Voreilige Trennung?
Guten Abend,
ich bin verzweifelt und bitte um Rat.
Ich, 41 LJ, war ein Jahr in einer Partnerschaft (er 40 LJ), den ich zuvor schon lange kannte (ca. 20 J).
Er hat eine Tochter (14), die ich sehr schnell kennenlernen durfte, als Partnerin an seiner Seite. Zuvor war er 10 Jahre Single. Er sprach schon nach 4 Monaten über ein baldiges Zusammenziehen, wenn ich mag und integrierte mich auch in seiner Familie.
Wir haben uns wenig gesehen da er beruflich viel unterwegs ist und ich im Schichtdienst arbeite, was aber nie ein Problem für mich/uns darstellte. Wir lebten überwiegend spontan und es gab nie einen Streit oder diverse Probleme zwischen uns! Wir haben gemeinsam Zeiten verbracht aber auch jeder für sich.
Nun hat er sich von mir getrennt und es kam plötzlich.
Er war zuvor mit seinem Vater im Urlaub (Freunde besuchen). Als er wieder daheim war, bekam er eine starke Erkältung. Zwei Tage später folgte ich mit einer Erkältung. Trotz Erkältung und Trommelfellentzündung ging er arbeiten, ich lag bei ihm im Bett zwei Tage, raffte mich danach wieder auf wegen dem super Bowl Abend, mit ihm und seinen Freunden. Er wirkte auf mich nicht gut gelaunt aber ich habe mir dabei nichts gedacht nur das wir angeschlagen sind.
Drei Tage später bekam ich von ihm eine Nachricht per Handy, mit der Aussage er fühle sich bescheiden wegen unserer Beziehung. Seit der Rückkehr aus dem Urlaub habe er von Tag zu Tag bemerkt, dass er auf der Arbeit gute Laune hat und daheim nicht mehr und er hat das Gefühl zu Hause wartet nicht die Partnerin sondern eine Freundin.
Ich war enttäuscht, dass er per Handy kommuniziert obwohl wir uns den Abend zuvor gesehen haben gemeinsam unsere Serie schauten, dafür hat er sich zugleich entschuldigt.
Ich wollte keine Gespräche über Handy führen und bat um ein persönliches Gespräch, welches am nächsten Tag stattfand.
Vor dem Gespräch, gab er mir zu verstehen, dass es leider vorbei ist. Also packte ich erst meine paar Sachen zusammen, die er schon zuvor teilweise gepackt hat, und weinte währenddessen. Er blieb dabei zurückhaltend + freundlich.
Ich fragte anschließend alle W Fragen. Die Antworten waren aber die selben wie seine geschriebenen Nachrichten. Auch erwähnte er häufig in dem Gespräch, dass es ihm leid tut, er selber Schuld sei weil er nicht mit mir geredet hat und alles in sich hineingefressen hat und mit diesem Fehler leben muss. Zudem erwähnte er, dass er den Satz nach dem Urlaub ,,du hast mir gefehlt" ehrlich gemeint war und umarmte mich lange und immer wieder.
Aus Mitleid oder Schuldgefühl diese ständigen Umarmungen?
Vor seinem Urlaub wäre alles in Ordnung zwischen uns gewesen. Der Aha kam paar Tage danach, so seine Worte.
Es ist jetzt der 11. Tag nach seinem Urlaub. Für mich unbegreiflich dieses schnelle Handeln...Ich dachte er redet von Monate- oder Wochenlanges Problem/Hineinfressen. Es war exakt diese Zeit als wir krank waren...
Deswegen fragte ich, ob er diese plötzliche Entscheidung vielleicht noch einmal überdenken mag? Seine verzögerte Antwort ,, er kennt sich, wenn er eine Entscheidung trifft, bleibt es dabei aber er wird es machen, versprochen". Eine Aussage weil ihm diese Situation/Frage unangenehm ist?
Als ich gehen wollte verabschiedete er sich weiterhin mit einer langen Umarmung mit Kuß auf dem Kopf und bat mich um eine Meldung, dass ich zuhause angekommen bin. Das habe ich nicht getan... Stattdessen schreibe ich hier... Es ist alles unbegreiflich für mich.
Sicher sehr verstörend. Aber was sollen wir Dir dazu sagen? Was willst Du jetzt wissen?
Die Fragen wurden nachträglich noch einmal eingefügt. LG
1 Antwort
Hallo Nanu40👋
Auch wenn es manchmal so wirkt auf beiden Seiten, dass es plötzlich geschieht von jetzt auf gleich, kann es durchaus vorkommen, dass solche unterschwelligen Gefühle schon lange davor schwelten und durch eine Situation ans Licht kommen und dann plötzlich und unvorhersehbar erscheinen.
Auch erwähnte er häufig in dem Gespräch, dass es ihm leid tut, er selber Schuld sei weil er nicht mit mir geredet hat und alles in sich hineingefressen hat und mit diesem Fehler leben muss.
Ich finde, dass man gleich das Schluss machen einem Gespräch zur Veränderung oder Problemlösung vorzieht und auch noch per Nachricht, das wirkt so nach distanzieren, vielleicht auch die Sorge, dass man vom Partner umgestimmt werden könnte, wenn man sich auf ein Gespräch einließe.
Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vor sich geht, aber ich wäre an deiner Stelle vorsichtig, was weitere Kommunikationsversuche angeht oder Versuche für Neustarts. Mir missfällt tatsächlich das vorziehen einer Trennung vor der Problemlösung, da ist es auch nicht gerade hilfreich, dass man danach noch auf fürsorglich macht und erzählt, wie Leid es einem tut, weil man könnte die Beziehung auch versuchen zu retten, stattdessen sagt man als Grund, dass es sich nicht mehr so anfühlt, als könne man nichts daran ändern.