reicht das nicht, könnt deine Idee zum Einsatz kommen, um die Zeit bis zur Abschaltung von Spitzenlastkraftwerken zu überbrücken. Aber habe in diesem Moment eine betriebsbereite Plastikfabrik :)

Damit solche Situationen jedoch tatsächlich eintreten, müssen schon größere unerwartete Lastschwankungen auftreten. Entsprechend selten und unwahrscheinlich sind beide Extremsituationen.

So selten, dass das Bereithalten einer "Stromüberschuss-Fabrik", die jederzeit bereitgehalten der Einschaltaufforderung nachkommen können muss und außerhalb solcher Zeiten nichts tut, wirtschaftlich nicht lohnt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

alex656 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 08:26

Ja ok , meinte nur , dass man kein neues Plastik ins Meer tut