Sind Österreicher Deutsche?

26 Antworten

Auch wenn die Frage alt ist, würde ich gern eine etwas präzisere Antwort geben.

Ursprünglich sind mit den Deutschen alle bezeichnet, die die deutsche Sprache als Muttersprache sprechen. Die Sprache Deutsch hatte ihren Namen schon, als noch niemand auch nur ansatzweise an ein Deutschland oder Österreich dachte - dabei hat deutsch die etymologische Bedeutung "zum Volke gehörend", "Sprache des Volkes". Es war also die Sprache, die von der einfachen Bevölkerung gesprochen wurde, im Gegensatz zum Latein des Klerus und Adels.

Mit dem Aufkommen des Nationalismus in Europa kam erstmals die Idee von Deutschland auf, welches alle deutschsprachigen Gebiete, zumindest die des Deutschen Bundes vereinen sollte. Dass Österreich nach 1871 andere Wege ging, hatte mit machtpolitischen und dynastischen Interessen zu tun. Vereinfacht gesagt: ein einzelner Staat war zu klein für die Hohenzollern und Habsburger.

Bis 1945 würde ich mich der Meinung anschließen, dass der Großteil der Österreicher sich als Teil einer deutschen Ethnie wahrnahm. Während des Dritten Reiches kann man die Österreicher wohl tatsächlich in demselben Maße den Deutschen zuordnen wie die Bayern, Sachsen, Franken etc. auch.

Danach muss man sich aber einer Tatsache stellen: Ethnien sind wandelbar und ihr Selbstverständnis kann sich dem Diskurs entsprechend ändern. Als außer"deutsches" Beispiel könnte man hier noch die Bosniaken aufführen, die vor nicht allzu langer Zeit lediglich als muslimische Slawen tituliert wurden, heute aber ein Selbstverständnis als eigene Ethnie entwickelt haben. Für Deutsche und Österreicher hat diese Eigenschaft von Ethnien zwei folgen gehabt: 1) Österreicher haben sich nach den Erlebnissen des 2. WKs zunehmend als eigene Ethnie definiert. Unabhängig von der gemeinsamen Geschichte definieren sich heute kaum noch Österreicher als Deutsche. Als Deutscher hat man das zu akzeptieren - es gibt keinen vernünftigen Grund, den Österreichern etwas anderes aufzuzwingen. Die gemeinsamen Wurzeln wird niemand abstreiten, aber man versteht sich nicht mehr als deutsch und ist es ergo auch nicht. 2) "Deutscher" hat durch die heutige Staatenlandschaft eine neue Bedeutung: jemand, der Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland ist. Wenn man von einer deutschen Ethnie ausgehen möchte (ein Kommentar dazu erspar ich mir), dann wäre dies wohl nach wie vor jemand, dessen Muttersprache das Deutsche ist, sich aber nicht bereits einer anderen Ethnie zugehörig führt. So oder so: in unserer heutigen Lebensrealität sind nicht nur die Deutsche, deren Urururahnen Germanen waren. Jemand mit subsaharischer oder türkischer Abstammung kann Deutscher sein, weil er die Staatsbürgerschaft der BRD besitzt oder weil er von Geburt an Deutsch spricht. Jemand, der von Geburt an Deutsch spricht, sich aber als Österreicher definiert, ist es hingegen einfach nicht.


Frageheini12345  17.09.2015, 21:41

Ich finde es blödsinnig, die Geschichte, die die Deutschen in Deutschland (Sachsen, Bayern, etc.) und die Deutschen in Österreich (Österreicher :D ), verbindet, zu verleugnen, nur weil die Sieger eines Krieges ein gemeinsames Deutschland mit allen Deutschen für zu stark erachtet haben.....

3
rainma99  01.12.2016, 16:40
@Frageheini12345

Österreicher sind keine Deutschen. In meinem Bundesland sind 15% der Familiennamen Deutsch und 40% Slowenisch. Der Anschluss 1938 war sowieso eine Lüge, genauso ist es eine Lüge, dass Österreicher Deutsche sind.

3

Die Deutschen Stämme gehen fließend ineinander über. Ich als Franke fühle mich den Österreichern näher (schon allein wegen der Sprache) als z.B. Hessen oder Sachsen. Es gibt aber ein Dialektkontinuum zwischen Bozen und Amsterdam und zwischen Rügen und Gotthard. Deshalb sind meine Meinung alle Bewohner in diesem Gebiet (von Ausländern natürlich abgesehen) Deutsche, leben nur in unterschiedlichen Staaten.


Hawkkk  25.06.2018, 09:50

Man kann mit den deutschen Stämmen allein nicht aufklären...sonst währe praktisch die halbe germanischsprachige Welt (Niederlande/England/Schweiz/...)deutsch.Man kann nie von einemFixpunkt einer Herkunft direkt ausgehen.Ein Volk entwickelt sich über die Zeit,durch Abgrenzung und in gewisser Weise auch Isolation.So spricht auch der Genpol.Österreich war ewig lange im Heiligen Römischen Reich und sie sahen sich in dieser Zeit IMMER und noch lange danach als Deutsche .Mitglieder wie die Niederlande und die Schweiz traten bereits recht früh aus und entwickelten sich von ihren früheren Lehnsherren wieder weg.Sie entwickelten ein komplett eigenständiges Nationalbewusstsein,ein Herkunft und auch durch die Abgrenzung ein eigenes Volk.Österreich blieb bis zum Ende im HRR und wurde ebenfalls zum Kaiserreich mit einem deutschen Kaiser.Österreich ist nun in der Moderne angekommen und redet vom „nichtdeutsch“sein.Tatsächlich sind sie aber so deutsch wie die Sachsen Bayern oder Franken.Sie entwickelten sich nie separiert,Sie entwickelten nie eine eigene Kultur und waren auch dementsprechend ohnmächtig ein eigens Volk zu entwickeln.
Ich denke manche Österreicher sollen mehr darüber nachdenken, ich glaube es ist nicht schlimm kein eigenes Volk zu sein, das macht sie ja nicht zu schlechteren Menschen.

