Verarscht vom Arbeitgeber?
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage an euch und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Seit dem 01.08. mache ich eine Ausbildung zum Dachdecker und arbeite in einem Betrieb, den ich eigentlich richtig gut finde. Allerdings mache ich jeden Tag mindestens 0,5 Stunden Überstunden, manchmal sogar eine ganze oder 1,5 Stunden. Als ich meinen Chef darauf angesprochen habe, meinte er nur: "Die Überstunden bringen dir in der Ausbildung nichts, weder frei noch eine Auszahlung, weil du einen Festvertrag hast."
Ich muss ehrlich sagen, dass ich total unsicher bin, ob das so rechtens ist. Ich habe überhaupt keine Ahnung von diesen Themen und überlege jetzt sogar, die Handwerkskammer darüber zu informieren, falls ich im Recht bin. Natürlich will ich keinen Stress machen, aber es geht hier auch um meine Zeit, und ich sehe es nicht ein, mich so veräppeln zu lassen.
Hat jemand von euch schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß, wie die rechtliche Lage in so einem Fall aussieht?
Viele Grüße und danke für die Hilfe
Wie alt bist du? Wie viele Stunden arbeitest du regulär pro Woche laut Vertrag? Wie viele Stunden arbeitest du regulär pro Tag? Erhälst du Freizeitausgleich?
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Arbeite jeden tag 8Std normal + 0,5 Pause + 0,5 bis 1,5 Überstunden.
Nein erhalte ich nicht
4 Antworten
Hallo,
Überstunden sind in Deutschland bei Volljährigkeit grundsätzlich auch in der Ausbildung zulässig. Jedoch sollten sie, gerade in der Ausbildung, eine Ausnahme bleiben. Die Verpflichtung zur Leistung von Überstunden muss in deinem Ausbildungs- oder Tarifvertrag festgehalten sein und die Überstunden dürfen deine Ausbildung nicht negativ beeinflussen.
Dauerhafte Überstunden sind ein Zeichen für schlechtes Personalmanagement bzw. Unterbesetzung. Du bist nicht dafür zuständig, diese Probleme auszugleichen. Zudem muss für Überstunden immer ein Freizeitausgleich gewährt, oder die Zeit mit deinem berechneten Stundenlohn zusätzlich vergütet werden. Der Freizeitausgleich ist in der Regel zu bevorzugen. Wie dies in deinem Unternehmen gehandhabt wird, sollte in deinem Ausbildungs-/Tarifvertrag geregelt sein.
Solltest du für die Überstunden weder Freizeitausgleich noch eine Vergütung erhalten, bist du nicht verpflichtet, diese zu leisten. Wenn dein Arbeitgeber keine Einsicht zeigt, solltest du zum Ende deiner regulären täglichen Arbeitszeit sofort nach Hause gehen und keine weiteren Überstunden leisten, bis die bisherigen ausgeglichen wurden. Dein Arbeitgeber kann dir in diesem Fall keine Verletzung der Arbeitspflicht unterstellen. Dokumentiere genau, wann und wie viele Überstunden du geleistet hast. Zusätzlich solltest du die Handwerkskammer informieren. Dein Arbeitgeber verstößt in diesem Fall gegen das Arbeitszeitgesetz.
Mit einem pauschalen Gehalt sind Überstunden nicht abgegolten. Die Aussage mit dem "Festvertrag" ist also nicht richtig. Das muss dein Arbeitgeber wissen, weshalb ich hier von Vorsatz ausgehen würde.
und was bietet er als Lösung an ?
ansonsten einfach mal im Internet schauen
Für Volljährige beträgt die tägliche Höchstarbeitszeit 8 Stunden. Die Ausbildungszeit darf nur dann auf maximal
10 Stunden verlängert werden, wenn sie innerhalb von 6 Monaten im Schnitt 8 Stunden täglich nicht überschreitet. Verlangt der Arbeitgeber von Volljährigen, mehr als 10 Stunden zu arbeiten, verstößt er gegen das Arbeitszeitgesetz.
Überstunden sind erlaubt aber eine Mengenbegrenzung muss da sein
https://www.igmetall.de/sind-ueberstunden-in-der-ausbildung-erlaubt
Ist die Berufsschule schon gestartet? Dort kannst du dich zuerst informieren. Wenn das nicht ausreicht, bitte an due HWK wenden.
Nein da ich 23 Jahre alt bin, muss ich erst ab den Zweiten Lehrjahr in die Schule.
(Blockunterricht)
Danke trotzdem.
Ich bin mir nicht sicher, ob Azubis überhaupt Überstunden machen dürfen.
Durfen sie wenn sie damit einverstanden sind.. (Bin ich nicht)
Danke trotzdem :)