Von welcher Ethnie stammen die meisten Indianer ab?

Nord-Sibirischer Menschentyp 100%
Zentralasiatischer Menschentyp (heutiges China) 0%
Polynesischer Menschentyp (heutiges Indonesien) 0%
Westafrikanischer Menschentyp 0%
Anderer, welcher ? 0%

2 Stimmen

3 Antworten

Heute kann man dazu viel herausfinden, nur ist das Ganze beliebig komplex. Zum einen muss man Y-DNA und mt-DNA Haplogruppen unterscheiden, und dann sind auch die Indianer untereinander divers.

Und auch durch Nordsibirien sind viele unterschiedliche Menschen durchgekommen.

Ich habe mal ein etwas detaillierteres Interesse für die "Penuti" genannte Gruppe verschiedener Stämme entlang der Pazifikküste Nordamerikas gehabt (Miwok, Maidu usw.). Wenn ich mich recht erinnere, waren dort bei den Frauen die Gruppen B und D dominierend. B kommt auch bei polynesischen Menschen vor, D unter anderem bei Ainu (Nordjapan).

Insofern würde ich mal vorsichtig (und stark vereinfachend) zu "nordsibirisch" + "polynesisch" tendieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haplogruppe_Q_(Y-DNA)

Bei den Männern ist Q häufig, das findet man auch bei Samoyeden (speziell Selkup) und bei Keten (am Jenissej) - interessanterweise auch wieder bei den Dayak, die eine malayo-polynesische Sprache sprechen. Auch das passt zu nordsibirisch + polynesisch, aber auch ein zentralasiatischer Einfluss ist nicht auszuschließen.

Chinesen haben oft eher Haplogruppe O (Q ist seltener).


Die Vorfahren der Indianer haben extrem lange, also über tausende Jahre auf "Beringia" gelebt. Dieses Stück Land liegt heute unter Wasser. Weil sie aber so lange dort lebten, bildeten sie ihre eigene Ethnie heraus. Die Indianer unterscheiden sich also deutlich von den sibirischen Ureinwohnern. Aber ihre Vorfahren waren ganz klar Asiaten.


iqKleinerDrache 
Beitragsersteller
 15.06.2022, 19:16

dachte man in den 2000er Jahren. Problem: die Fundstätten wurden von Süden nach Norden immer jünger. Das heisst die Wanderrichtung war Süd nach Nord (vom Noramerikanischen Kontinent, Fundstätten z.B. Dakota und Kanada). Mit der Beringstraßen-Theorie müssten die Fundstätten in umgekehrter Richtung sein.

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Fuchssprung  15.06.2022, 19:22
@iqKleinerDrache

Du verstehst mich falsch :) Ich bin kein Anhänger der Korridor-Theorie. Ich sage nur, dass die Vorfahren der Indianer auf Beringia gelebt haben und das für eine sehr lange Zeit.

Vermutlich sind sie mit Booten an der Küste entlang gefahren, bis an die Südspitze von Feuerland. Sie haben sich von Westen nach Osten über den Kontinent verbreitet und nicht in Nord-Süd Richtung.

Aber noch ist das eine Vermutung und nicht endgültig bewiesen. Bewiesen ist nur, dass die Besiedlung deutlich früher begann, als der der Korridor sich im Eis öffnete.

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OlliBjoern  15.06.2022, 23:36
@iqKleinerDrache

Aber wenn die Datierung der Bluefish Caves richtig ist, waren schon vor 24.000 Jahren Menschen weit im Norden (Ost-Alaska, Yukongebiet).

Und erst 16.000 bp konnte man sich entlang der Küste weiter nach Süden ausdehnen. Um ca. 13.000 bp waren dann schon Menschen in Chile (das zeigt die Fundstelle Monte Verde).

https://de.wikipedia.org/wiki/Bluefish-H%C3%B6hlen

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Fuchssprung  16.06.2022, 06:46
@OlliBjoern

Dort wo der Weg frei war und keine Gletscher lagen, haben sie Nordamerika ganz sicher schon früh betreten.

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Nord-Sibirischer Menschentyp

In deren Genen wurden sogar Gene der japanischen Ureinwohner entdeckt.

Vielleicht solltest Du da noch zwischen Süd- und Nordamerika differenzieren.


OlliBjoern  15.06.2022, 23:25

Ja genau, bei den Ainu (Nordjapan) und bei einigen Indianern Kaliforniens findet man mt-DNA D (neben anderen).

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