Vermögenssteuer gegen die Soziale Ungleichheit?
Hallo, ich wollte von euch mal wissen ob die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden sollte, um Soziale Ungleichheit in Deutschland zu senken, ich bin mir nicht sicher für was ich mich entscheiden soll deswegen frage ich euch ob das sinnvoll wäre, dies wieder in Deutschland einzuführen.
2 Antworten
Nein die Vermögenssteuer bringt Nachteile, zB. bestraft sie Leistung und Fortschritt, treibt so manches Unternehmen wahrscheinlich weg, verhindert sicherlich so einige Neugründungen, schafft unnötige lähmende Bürokratie etc. und wäre eine Art Doppelbesteuerung! Ausserdem liegt Vermögen ja nicht unbedingt auf dem Bankkonto sondern ist oft zB. als Investitionen in den Wirtschaftskreislauf eingebunden als auch als Substanzwert zu finden. Ungleichheit ist natürlich auch kein Argument für eine Vermögenssteuer, ausserdem ist Ungleichheit nichts schlimmes (Ungerechtigkeit ist schlimm, nicht Ungleichheit!!).
Absolut. Schau dir die Vermögensverteilung in Deutschland an, inklusive ihrer Entwicklung in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Einige Wenige haben sehr viel, sehr Viele haben sehr wenig - und diese Schere geht immer weiter auseinander!
Eine Vermögenssteuer würde dabei nicht deine 500 Euro auf deinem Sparbuch betreffen. Bei einer Steuer dieser Art geht es um Menschen, die mehr Geld auf dem Konto haben, als andere in ihrem ganzen Leben durch Arbeit verdienen können! Und dabei halt auch immer öfter um Menschen, die diese unvorstellbar großen Summen nicht durch eigene Arbeit verdient haben, sondern durch ein Erbe quasi damit beschenkt wurden. Und das übrigens auch mit wesentlich weniger Steuern, als ganz normale Arbeitnehmer*innen auf ihr Einkommen bezahlen...
Also ja, ich finde eine Vermögenssteuer sehr sozial gerecht und extrem wichtig angesichts der Entwicklungen, die dort stattgefunden haben und immer noch stattfinden. Übrigens auch im Sinne des Grundgesetzes - Artikel 14 Abs. 2!
Hast du schon mal ein bisschen mehr als ein paar reißerische Überschriften oder auch Tweets von Politikern der FDP und CDU dazu gelesen? Also, zum Beispiel, wie viele Menschen im Bürgergeldbezug tatsächlich arbeiten könnten, aber nicht wollen? Wie viele im Vergleich entweder nicht dürfen (Stichwort Duldung) oder sogar arbeiten gehen, aber dort nicht genug verdienen und deshalb aufstocken? Und wie viele Menschen tatsächlich schon länger als 1 Jahr ohne Job sind und somit unter "langzeitarbeitslos" fallen? Hast du dabei wiederum schon mal Menschen, die darunter fallen, persönlich kennengelernt, so persönlich, dass du ihre Biografien mit allen Höhen und vor allem Tiefen kennst? Nee? Nun, setze da ruhig mal an, dann reden wir weiter :).
Die Menschen die mehr Gelder auf den Konten haben finanzieren über 52% des Sozialstaates - ohne deren Steuern gäbe es kein Bürgergeld. Auch gehen viele Spenden und Gelder in soziale Projekte und Einrichtungen - also an WIRKLICH Bedürftige.
Damit erfüllen die Menschen den Hauptanteil der sozialen Absicherung für all jene die das alleine nicht können oder nicht wollen.
Niemand kann sich aussuchen in eine vermögende Familie geboren zu werden, lediglich der Neid jener die das nicht haben führt zu solchen Forderungen.
Man kann nur davor warnen das Problem noch mehr auszureizen - ziehen sich die Leute aus Deutschland zurück kollabiert das komplette Solidarsystem.
Erzähl mal bitte, inwiefern Selbstständige die Solidargemeinschaft im Rahmen der Sozialversicherung finanzieren! Oder auch, inwiefern z. B. Ärzt*innen, Jurist*innen, Architekt*innen, Steuerberater*innen oder Beamt*innen ihren solidarischen Beitrag zur Rentenversicherung leisten. Oder auch, inwiefern Menschen mit großem Vermögen, ohne klassische Erwerbsarbeit in abhängiger Beschäftigung, ihren Beitrag zur Steuerkasse leisten, so im Vergleich zu dem, was Menschen in solchen Beschäftigungsverhältnissen von ihrem Gehalt bezahlen! Na?
Ich würde Dir zustimmen das es eine Vermögensteuer geben könnte für die Superreichen. Aber eine einfache Gießkannen-Umverteilung dieser Einnahmen in die Sozialsysteme befürworte ich nicht.
Das Geld einzusetzen um die "wirklich" Armen zu unterstützen, "wirklich" Erwerbsunfähige oder Obdachlose, die Tafeln z.B. davon staatlich zu führen und zu finanzieren das wäre OK.
Aber ich bin schon dafür das z.B. Bürgergeld einen deutlichen Unterschied zu Lohn und Brot machen sollte. und jetzt bitte nicht dieser Standardspruch dann brauchts höhere Löhne, alles orientiert sich am Wettbewerbsvergleich, und ob der Lohn dann für den Unternhemer und Endkunden bezahlbar ist damit man nicht Pleite geht. So einfach funktioniert das nicht.
Des weiteren muß wieder Druck zu arbeiten dahinter stehen, sonst "nach mehreren Warnungen" bei Ablehnung "zumutbarer" Arbeit drakonische Leistungskürzung.
Also kurz: ich bin für Vermögenssteuer, aber soziale Hilfe ist eine großzügige Gabe der Steuerzahlenden über den Staat an Bedürftige und kein gottgegebener Anspruch Kraft eigener Aroganz. Im Vergleich z.B. zu den Favelas in Brasilien jammern wir hier auf einem ganz schon hohem Nivau, wenn wir uns "arm" nennen.