W124 260E Benzin unter Drosselklappe?

2 Antworten

Die Ursache ist da nicht so einfach zu bestimen. Das kann eine Undichtigkeit des Stellwerkes von der Stauscheibe auf den Steuerkolben sein Aber nicht unbedingt ausschließlich! Die Stauscheibe bewegt sich MW im Betrieb nach oben, wird also von der Luft angehoben...

Wenn jetzt auch noch Sprit im Ansaugkanal steht, hat das noch eine andere Ursache. Das kann ein defektes bzw undichtes Kaltstartventil sein oder ein defekter Druckregler.

Problem dabei ist, bei Kurvenfahrten, beschleunigen oder bremsen kann der Sprit im Ansaugkanal schwappen und eine rechte Menge in einen oder mehrere Zylinder geraten. Das führt zu einem sog. Wasserschlag!

Wasserschlag kommt im Normalfall von einer defekten ZKD durch die Wasser in den Brennraum sickert. Da sich das nicht verdichten läßt, wirkt das wie ein Klotz aus Eisen und der Motor ist hin. Dabei ist es dem Motor egal ob das eine Pfütze Wasser oder Sprit ist. Flüssigkeit ist Flüssigkeit!!!

Also auf keinen fall mehr damit fahren!!!

K, KE1, KE2 Jetronik haben einen Druckregler, der durch einen kleinen Unterdruckschlauch mit dem Ansaugsystem verbunden ist. Der kann zB so aussehen:

Bild zum Beitrag Ist die Membran zur Unterdruckleitung undicht, plätschert hier regelrecht der Sprit in die Ansaugbrücke! Sollte Prio 1 überprüft und ggf beseitigt werden um Motorschäden zu vermeiden!

 - (Auto, Auto und Motorrad, Motor)

gdf803 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 11:03

Okay, vielen Dank für die Antwort schon mal!

Der Mengenteiler scheint mir auf jeden Fall undicht, zumindest ist der ganze LMM von innen versifft...

Wie erkenne ich einen defekten membrandruckregler?

Der Motor verschluckt sich tatsächlich ab und zu beim bremsen und auskuppeln - aber nur im warmen zustand! Kann es trotzdem das Kaltstartventil sein, der Kaltlauf ist sehr gut...

0
EddiR  16.10.2020, 15:55
@gdf803

Kaltstartventil kann man weitgehend ausschließen. Und wenn das Sammelrohr voll Sprit ist und der keinen guten Kaltstart hat, dann weiß ich auch nicht mehr...

Die Kraftstoffpumpe bringt bei einer K-Jetronik ca 6 bar. Wenn die Membran am Druckregler eine Macke hat, kommt Sprit an dem Unterdruckanschluß heraus. Einfach mal den Unterdruckschlauch abziehen und starten.

Das kann auch mal etwas dauern..... Auf jeden Fall darf da kein Sprit kommen oder drin sein. Ggf auch mal den Verlauf der Leitungen und des Saugrohres vom Mengenteiler zur Drosselklappe prüfen. Der Mengnteiler muß nicht zwangsweise undicht sein. Das kann auch in Leitungen und Schläuchen zurück laufen!

Fahren sollte man auf keinen Fall so lange regelrechte Spritpfützen im Sammelrohr stehen. Husten und stottern ist schon die Vorstufe. Etwas mehr bremsen und der bekommt einen "kräftigen Schluck", ist der Motor hin. Im besten Fall nur ein verbogenes Pleuel, im schlimmsten Fall kann Dir das den Kopf runter reißen!

0
gdf803 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 16:18
@EddiR

Da bin ich ganz bei dir, Fahren tue ich so auf gar keinen Fall. Die Leitung des Druckreglers geht an die Entlüftung des Kurbelgehäuses mit dran, Also von oben in den Luftfilter. Dieser Schlauch war bei Kauf des Wagens ab! Auch noch eine ganze Weile danach bis es mir Mal aufgefallen ist und ich ihn wieder reingesteckt habe. Müsste das Auto dann nicht haufenweise Benzin unter sich liegen lassen haben? Ich kann es leider nicht direkt prüfen weil noch alles auseinander gebaut ist.

Mein Plan ist jetzt: Mengenteiler erstmal professionell prüfen lassen und dann, FALLS er wirklich im Eimer ist, instand setzen lassen. Wenn alles gut ist, muss ich weitersehen. Einspritzdüsen will ich eh tauschen im Zuge des ganzen.

Ist diese Vorgehensweise zu empfehlen?

0
EddiR  16.10.2020, 19:14
@gdf803

An der Kurbelgehäuse-Entlüftung ist der Unterdruckschlauch definitiv falsch angeschlossen. Da kann ja niemals ein Vakuum wirken. Der gehört an das Saugrohr hinter der Drosselklappe! Drosselklappe zu, Leerlauf, hoher Unterdruck... Drosselklappe auf, Teil- Vollast, geringer Unterdruck!!! Du solltest Da mal zusehen, daß Du einen Verlegeplan für die Unterdruckleitungen bekommst!

Wenn der Mengenteiler undicht ist, kann das fast nur dort sein, wo die Hebelmechanik der Stauscheibe auf den Steuerkolben geht. Allerdings kann so eine Überholung teuer werden! Neue Einspritzventile sind da vergleichsweise preiswert.

0
gdf803 
Beitragsersteller
 17.10.2020, 11:18
@EddiR

Also, ich habe jetzt nun noch Mal recherchiert und auch am Auto nachgeguckt: Vom Druckregler gehen zwei Metallleitungen an dem mengenteiler, eine dicke und eine dünne. Vom vorne gesehen rechts kommt eine weitere leitung, das ist die Benzinleitung. Dann geht noch der besagte Schlauch zur Kurbelgehäuse Entlüftung, was auch richtig ist. Denn dieser ist dafür da, dass falls eben das Bauteil kaputt geht, kein Sprit in die Umwelt gelangt, sondern einfach eingesaugt wird.

Klingt durchaus plausibel was du geschrieben hast, aber so ist es richtig, vielleicht haben wir uns missverstanden? 🤔

0
EddiR  17.10.2020, 13:24
@gdf803

Nein! Der Unterdruckschlauch gehört nicht an die Kurbelgehäuse-Entlüftung. Der ist am Saugrohr nach der Drosselklappe. Denn der Druckregler soll auch Schwankungen im Kraftstoffsystem ausgleichen, wenn man aus dem Leerlauf Vollgas gibt. Da kier kurzzeitig der Systemdruck zusammenbrechen würde. Denn sonst würde sich der Motor erst mal "verschlucken", bis das System wieder Druck hat. Das dauert zwar nur 1-2 sec... wird aber dadurch vermieden. Wenn der Druckregler mit dem Unterdruckschlauch in die Kurbelgehäuse-Entlüftung geht, kann der so einen schnellen Lastwechsel gar nicht kompensieren. Dann kannst den Schlauch auch gleich ganz weg lassen!

0
gdf803 
Beitragsersteller
 17.10.2020, 15:03
@EddiR

Hast du vielleicht mal ein Bild wie das aussehen soll? Welcher schlauch geht dann an die Entlüftung? Es passt genau und bei Vollgas aus dem Leerlauf sprach der Motor immer sofort an🤔

0

Sehr selten, dass mal eine Frage zum 124er gestellt wird. Läuft der Motor selbst denn gut? Ich meine wenn in der Ansaugbrücke Benzin steht, saugt der Motor doch immer mal wieder was davon an und verschluckt sich? Ich kenne die KE-Jetronic aus dem 380SEC meines Vaters, deshalb weiß ich, wie sie funktioniert. Den genauen Aufbau, besonders beim M103, kenne ich aber leider nicht, ich selber habe den M111.

