Vertrauliche Mitteilungen aus Politik Wirtschaft und Geldanlage. Seriös?
Moin,
ein Lehrer von mir bezieht seine Informationen ausschließlich aus den Vertrauliche Mitteilungen aus Politik Wirtschaft und Geldanlage.
Mir scheint dieses Medium nicht sehr seriös, wie sehr ihr das?
Vielen Dank!
5 Antworten
Hierbei handelt es sich um einen Verlag, gegründet von dem 1988 verstorbenen Artur Missbach, einem ehemaligen Parteifunktionär der NSDAP, Mitglied der SA und SS und nach dem zweiten Weltkrieg Landtags- und Bundestagsabgeordneter der CDU. Missbach war Mitgründer der rechtsextremen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft.
Die "Vertraulichen Mitteilungen" haben ihren Namen auf Grund der damals möglichen Käufe von sog. Schuldnerlisten. Die einzige Verpflichtung beim Kauf war es, diese "vertraulich" zu behandeln, boten aber einen enormen Wissensvorsprung. Nach Einführung von creditreform und Schufa wurden solche, teils unter der Hand, gehandelten Blätter - auch auf Grund neuerer Datenschutzvorschriften - obsolet. Der Name ist als Gag zu verstehen.
Die heutigen "Vertraulichen Mitteilungen" stellen ein alt-konservatives, eher USA-kritisches und Russland-freundlicheres Nachrichten- und Themenblatt dar. Es handelt sich nicht um radikalen, aber tendenziell heute eher (gesellschaftlich) AfD oder (wirtschaftlich) FDP nahem Journalismus. Die Hauptautoren haben einen volkswirtschaftlichen-ökonomischen Hintergrund (Dipl.-Ök. Thomas Brügmann, Dr. Eike Hamer von Valtier). Dr. Eike Hamer v. V. ist bei dem Mittelstandsinstitut Niedersachsen tätig und als Experte auch bei Anhörungen im Bundestag gefragt. (https://www.bundestag.de/resource/blob/845220/0b1871d8c04c0c3a4032d44690704036/19-9-1089_Stellungnahme_SV_Hamer_von_Valtier_Mittelstandsinstitut_Niedersachsen_oeA_IHK-data.pdf).
Auf Grund der Kürze der wöchentlich erscheinenden Artikel ist weder tiefer Journalismus möglich, noch Konzept. Vielmehr handelt es sich um prägnante Kommentare und Einschätzungen aktueller Entwicklungen. Jede Ausgabe beginnt mit einem Briefing vom Chefredakteur. Die Autoren könnten auch bei der F.A.Z publizieren, damit sei gesagt, dass sie definitiv nicht extremistisch oder gar verfassungsfeindlich unterwegs sind.
Es gibt viele Konservative, die sich von der CDU aktuell nicht mehr abgeholt fühlen und eher Positionen der CDU von vor über 20 Jahren vertreten. Genau diese Zielgruppe sprechen die Vertraulichen Mitteilungen an.
Bei deinem Klassenlehrer brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen - hoffentlich sind die vertraulichen Mitteilungen nur ein Puzzlestück seiner Informationsbeschaffung.
Hier gibt es noch eine Leseprobe: https://www.wunschbuecher.de/media/4-Seitige-Leseprobe.pdf
Wir kennen diese spezielle Quelle nicht.
Es kommt drauf an ...
Die Informationen sind oft genauer und unterliegen keinen Hierarchien!
Veröffentlichte vertrauliche Mitteilungen sind immer Grund, mißtrauisch zu sein.
vor allem. wenn der Herausgeber wohl ein Rechtsradikaler war.