Linux erkennt USB-Stick, Windows nicht, warum?

6 Antworten

Von Experte Commodore64 bestätigt

Dann ist der Stick wohl mit einem Dateisystem formatiert, das zwar Linux unterstützt, aber Windows nicht - zum Beispiel Ext4.

Musst die Daten vom Stick woanders sichern, den Stick mit NTFS formatieren und die Daten anschließend zurückspielen. NTFS ist, neben FAT, das einzige Dateisystem, das Windows unterstützt. Und FAT32 kann maximal 4 GiB große Dateien verwalten, was heutzutage ein bisschen restriktiv ist. Von daher bleibt faktisch nur NTFS, wenn man Daten mit Windows austauschen möchte.


Commodore64  16.06.2023, 12:32

Korrekt!

Das FAT System hat ab 2GB sogar noch den großen Nachteil, dass die kleinste Adressierbare Speichermenge 4kB ist. Das bedeutet, dass jede Datei, egal wie klein mindestens 4kB Speicher belegt.

Noch schlimmer, braucht eine Datei ein Byte mehr als ein vielfaches an 4kB, so wird ein weiteres volles 4kB Segment benötigt. Pro Datei verliert man sozusagen im Durchschnitt 2kB. Bei millionen von Dateien die man heutzutage auf einer großen Festplatte hat verliert man so schnell viele Gigabytes!

Dazu kommt wie FAT verwaltet wird. Fehler (ausstecken von USB Laufwerken) können nicht erkannt werden. Wird gerade ein Verzeichnis bearbeitet, kann man das ganze Verzeichnis und alle Unterverzeichnisse verlieren! So können auf einen Schlag sehr viele bis alle Dateien verschwinden!

Und das schlimmste ist bei Flash Speichern. Jedes schreiben verschleißt den Speicher. Bei FAT wird ein verzeichnis in dem man eine Datei erzeugt oder ändert mindestens 3x neu geschrieben. Das erzeugt dann ein vielfaches an Verschleiß gegenüber anderen Dateisystemen. Und die Gefahr, dass Daten (auch welche die man gerade nicht bearbeitet) verschwinden wenn was schief geht ist ebenfalls sozusagen 3x größer!

NTFS ist zwar um ein vielfaches besser, aber immer noch nicht wirklich brauchbar für SSD/Sticks.

Wesentlich effizienter (fast keine Verschwendung) und vor allem sicherer ist nun man das EXT2/3/4 Dateisystem oder BTRFS. Letzteres garantiert sogar das wiederherstellen von versehentlich gelöschten oder kaputt gemachten Daten über einen recht großen Zeitraum.

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NoHumanBeing  16.06.2023, 13:51
@Commodore64

Von Btrfs weiß ich noch, dass es lange Zeit höllisch instabil war - selbst als es in einigen Distributionen bereits zum Einsatz kam.

Ich weiß nicht, ob sich das gebessert hat, allerdings würde ich daher dieses Dateisystem meiden, wie der Teufel das Weihwasser.

Das Dateisystem hat meines Erachtens viel zu viele Features und ist dadurch unglaublich komplex. Um Dinge wie Verschlüsselung, Kompression, logische Volumes, etc. sollte sich nicht das Dateisystem kümmern, sondern Schichten darüber bzw. darunter. Dafür gibt es ja Lösungen wie LVM, LUKS, etc.

Dem Rest kann ich nur zustimmen.

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Commodore64  16.06.2023, 14:17
@NoHumanBeing

Ich betreibe das seit 2 Jahren auf allen meinen meist genutzten Systemen.

Bisher ohne Probleme!

Und das hat mir zwei mal bei einem Update alles gerettet, der Computer war nicht mehr in der Lage zu starten. Und das per Notsystem händisch zu reparieren oder auf einen Fix beim nächsten Update zu warten und das in das tote System rein zu fummeln, das wäre extrem aufwändig. Ich wüsste noch nicht mal ob mir das gelungen wäre.

Dank BTRFS konnte ich dann den alten Snapshot starten, also alle neuen Veränderungen seit dem Update rückgängig machen. Dann im Snapper ein ordentliches Rollback und ich konnte den Computer in 15 Minuten wieder benutzen.

Und ich hatte auch keine Angst das nächste Update einzuspielen um zu probieren ob das Problem jetzt repariert war.

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Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:46

Danke auch Dir für die Antwort. Dann werde ich den nächsten Stick mittels NTFS formatieren.

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Von Experte Mark Berger bestätigt
Hat jemand von Euch eine Idee, woran es liegen könnte?

Ja. Windows XP hat keinen Plan von dem Filesystem mit dem der USB Stick formatiert ist.

