Verhältnis zwischen zentraler und territorialer Gewalt?

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Die Reichsgewalt wurde durch das Statutum geschwächt, die Fürsten erhielten einen Machtzuwachs innerhalb ihrer Besitztümer und ihrer Region als auch im Reich aufgrund stärkerer Mitsprache und Beeinflussung der Reichspolitik.

Es gab keine starke Zentralgewalt im Reich wie z. B. in anderen europäischen Königreichen, sondern Könige bzw. Kaiser waren in ihrer Regierungstätigkeit von der Zustimmung und Unterstützung der Fürsten anhängig. Stattdessen intensivierten die Fürsten ihre Macht in ihren Besitzungen und dehnten diese Macht immer weiter auf umliegende, schwächere Adelsherrschaften aus; sodann bildeten sie durch Intensivierung der Verwaltung ihres Herrschaftsgebietes allmählich ein relativ unabhängiges, staatsähnliches Gebilde aus, das sog. "Territorium", auf das die Reichsregierung kaum noch Zugriffsmöglichkeiten hatte.

Das Statutum war der Ausgangspunkt für spätere Enwicklungen im Reich: die Herausbildung eines Kurfürstenkollegiums für die Kaiserwahl und als Mitregierung; die Institutionalisierung eines Reichstages mit Gesetzgebungsbefugnissen; die Entwicklung der fürstlichen Territorien zu quasi-souveränen Ländern.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung