Verbreitung von Haselnüssen?

2 Antworten

Es erhöht die Verbreitungsreichweite ungemein und ist damit auch evolutionär eine große Hilfe.

Eicheln, Bucheckern, Haselnüsse, Walnüsse etc. sind so schwer, dass sie kaum über den Bereich hinauskommen würden, den die Krone des Altbaumes abdeckt.

Durch die Verbreitung durch die Tiere wird ein Vielfaches an Entfernung erreicht. Man spricht da, da besonders bei den Eicheln auch der Eichelhäher beteiligt ist, auch von der sogenannten "Hähersaat".

Geringe Reichweiten bei der Samenverbreitung können zum Problem werden, wenn sich ein Standort verändert. Grade bei Eichen, die mehrere hundert Jahre alt werden, kann das schon mal passieren. Eine Verjüngung wäre da kaum mehr möglich, da die empfindlichen Jungbäume genau auf den gleichen Standort fallen würden und somit mit den gleichen Problemen zu kämpfen hätten, wie der in der Regel resistentere Altbaum. Durch diese tierische Verbreitung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Früchte auf einen besseren Standort gebracht werden und so die Art erhalten bleiben kann, statt langfristig schlimmstenfalls auszusterben. Und, da die Tiere die Früchte vergraben, sind sie gleichzeitig besser gegen Fraß (z.B. durch Wildschweine) geschützt, die sonst gern das Laub unter Eichen und Buchen nach deren Früchten durchstöbern.

Langfristig ist eine weitere Verbreitungsentfernung auch wichtig, weil das schnellere Wanderungen der Art ermöglicht. Unsere Baumarten wurden von der letzten Eiszeit überwiegend in die Richtung südlich, südöstlich und südwestlich der Alpen verdrängt und mussten nachher wieder zurückwandern. Dabei ist natürlich entscheidend, welche Distanz eine Art pro Zeiteinheit zurücklegen kann, wenngleich eben nicht aktiv, sondern nur "passiv" durch ihre Verjüngung. Somit ist das ein entscheidender Faktor bei der Anpassungsfähigkeit einer Art bei Änderungen ihrer Umweltfaktoren.

Das zeigt sich auch an der Abfolge, in der die verschiedenen Arten in den Wäldern nach der Eiszeit dominant waren. Erst gab es sich schneller verbreitende Arten (z.B Birke/Hasel), bis dann langsam die Eiche einwanderte und als dauerhaftere/stabilere/langlebigere Art das Bild des Waldes prägte und so die kurzlebigeren und lichtbedürftigen Pionierbaumarten ablöste. Die Buche kam dann daher und konnte, da sie der Eiche konkurrenzmäßig in unseren Wäldern überlegen ist, diese unterwandern und langfristig als Hauptbaumart auf die extremeren Standorte verdrängen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Eicheln bleiben in der Erde und gedeien, so wird die Eiche an anderen Plätzen wachsen, dort fallen wieder Eicheln und an dem Platz, an dem vorher keine Eicheln standen, stehen nun mehrere Eichen.


gemueseeule  03.11.2021, 18:47

Die Unweltbedingungen müssen aber passen. Kommt dann auf den Baum an, wie viel Wasser, Sonne oder Nährstoffe aus dem Boden er braucht.

0