Ich würde mir zuerst den Mengenteiler anschauen, vielleicht ist da irgendwo was undicht. Den mal zu überholen und zu justieren schadet schonmal nicht. Auch mal die Einspeitzdüsen überprüfen. Davon müsstest du dann ja 12 Stück haben? 6 für die Konstanteinspritzung durch den Mengenteiler und 6 zusätzliche elektronische Einspritzungen für die Regulierung des Gemischs.


EddiR  16.10.2020, 07:18

Waaaas...? 12 Einspritzdüsen??? WTF!

0
Shalidor  16.10.2020, 07:48
@EddiR

Der 260 ist ein Reihensechszylinder. Die KE-Jetronic war damals im 126er anfangs eine einfache K-Jetronic, das heißt durch den Luftstrom der Drosselklappe wurde eine Klappe auf gedrückt, die dann uber mechanische Ventile die Benzinzufuhr geregelt hat. Diese wurde kontinuierlich (deshalb K-Jetronic) eingespritzt. Irgendwann wollte man die Benzinzufuhr aber aufgrund von Abgaswerten besser regeln können. Deshalb baute man zusätzlich zur K-Jetronic noch einen Luftmengenmesser, eine Lambdasonde und pro Zylinder eine weitere Einspritzdüse ein, um das Gemisch regulieren zu können. Denn bei der einfachen K-Jetronic wurde die eingespritzte Benzinmenge ausschließlich anhand des Luftstroms ausgerichtet und war somit nicht vatiabel bei unterschiedlichem Sauerstoffgehalt oder Wärme. Somit sind es zwei Einspritzdüsen pro Zylinder, bei einem R6 sind das dann 12.

0
Shalidor  16.10.2020, 08:33
@EddiR

Stimmt, der M103 hat nur eine Einspritzdüse wie ich gerade sehe. Da wird dann die mechanisch und elektronisch geregelte Einspritzung zusammengeführt. Ich kenne die Jetronic nur vom V8 im SEC bei meinem Vater, da sind die elektronisch geregelten Ventile noch extra. Wenn du mal auf Google Bilder "Bosch K-Jetronic" eingibst, siehst du auch zwei verschiedene Schemen, einmal mit einer und mit zwei Einspritzdüsen. Den genauen Aufbau habe ich da zwar auch noch nie gesehen, mein Vater hat es mir aber so erklärt.

0
verreisterNutzer  16.10.2020, 09:17

Wie bitte, 12 Einspritzdüsen bei diesem Reihensechszylinder?
Also ich glaube du verwechselst da etwas innerhalb der Motoren. Dieser hier hat jedenfalls keine 12 Einspritzdüsen!!

0
verreisterNutzer  16.10.2020, 10:48
@Shalidor

Sorry hast recht. War den Kommentar am Schreiben und musste unterbrechen. Nach einiger Zeit hab ich ihn fertig geschrieben und gesendet ohne vorher nachzuschauen ob vielleicht eine andere Antwort in der Zwischenzeit geschrieben wurde.

0
gdf803 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 13:02

Da je auch dir für die Antwort.

Einspritzdüsen wollte ich sowieso tauschen, es sind 6. Und den Mengenteiler würde ich auch gerne Überholen lassen, ist natürlich nicht billig aber es ist wahrscheinlich nötig oder? Zumindest ist der ganze LMM von innen mit einem Benzinfilm überzogen... Der ist auf jeden Fall fällig denke ich... Bitte korrigieren wenn das normal sein sollte! 🙄

0
Shalidor  16.10.2020, 15:55
@gdf803

Aaaslo, zuerst mal solltest du dir sicher sein, dass das Benzin ist und kein Öl. Ein feiner Benzinfilm würde nämlich in Nullkommanix wegtrocknen. Öl wäre auch sehr viel realistischer, da das Zylinderkurbelgehäuse und der Zylinderkopf in der Regel zur Entlüftung an der Ansaugbrücke angeschlossen ist.