0

die gehören zu Östereich...

Was??? Österreich ist ein eigenes Land und war es immer schon! Meinst du nur weil es jetzt um einiges kleiner ist als damals hgehört es zu Deutschland?


Ludwig20  14.06.2011, 20:38

Das ist nicht die Frage lies nochmal. Es geht um die Volkszugehörigkeit, nicht um Gebiets- und Grenzfragen.

1
chengloke  30.09.2015, 12:41
@Ludwig20

im Heilligen Römischen Reich. gehörte auch Schweiz. italien und polen dazu

2

im 15 Jahrundert n. Ch. hat Matin Luther die Biebel übersetzt. und warscheinlich so ein Hochdeutsch ein Standart deutsch hervorgebracht. 

die meisten Germanischen Völker konnten kein Latain oder sogar untereinander sich nicht verständigen.  (ohne Radio. Zeitung. Schulpflicht. Fersehen internet) ist es sehr schwer ein Land mit einer Einheitlichen sprache zu versorgen. 

Deutsche nennen sie sich seit Französische Revolution. als sie sich gegen Kriege vereint haben und sich nicht mehr von ihre Nachbarländer überfallen lassen wollten. 

Seit dem die Technologie weit entwickelt ist. Radio. Fernsehen. Zeitung drucken. mit dem Drucken der Biebel in Deutsch. Englisch wurde so auch eine Neue Weltreligion geboren. 

Das Drucken hat dazu beigetragen dass jeder Christ Evangelisch. Prothestanten oder auch Atheisten die Biebel gelesen haben aber nicht an eine Höhre macht glauben sich ein Buch kaufen oder von Missionaren geschenkt bekommen haben. 

Mönche schreiben und druckten Gottes wort und verschenken diese Bücher. so haben viele die sich Germanen nannten ein Hochdeutsch entwickelt. 

Matin Luther ! es war ein Dialekt von seinem Ortschaft. wenn 10 Millionen die sich Evangelisch nannten das gelesen haben. haben die auch später in diesem Dialekt sich unterhalten. und in allen Schulen wurde dann dieses Unterrichtet.  in den Bundes Ländern die einen Bündnisvertrag unterzeichnet haben. im Falle vom Krieg würden alle zusammen halten. 

Deutscher Uhrsprung .... Teutonen. ein Ritterorden. Österreicher schweizer sind keine deutsche auch Religiös sind es ehr Katholiken. 

Bayern ist fast immer noch Autonom. Katholish. so wie Schwaben. Sie sind aber deutsche weil sie in deutschland leben und auch Hochdeutsch wie alle Migranten lernen müssen! 

 - (Deutsche, Volk, Österreicher)  - (Deutsche, Volk, Österreicher)

chengloke  30.09.2015, 12:13

noch eins. Dänen. Niederländer. Polen. finnen. Schweden. norweger. Engländer. sind Germanen. (Kelten) (Wikinger) aber keine deutsche. Österreicher. Schweizer. sind auch Germanen aber keien deutsche!

0
juliss  04.12.2017, 10:14
@chengloke

Komisch. Mindestens bis ins späte 17. Jhr. nannten die Niederländer ihre Sprache noch Nederduytsch (Niederdeutsch). Das englische Wort "dutch" klingt nicht zufällig wie "deutsch".

Sprachlich bestand damals auch kaum ein Unterschied zu den Niederdeutschen Mundarten, vor allem um Kleve/Köln aber auch im Norden. Noch heute ähneln sich Niederländisch und Niederdeutsch so sehr, dass man sich in der Regel untereinander versteht.

Das Niederländische ist aus den Niederfränkischen Dialekten entstanden. Im Norden spricht man sogar Niedersächsische Dialekte.

Den Ausdruck "deutsch" gibt es auch schon sehr viel länger als seit der franz. Revolution. Und auch der Deutsche Ritterorden ist nicht der Ursprung der Deutschen. Woher nimmst du sowas? Die sind da erst ca. 1220 hingewandert. Aus den deutschen Ländern.

Und Schwaben und Bayern sind nur Deutsche, weil sie in Deutschland leben. Leben sie nicht eher in Deutschland, weil sie Deutsche sind?

Und sie müssen Hochdeutsch lernen wie Migranten? Was? Hochdeutsch heißt so, weil es das Deutsch aus den hochgelegenen Regionen, also dem Süden ist, dazu gehören gerade Österreichisch, Bayrisch etc. aber auch die Mitteldeutschen  wie Thüringisch, Ostfränkisch etc.

Die Bayern kommen übrigens ursprünglich von der Elbe.

0