Verliere so langsam den Respekt vor unserer Art (Umgang mit Natur und Ressourcen)?
Hallo Zusammen,
ich studiere nun schon seit einer Weile Medizin und habe eine kleine Krise wie sinnvoll das ist, was ich machen will. So viele Menschen lassen sich gehen, leben wie die Maden im Speck und es interessiert sie gleichzeitig einen scheiß wie schlecht es der Natur geht, wie sehr sie unter ihrem Überkonsum leidet, wie schlecht es den Tieren geht, die für ihr essen gequält und getötet werden, wie ungesund das Essen ist, das sie essen,....
Zum einen will ich verstehen, warum das so ist. Wie Menschen das ohne schlechtes Gewissen einfach hinnehmen. Sind wir alle zu faul geworden? Egoistisch? Dumm? Zu Triebhaft?
Zum anderen würde ich gerne wissen was man gegen das Verzweifeltsein tun kann. Viele Menschen die ich liebe und schätze, von denen ich weiß dass sie intelligent sind, machen das auch. Ich rede mit ihnen, aber das führt zu nichts.
Natürlich freue ich mich selbst auch, dass es Menschen gibt, die mal Medizin studiert haben und mir helfen können, falls ich krank bin. Natürlich lebe ich in einem industrialisiertem Land und habe selber einen relativ schlechten Fußabdruck. Aber ich mache mir wenigstens Gedanken und tue was ich kann (und wähle nicht AFD, CDU).
3 Antworten
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So viele Menschen lassen sich gehen, leben wie die Maden im Speck
Wie ist es mit Dir?
Sich einen Beruf frei aussuchen zu können ist ein Privileg. Studieren zu können ist ein Privileg. Seine Meinung frei äußern zu können ist ein Privileg. Sich ein Musikinstrument kaufen zu können ist ein Privileg.
Für einen großen Teil der Weltbevölkerung bist Du genau diese Made im Speck.
Zum anderen würde ich gerne wissen was man gegen das Verzweifeltsein tun kann.
Vom hohen moralischen Ross runterkommen.
Die eigenen Grenzen erkennen und in diesem Rahmen dafür sorgen, dass die Welt ein besserer Ort wird.
Das eigene Menschenbild überdenken und hinterfragen, ob mit dieser Haltung Medizin wirklich das richtige Studienfach ist.
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ohne das würdest du nicht medizin studieren, sondern wärst nach der sechsten klasse von der schule abgegangen und würdest auf irgendeiner kaffeeplantage arbeiten oder 3 monate im jahr zum obst oder gemüse ernten nach deutschland kommen.
du kannst dich irgendwo in einem projekt engagieren, wo du etwas ausrichten kannst, aber versuche niemals andere zu missionieren, sondern biete lieber unaufdringlich ein gutes beispiel. als mediziner kannst du dich zum beispiel bei ärzte ohne grenzen engagieren.
auch bei der partnerwahl wirst du automatisch darauf achten und deine möglichen kinder wirst du ebenfalls in dem sinne erziehen. so aussichtslos ist es also nicht.
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Menschen sind Tiere und die Welt ist komplex. Jeder will sich gut fühlen und setzt die Grenze gerade so, dass er sich als etwas Besseres betrachten kann. Schau dir doch dich selbst an "Aber ich mache mir wenigstens Gedanken und tue was ich kann".
Tust du das echt? Mit dem Geld für das E-Piano hättest du vielleicht ein Menschenleben retten können. Wie würdest du mit einer Person umgehen, die dir das zum Vorwurf macht? Was würdest du dazu sagen?
danke dir erstmal
"Menschen sind Tiere"... ich glaub zum einen wollen sie es sein und zum anderen nicht. Wenn es ums Fleisch essen geht zb. wollen sie lieber wie Tiere sein, weil der Tiger frisst ja auch die Antilope. Aber wenn es z.B. darum geht, ob eine Frau geschlagen, oder sein Kind gegessen werden darf, da distanzieren sich die Menschen wieder.
Zum einen geht es mir ja gerade darum, dass ich manchmal lieber 4 Schweine aus der menschengemachten Massentierhaltung geholt hätte als an irgendeine Organisation gespendet hätte, die "Menschenleben rettet" (wo das Geld vermutlich eh nur versickert). Aber verstehe natürlich den Vorwurf. Ich lebe ein gutes und freies Leben und bin deshalb vermutlich erst in der Lage mir über solche Dinge Gedanken zu machen...