Vor- und Nachteile für ein Schulfach mit Islamkunde und christlichem Religionsunterricht zusammen?

7 Antworten

In "meiner" Stadt gibt es das schon. Das bringt viel, weil Vorurteile der anderen Religion gegenüber abgebaut werden.

Jede Schülerin und jeder Schüler besucht im Rahmen des Unterrichts die christlichen Kirchen und die Moschee. Dabei lernen sie den Priester, die Pfarrer und den Imam kennen und können diese mit Fragen "löchern".

Mir ist kein religiöser Streit in der Stadt bekannt. Das schreibe ich dem gemischten Unterricht zu.

Islamunterricht gab oder gibt es schon an einigen Schulen. Das ist nicht neu aber freiwillig. Von daher gab es auch Eltern die diesen ablehnten, weil der Islam ja friedlich und somit falsch dargestellt wird. Die schicken ihre Kinder lieber in einen Moscheeunterricht, wo auch die Gewaltpasagen mit Höllendrohungen, Frauenunterdrückung usw. gelehrt werden.

Ich glaube, dass wäre sehr schwierig, weil da natürlich sehr unterschiedliche gegensätzliche Dinge gelehrt würden. Also, wenn es Religionsunterricht heißen würde, und verschiedene Religionen oder Konfessionen mit der selben Gruppe unterrichtet würden. Dann würden die Kinder in der einen Stunde von der Liebe des christlichen Gott hören und beim nächsten Mal von der dem islamischen Allah als alleiniger Gott.

Anders wäre es im Ethikunterricht. Da sollte Religion eher als Weltanschauung vermittelt werden. Das wäre dann sachlicher und weniger auf den Glauben ausgerichtet.

Vielleicht hilft es Dir bei der Entscheidungsfindung, wenn ich Dir verrate, dass es nur deswegen noch Religionsunterricht gibt, weil die Schulen finanziell von den Kirchen profitieren. Wäre das nicht gegeben, gäbe es auch keinen solchen Unterricht.


ZiegemitBock  09.11.2022, 19:05

Lol, von wegen. Der Staat zahlt die Gehälter der Religionslehrer, nicht die Kirchen.

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AriZona04  09.11.2022, 19:07
@ZiegemitBock

Ich sprach auch nicht von Gehältern. Klar - das sind öffentliche Gelder; keine Frage. Aber die Kirchen unterstützen eben die Schulen - damit diese mehr Schäfchen rekrutieren.

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ZiegemitBock  09.11.2022, 19:15
@AriZona04

Interessiert mich, kannst Du da etwas präziser werden? Bisher kenne ich das nur, dass vom Staat Gelder an die Kirchen fließen. Dass die etwas herausrücken, war mir nicht bekannt.

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AriZona04  09.11.2022, 19:19
@ZiegemitBock

Der Arbeitgeber zieht die Kirchensteuer gleich vom Lohn ab und führt sie ab. Das weißt Du bestimmt.

Ich habe meine Information von einer Grundschuldirektorin, welche es uns (ich war Elternvertreterin) verraten hat. Es kam seinerzeit in der Schule die Frage von den Eltern auf, warum es Religionsunterricht geben muss. Und sie lächelte ein wenig süffisant und berichtete uns, dass die Schulen Geld von der Kirche erhalten. Welche Schule würde das ablehnen - frage ich Dich.

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PaulPeter44  09.11.2022, 19:27
@AriZona04

War die Grundschule eine Konfessionsgebundene Schule? Eine kath, oder ev. Grundschule? Dann wäre es natürlich, dass da Gelder fließen. Von normalen Grundschulen habe ich das nich nicht gehört.

Und ach ja, wer ist denn "DIE KIRCHE? Fließt da Geld von der Pfarrgemeinde im Ort an die Grundschule oder vom Bistum oder gar von Rom?

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AriZona04  09.11.2022, 19:29
@PaulPeter44

Es war keine konfessionsgebundene Schule. Sonst hätten die Eltern wohl kaum nach dem Sinn des Unterricht gefragt. Logisch? Du musst mir nicht glauben: Wir schreiben im Internet und ich kann Dir sonstwas erzählen. Logisch!

Von welchen Tiefen das Geld jetzt kommt, weiß ich doch nicht! Ich mach nicht deren Buchhaltung. Aber ich vertraue der Direktorin.

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Klaraaha  09.11.2022, 19:30
@AriZona04

5 Euro pro Schüler der am Religionsunterricht teilnimmt, sollen es z.B. in Baden-Württemberg sein, die die Kirchen den Schulen zahlen. Warum die das immer geheim halten versteh ich auch nicht. Soll Zuschuß für die Lehrergehälter sein, zahlen da dann praktisch an den Staat.

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AriZona04  09.11.2022, 19:31
@Klaraaha

Ich hörte damals - das ist 20 Jahre her - dass die Schule 600 Euro bekommt. Aber in welchem Zeitraum, weiß ich nicht. Das kann jetzt auch mehr sein - wenn es denn noch so gehandhabt wird.

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Klaraaha  09.11.2022, 19:43
@PaulPeter44

Keine Ahnung wie das läuft. Ich kann mir aber vorstellen das das immer an den Kirchensteuern abgezogen wird. Die Schulen melden jährlich ihre Schüler, während eines Schuljahres soll sich auch keiner vom Religionsunterricht abmelden, und der Staat behält sich das dann ein, bevor er es weiterleitet. Eine Gebühr für den Einzug wird ja auch vom Staat erhoben. Die Lehrergehälter werden dann ja auch vom Staat gezahlt und nicht von der Schule. Aber wie genau das läuft weiss ich auch nicht, wäre aber die einfachste Möglichkeit.

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VORTEIL: Es kann einen geregelten, von Pädagogen moderierten Dialog zwischen den 2 Haupt-Religionen des Monotheismus geben, der so gewaltfrei verlaufen und Toleranz sowie das Voneinander-Lernen fördern kann.

NACHTEIL: Angesichts zunehmender Aggressivität und Gewaltbereitschaft (nicht nur, aber vor allem) in Brennpunktschulen kann das damit verbundene Konfliktpotenzial Pädagogen hoffnunglos überfordern und nachgerade "verschleißen"

Schlummerndes Konfliktpotenzial kann geweckt werden.