Verringert ein offener Kamin in der Wohnung stark den Sauerstoffgehalt in der Luft?

9 Antworten

Ein Kaminofen benötigt laut TROL (Technische Regeln des Ofen- und Luftheizungshandwerks) mindestens 360m² Luft je m² Feuerraumöffnung pro Stunde.

Das ist durchaus eine gute Menge Luft. Je nach Haustyp bzw. Sanierungsstandard kann das dann durchaus zu diversen Problemen führen. Bei älteren Häusern war das damals noch kein Problem, da hier relativ viele Undichtigkeiten vorhanden waren. Heutzutage ist das aber nicht mehr überall der Fall. Durch vermehrte Dämmung und neue Fenster strömt wesentlich weniger Luft in die Wohnung oder in das Haus wodurch der Ofen unterversorgt ist und in der Wohneinheit ein Unterdruck entsteht. Hier kann es dann zu Erstickungsgefahr, einer Rauch- oder Kohlenmonoxidvergiftung kommen.

Gleichzeitig ist auch zu beachten, dass luftabziehende Anlagen (also Dunstabzusghauben, kontrollierte Wohnraumlüftungem oder Entlüftungen) mit in die Planung einbezogen werden, da vorallem ersteres zusätzlich eine Menge Luft nach außen transportieren kann.

Um diesem Luftverlust gegen zu wirken, können in Fenster sogenannte Fensterfalslüfter eingebaut werden, welche sich bei einem Druckverlust öffnen und Luft vorgewärmt in den Raum einlassen.

Abschließend kann man sagen: der Sauerstoffgehalt sinkt (je nach Alter des Hauses) schneller oder langsamer. Ein geringer Sauerstoffgehalt kann durchaus auf lange Sicht gesundheitliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Unterschätzen sollte man dies nicht. Das gefährliche ist jedoch nicht der Sauerstoffgehalt sondern der Unterdruck und die damit fehlende Möglichkeit die Abgase/Rauch nach außen zu transportieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kann am Besten der Schornsteinfeger klären.

Manchmal hat Bürokratie auch Vorteile.

ohne funktionierende Aussenfrischluft auf jeden Fall - und zwar so stark dass der Qualm nicht mehr abzieht. Kohlenmonoxydvergiftung lässt grüßen.

ein offener Kamin ist nur für gelegentlichem Betrieb zugelassen.

Bei Betrieb geht jede Menge Raumluft mit durch den Schornstein; nicht nur der Qualm/Rauch vom Feuer.

Bei Nichtbenutzung kann die Frischluft abgesperrt werden, wenn vorhanden.

ein Türspalt reicht nicht aus. Wie jemand anders bemerkte.

beim offenen Kamin von vorne ist es warm durch die Strahlung - von hinten ist es kalt.

effektives Heizen ist was anderes.

Egal welche offene Feuerstelle, Du oxidierst Brennstoff und der Sauerstoff dafür muß von wo kommen, zum Beispiel aus der Raumluft.

Bei Systemen mit Außenluftzufuhr ist das dann deutlich unkritischer, vor allem, wenn die Brennstelle geschlossen ist.

Und wenn der Sauerstoff aus der Raumluft kommt, dann ja, ist das natürlich auch schädlich, wenn keine Frischluft nachfließen kann.

Wir hatten früher zuhause einen offenen Kamin, der auch oft an war. Da war nichts zu bemerken von Sauerstoffabfall oder gar -mangel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

SirKermit  02.11.2018, 05:38

Alte Häuser sind alles andere als luftdicht, von gab es immer genügend Frischluftzufuhr. Wäre es nicht so, dann hätte der Schornsteinfeger schon eingegriffen.

Thirteeen  02.11.2018, 15:36
@SirKermit

Wenn du 100 Jahre alte Häuser meinst hast du recht. Unseres war aber in den 80ern mit den damals modernsten Baustoffen gebaut. Diese Häuser waren schon fast so "dicht" wie heutige.

Dein Punkt trifft auf uns nicht zu.

SirKermit  04.11.2018, 06:35
@Thirteeen

Nur dann, wenn du eine explizite thermische Hülle hast, dann ist es so. Und ob es dicht ist oder nicht, kann nur der blower door Test messen, der in den 80er Jahren unüblich war.

Mit modernen Baustoffen hat das nichts zu tun, das haus musssauf Luftdichtigkeit konstruiert sein.