Verstärker gibt wenig Bässe?
Guten Tag,
mein Verstärker (Yamaha R-N500) gibt wenig Bass. Damit meine ich, dass da, wo eigentlich Bass sein sollte, der Bass nur sehr schwach bzw. gar nicht vorhanden, als wäre irgendwo eine Frequenzweiche im Spiel. Die tiefen Frequenzen scheinen einfach abgeschnitten zu sein, und das eben auch, wenn der Subwoofer nicht im Einsatz ist. So sollte es doch eigentlich nicht sein. Denn wenn ich ohne Subwoofer höre, sollten die Lautsprecher doch ebenso gut funktionieren.
An den Lautsprechern kann es nicht liegen, am anderen Verstärker sind sie voll funktionstüchtig.
Nun kenne ich mich nicht so gut aus, als dass ich einschätzen könnte, wo das Problem liegt, oder es überhaupt ein Problem gibt. Vielleicht ist ja technisch alles in Ordnung, was sich aber nicht so anhört.
Habt Ihr vielleicht Ideen dazu?
Wo könnte das Problem liegen?
Hat das mit irgendeiner Frequenzweiche zu tun?
Vielen Dank!
3 Antworten
Wenn der Verstärker einen Subwoofer-Ausgang hat, dann wird er über die üblichen Lautsprecherklemmen evtl. nur ein bassreduziertes Signal abgeben. Ansonsten mal den Bass-Regler weiter nach rechts und den Loudness-Regler weiter nach links drehen. Oder betätige mal die PURE FLAT-Taste.
Laut Bedienungsanleitung besteht aber bei zu geringem Bass auch die Möglichkeit, dass die Lautsprecher verpolt sind. Entweder am Verstärker oder an den Lautsprechern selber.
Es hört sich so an, als ob am Lautsprecherausgang nur ein Mittel-
Hochton-signal anliegt. Wenn ein extra Tiefton-Ausgang da ist, kann das so sein.
Ich hab mir mal den Schaltplan angesehen.
Also der Subwoofer Pre-Out hängt (intern) am linken Ausgang des normalen Lautsprecherausgangs. Der hat seinen eigenen kleinen "Verstärker" (300mW) bzw. Filter, der die Höhen und Mitten aussiebt.
Es wird also für die normalen Lautsprecher kein bassreduziertes Signal geliefert, weil sonst der Subwoofer auch nicht funktionieren würde.
Deshalb bin ich auch der Meinung, entweder hast du einen Lautsprecher verpolt angeschlossen, oder:
Der Leistungsverstärkerteil ist mit 9 Transistoren (inkl. Leistungstransis) sehr einfach gebaut und wahrscheinlich nicht besonders stabil z.B. gegen Wärmeeinflüsse. Um das Teil trotzdem halbwegs in guten Werten zu halten, hat man die Verstärkung aber auch die Gegenkopplung mit 150dB relativ hoch gesetzt. Auf diese Art werden unerwünschte bauartbedingte Störungen gut eliminiert.
Das bringt aber wahrscheinlich Probleme im Last-Bassbereich, v.a. wenn der Lautsprecher eine vergleichsweise hohe Eigeninduktivität hat. Dabei steigt die Ausgangsspannung (einer einzelnen Kurve) schnell an, aber es fließt noch gar nicht so viel Strom, es wird also (am Lautsprecher) noch gar keine Leistung umgesetzt, aber die wesentlich schnellere Gegenkopplung (die kaum Strom braucht, und nicht induktiv reagiert) regelt mit dieser hohen Spannung schon wieder gegen. So verschwinden die Bässe, denn dort wird der meiste Strom benötigt, am Verstärkerausgang schon wieder, bevor der Lautsprecher die überhaupt abgestrahlt hat.
Danke für die hilfreiche Antwort.
An einer Verpolung kann es nicht liegen, das habe ich getestet. Kann man da also etwas machen oder lässt sich technisch daran nichts ändern?
Du könntest versuchen, ob andere Lautsprecher, mit einer niedrigeren Impedanz (Widerstand) im Rahmen der Belastbarkeit des Verstärkers, bis 4 Ohm runter, besser funktionieren. Lautsprecher sind eh das schwächste Glied in der Qualität der Audio-Übertragung.
Das heißt, da kann man nichts machen... Vielen Dank für die Antwort.