Was ich zu den zusätzlichen Einspritzdüsen erzählt habe ist generell Quatsch. Der 380SEC hat für jeden Zylinder eine Einspritzdüse, die rein mechanisch funktioniert. Heißt selbst ohne Steuergerät würde diese Einspritzung funktionieren. Es gibt jedoch zusätzlich noch ein elektronisches Einspritzventil, welches durch die Lambdaregelung gesteuert wird, um das Gemisch anzupassen. Soweit ist alles richtig. Jedoch ist das nur eine einzige Einspritzdüse in der Ansaugbrücke, nicht für jeden Zylinder einzeln! Da habe ich mich vertan. Der V8 hat somit 9 Einspritzdüsen. Ob das beim M103 genauso ist weiß ich nicht

Falls der M103 ein solches Einspritzventil haben, und das spritzt nicht mehr sondern tropft nur noch, dann ist das klar, dass das nicht eingesaugt wird, sondern auf den Boden der Ansaugbrücke fällt und sich da sammelt.

Dann erschließt sich mir aber immernoch nicht, warum der LMM nass ist. Der ist doch vor der Drosselklappe? Also weit vor allen Ventilen und der Teillast-/Zylinderkopfentlüftung

0
gdf803 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 16:10
@Shalidor

Naja also es ist so ein Mischmasch... Du hast Recht mit der Entlüftung des Kurbelgehäuses. Auf jeden Fall riecht der ganze Mist aber nach Benzin.

0
Shalidor  16.10.2020, 16:14
@gdf803

Das kann schon sein, dass es nach Benzin riecht, das heißt aber lange nicht, dass es nur Benzin ist. Was du suf jeden Fall machen kannst, ist die Ansaugbrücke raus bauen und mal trockenlegen. Heißt ausschütten und mit Bremsenreiniger ausspülen. Das wird vermutlich ein Mix aus Kondensat, Öl und Benzin sein, was sich da über lange Zeit gesammelt hat. Danach schaust du ab und zu mal nach, ob wieder was drinnen ist. Ich habe mal mit deinen Angaben kurz gesucht, durch einen undichten O-Ring am Steuerkolben könnte wohl Benzin in der Ansaugbrücke landen.

0
gdf803 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 16:21
@Shalidor

Genau das habe ich auch rausgefunden, danke für deine Mühe, echt cool 👍

Wie ich schon soeben bei EddiR geschrieben habe, habe ich jetzt einen Plan wie ich es angehen will, was hältst du davon?

0
Shalidor  16.10.2020, 16:36
@gdf803

Wenn du dir selber nicht zutraust, was am Mengenteiler zu machen, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als es machen zu lassen.

0
gdf803 
Beitragsersteller
 17.10.2020, 08:42
@Shalidor

Naja, das würde ich keinem empfehlen ohne passendes Gerätschaften, das Ding ist auf den Mikrometer genau gefertigt...

0
Shalidor  17.10.2020, 10:28
@gdf803

Natürlich kann man das auch selber überholen. Man muss halt sauber, vorsichtig und genau arbeiten. Das Austauschen des Steuerkolbendichtrings zum Beispiel ist in ein paar Minuten gemacht, wenn man den Mengenteiler eh schon ausgebaut hat.

1. Stellung der Verschlussschraube mit Tiefenmesser messen und notieren, eventuell markieren.

2. Verschlussschraube mit Klauenschlüssel 102 589 00 07 00 herausschrauben.

3. Dichtring an der Verschlussschraube erneuern, auf richtigen Sitz des Dichtrings achten.

4. Verschlussschraube bis auf den vor dem Ausbau gemessenen Wert bzw. eine gesetzte Markierung einschrauben. (Achtung: Bei Nichtbeachtung nimmt der Steuerkolben eine falsche Grundstellung ein.)

5. Leerlauf einstellen

0