"Von Beileidsbezeigungen am Grabe bitten wir, Abstand zu nehmen."

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Familie und Freunde haben sowohl vor als auch nach der Beerdigung die Möglichkeit mitzufühlen, und das ist auch ganz wichtig, wie du richtig sagst.

Meistens ist mit solchen Aussagen gemeint, daß die Angehörigen in dieser schwierigen Stunde nicht ewig lang Händeschütteln und sich immer wieder die gleiche Sprüche anhören möchten ( zu denen wir leider neigen ).

Vllt. weil sie nicht möchten dass es anderen wegen ihnen "schlecht" geht, und dass sie traurig sind, man sollte sich vllt. eher gemeinsam über die schönen Zeiten unterhalten, aber du hast schon recht, rein psychologisch ist es nicht wirklich sinnvoll.^^

Geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Denn es leidet nicht nur die vom Leid betroffene Person, sondern auch Personen, die damit eigentlich nichts zu tun haben.

Auch der Satz: "Ich kann nachempfinden, wie du dich fühlst", ist oft nur so dahin gesagt. Man kann nur nachempfinden, was man selbst schon erlebt hat. Und eine Gesellschaft, die aus Floskeln und leeren Worthülsen besteht, gibt es eben Leute, die das nicht haben wollen und lieber im eigenen Kreis - im Kreis der davon Betroffenen - mit der Situation umgehen wollen. Ein klares Statement, dass es zu respektieren gilt.

Außerdem: lass die Toten ihre Toten begraben.

viele können aber in diesem Moment eben dieses nicht ertragen..

bei der Beerdigung meines Sohnes wollte ich auch nicht angefasst, in den Arm genommen oder angesprochen werden...ich hatte mit mir zu tun und hätte Kontakt nicht ertragen........

wir haben viele Karten und Briefe bekommen, und das hilft wirklich, auch die Leute, die angerufen haben hinterher und Hilfe angeboten haben..............

in meiner Arbeit sehe ich es auch täglich, das viele Menschen nach der verabschiedung am Grab gleich beiseite gehen und nicht angesprochen werden wollen...

bei solch einer veranstaltung sollte es nur um den verstorbenen gehen.

es ist die letzte ehre, die ihm erteilt werden sollte