Verbraucht man mehr Strom wenn man einen Lichtschalter dauerhaft ein- und ausschaltet?

7 Antworten

Ja. Glühlampen weisen z.B. einen sehr hohen Einschaltstrom auf; dieser kann mehr als das 10-fache des Arbeitsstroms betragen.

Eine 100W Glühlampe zieht z.B. 0,43A im Betrieb. Im Moment des einschalten fließt der 10-fache Nennstrom, also 4,3A.

es stimmt schon. der einschaltstrom von den allermeisten leuchtmitteln ist nicht ohne. eine 500 watt lampe entfaltet einen einschaltstrom von 30 Ampere! das sind 7 kW!!!!

aaaaber, sobald die lampe auf betriebstemperatur ist, pendelt sich der betriebsstrom auf knapp 2,2 Ampere ein. das dauert in der regel nur sekundenbruchteile. um mit der lampe tatsächllich mehr strom zu verbrauchen, als im dauerbetrieb müsste man sie tatsächlich wohl weniger als 3 sekunden nach dem auschalten wieder einschalten.

in der praxis ist es aber schlicht so, dass es sich dem reinen stromverbrauch nach durchaus lohnt, das Licht auszumachen. bleibt noch die sache mit der abnutzung... besonders krass ist der effekt bei Leuchtstofflampen, ins besondere bei HQL Lampen.

bei glühlampen ist er auch vorhanden aber nicht so ausgeprägt. am besten mit häufigen schaltzyklen kommnen immernoch LEDs klar.

lg, Anna


gforler  27.01.2021, 13:09

Ist das mit der 500Watt-Lampe ernst gemeint? Welche lampen haben den diesen Stromverbrauch? Die 30Ampere erscheinen mir auch als zu hoch. Da müsten doch die Sicherungen rausknallen, oder?

Da Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen ihren Kondensator aufladen müssen und dabei kein Lichtnutzen abfällt sehe ich hier den größten Stromverlust.

Ist das mit den obigen Werten wirklich so? 50W und 3A fände ich bereits schon krass. Das ist eine Frage welche auch in meinem Bekanntenkreis sehr unterschiedlich beantwortet wird.

Ich meine das wirklich nicht böse bin aber interessiert.

0
Peppie85  27.01.2021, 15:47
@gforler

das ist in der tat so. das aufladen der kondensatoren bei leuchtstoff oder energiesparlampen braucht übrigens nicht so viel strom, wie der kaltstart einer glühlampe...

die sicherung hält das übrigens aus, weil der magnetische auslöser viel stabiler ist, als die genannten sagen wir 16 ampere.

für leichtere überlastungen ist auch ein anderer auslöser, der thermische auslöser zuständig.

eine 16 ampere B sicherung verkraftet anlaufströme (unter 0,1 s) bis 80 ampere!

lg, anna

0
gforler  27.01.2021, 17:07
@Peppie85

Da habe ich jetzt genug Fachwörter um dieses Thema mal zu cheken.

Anlaufströme bis 80 ampere... mich hauts aus den Socken.

Danke.

0
RetaipP2W  10.02.2022, 15:13
@gforler

Jeder Sicherheitsautomat hat ne Auslösecharakteristik, normal im Haus sind es B-Automaten welche erst bei einem Nennstrom von x5 sofort schalten müssen, bei einem 20A Automaten wäre das bei 100A. Somit ist das mit 30A durchaus möglich. Würde die Lampe jedoch mehrere Minuten mit den 30A laufen würde der Thermische Auslöser dafür sorgen das der Automat schaltet.

0
Peppie85  10.02.2022, 21:45
@RetaipP2W

nicht ganz, laut spezifikation 3 bis 5 x In... aber trotzdem

lg,Anna

0

Zunächst mal - man kann einen Schalter nicht ein und ausschalten.

Wenn gemeint ist, dass Du den Schalter sehr häufig umschaltest -

Nein, mit keinen mir geläufigen Verbraucher wird mehr Strom verbraucht als bei dauerndem Betrieb, auch nicht bei der Glühlampe.

Wer anderer Meinung ist, möge mir das vorrechnen.

Du meinst An-Aus-An-Aus-An-Aus... ?

Durchschnittlich über den Zeitraum hinweg: Nein!

Das mit dem Einschaltstrom wurde hier schon ausführlich und korrekt beschrieben.

Das Leuchtmittel verbraucht durch die Schalterei allerdings nicht permanent Strom, da es ja nicht die ganze Zeit über eingeschaltet ist. Das haut es wieder raus.

(Die sog. Stromstoßschaltung verbraucht zudem in der Tat etwas zusätzlichen Strom im Schaltmoment, welcher während der Tasterbetätigung durch das Relais verbraucht wird... nur so am Rande erwähnt)

Allerdings ist das auch aus folgenden Gründen völlig zu vernachlässigen:

- Das Leuchtmittel und der Schalter sind einem wesentlich höheren Verschleiß ausgesetzt, so dass sie frühzeitig ausfallen können. Die Kosten für Neubeschaffung sind erheblich höher als der geringe Mehrverbrauch durch den häufigen Einschaltstrom

- Der Einschaltstrom ist so wahnsinnig kurz, dass er rechnerisch kaum ins Gewicht fällt und in der Praxis den Zählermechanismus kaum beeinflusst, da dieser zu träge ist, um solch kurze Spitzen zu erfassen

- Die fallen dabei die Finger ab - lange bevor du auch nur einen Cent an Mehrverbrauch durch Schalten erreicht hast. :-D

PS: Eine abgedimmte Glühlampe verbraucht mehr Strom für weniger Licht, da sie ihre Betriebstemperatur nicht erreicht und dadurch einen verringerten Widerstand hat. Hier trifft das zu. Ein Dimmer ist nämlich nichts anderes als ein Schaltmechanismus, der stolze 100x pro Sekunde ein- und ausschaltet, was die von mir genannten Argumente relativiert - und das die ganze Zeit über.

Was die anderen schon schrieben stimmt.

Der Einschaltstrom ist höher als der Nennstrom. Dies gilt besonders für Leuchtmittel mit Vorschaltgerät (Leuchtstofflampen in allen Bauformen, LED, Halogen,.....)

Was man aber auch wissen sollte:

Jeder Einschaltvorgang verkürzt die Lebensdauer der Leuchtmittel.