Vornamen spanisch, die " unintuitiv" bzgl Geschlechts sind?
Hallo, ich habe gerade bei einem Artikel über Nicaragua festgestellt, dass " Rosario" ein Frauenname ist. Was gibt es noch für Vornamen (gängige, keine Raritäten) , die man intuitiv falsch zuordnen würde? ( so wie zB " Andrea" als Männername im Italienischen)?
2 Antworten
Klar, wenn du vom Italienischen ausgehst, sind das Rosario und Andrea, beide im Italienischen männlich, im spanischen weiblich.
Rosario ist im Spanischen auf (la) Virgen de Rosario bezogen, also die Jungfrau bzw. Marienerscheinung.
Andrea kommt normal selten vor, sieht man von Argentinien ab, was viel italienischen Einfluss hat, aber dann eben Andrea als weiblichen Vornnamen nimmt.
Was auf jeden Fall für Verwirrung sorgen kann sind Zusammenstellungen wie José María (männlich, abgekürzt auch Chema) oder María José (weiblich, abgekürzt meist Pepa, da José Pepe ist, hier verweiblicht).
Ángel ist ein männlicher Vorname. Es ist der Engel/Ángel, während man Engel im Deutschen eher mit etwas Weiblichem in Verbindung bringt.
Verniedlichungen wie Gabi (Gabriel, Gabriela), Alex (Alejandro, Alejandra) oder Juli (Julio, Julia) können für beide Geschlechter verwendet werden.
Vielen herzlichen Dank! Auch für die Zusatzinfos, ich staune immer, was du alles weißt und dir spontan so einfällt..
Wir ordnen oft die Endung -o maskulin zu (oder -us), die Endung -a feminin, das liegt daran, dass wir viele romanische (also italienische, spanische usw.) Vornamen kennen, bei denen das meistens der Fall ist. Aber es gibt auch in den romanischen Sprachen Ausnahmen (Andrea ist ein männlicher Vorname in Italien, einer meiner Kollegen aus Italien heißt so - dennoch nutzen wir diesen Vornamen für Frauen).
(us > u im Rumänischen, "Radu" ist ein rumänischer Männername)
"Rosario is a feminine given name in Spanish, and a masculine given name in Italian."
(Das wusste ich aber auch nicht. Interessant ist dabei, dass sich Spanisch und Italienisch dort unterscheiden. "El rosario" ist der Rosenkranz, da zeigt sich auch die katholische Tradition.)
Pontus, Nunzio, Radu sind Männernamen. Anna, Maria sind Frauennamen.
Da passt das "Schema".
In Sprachen, die nicht romanisch sind, kann das Schema aber normalerweise nicht angewendet werden. Finnisch hat keine "romanischen" Endungen, und Pirkko ist dort ein weiblicher Vorname. Mika ist männlich (Mika Häkkinen).
Auch im Japanischen kann das so nicht funktionieren. Sachiko ist ein weiblicher Vorname. Auch afrikanische Vornamen sind nicht romanisch, Ayo = die Glückliche, Simba = der Löwe. Dennoch kann es sein, dass manchmal auch weibliche Vornamen in Afrika auf -a enden. Eine einfache Regel kann man nicht ableiten.
Vielen Dank für die ausführlichen Informationen! Das ist sehr interessant!
Im Spanischen ist der Name auf die Marienerscheinung der Virgen del Rosario https://es.wikipedia.org/wiki/Virgen_del_Rosario im Jahre 1200 bezogen und deshalb weiblich. Im Italienischen auf das Rosenkranzgebet (el rosario).