Daher wirst Du einen Stick mit einem "XP kompatiblen" Format formatieren müssen. In der Regel versteht das dann auch Linux.


Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:44

Okay. Danke auch Dir für die Antwort. Dann weiß ich da Bescheid und werde das demnächst angehen :-)

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Ich bin kein Experte oder so, aber ich vermute der Stick wurde zu einem Dateiformat formatiert, welches unter Windows nicht funktioniert. Ich hatte mal dasselbe Problem: Ich wollte Dateien von Windows auf eine SD-Karte verschieben und diese dann unter Linux wieder auf den Rechner. Hat nicht funktioniert wegen falscher Formatierung, Linux hat die Dateien ebenfalls nicht erkannt.

Wenn du unbedingt ein Zwischenmedium brauchst müsste ein Smartphone oder auch ein Clouddienst (wenn du den großen nicht vertraust, es gibt auch z.B. catbox.moe) funktionieren (:

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Computern.

Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:43

Danke Dir recht herzlich für die Antwort. Dass es unterschiedliche Formate gibt, hatte ich zwar mal gehört, aber nie so wirklich auf dem Schirm. Ich habe auch gerade mal geschaut und gesehen, dass der Stick als Dateiformat exFAT hat.

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kid2407  16.06.2023, 10:27

Gerade bei Windows XP würde ich mal davon ausgehen dass nicht viel neues unterstützt wird, z.B. exFAT

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FireBlue293  16.06.2023, 10:31
@kid2407

Kann gut sein, kenne mich da aber selbst nicht sehr gut aus. Meiner Erfahrung nach funktioniert sowas aber unter Linux besser, was ein weiteres Beispiel für Linux's Überlegenheit ist xD

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kid2407  16.06.2023, 10:32
@FireBlue293

Im zweifel gibts es package was support für <Dateisystem> hinzufügt :D

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Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:41
@kid2407

Ich habe gerade mal nachgeschaut. Es erscheint tatsächlich ein exFAT. da ich den Stick selber nicht formatiert habe, gehe ich davon aus, dass exFAT jetzt generell von den Firmen zum Formatieren genutzt wird.

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Analyse: Du verwendest auf dem Stick ein Dateisystem, dass zwar Linux - aber nicht Windows XP verwenden kann.

Z. B. Ext oder auf einem ungepatchten Windows XP ExFAT.


Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:53

Danke auch Dir für die Antwort. Ich hatte eben mal nachgeschaut und gesehen, dass er als Dateiformat ExFat anzeigt. Jetzt ist meine Frage gut beantwortet worden. Wenn jemand ein ähnliches Problem hat, kann dann sogar ich helfen ...;-)

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Linux arbeitet meist mit dem Dateisystem ext4. Dieses erkennt Windows nicht.

Deshalb sollte der Stick im Format FAT32 formatiert sein. Das ist für Daten Austausch am besten.


Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:48

Ja, ich hatte auch gerade gesehen, dass der Stick mit exFAT4 formatiert ist. Beim nächsten Stick werde ich FAT32 oder NTFS nutzen. Meine Daten bewegen sich meistens im Bereich an die maximal 200 MB.

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NoHumanBeing  16.06.2023, 10:32

Kommt drauf an. FAT32 kann maximal 4 GiB große Dateien verwalten. Das kann schnell mal zu Problemen führen, wenn man Videodateien, Datenträgerabbilder oder ähnliches ablegen möchte.

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weckmannu  16.06.2023, 10:37
@NoHumanBeing

Dann muss man auf NTFS ausweichen, wurde von Linux früher nicht unterstützt. Das Linux darf nicht zu alt sein.

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weckmannu  16.06.2023, 10:30

P.S. Man sollte Windows XP nicht mehr verwenden- gefährlich.

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mchawk777  16.06.2023, 10:41
@weckmannu
Man sollte Windows XP nicht mehr verwenden- gefährlich.

Diese Verallgemeinerung ist unzulässig.
Man sollte alle Windows-Versionen bis 8.1 nicht mehr mit dem Internet in Kontakt bringen - gegen den generellen Betrieb ist dagegen nichts einzuwenden.

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Tichuspieler 
Beitragsersteller
 16.06.2023, 10:51
@mchawk777

Ich wollte gerade schreiben, dass ich mit WinXP nicht im Internet bin, so dass von der Seite nichts passieren kann :-)
Bei der Gelegenheit: Ich habe es zumindest gehört, dass auch bei Windows 10 in absehbarer Zeit der Support und die Updates eingestellt werden sollen und damit auch wieder nach Möglichkeit nicht ins Netz gegangen werden soll.

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mchawk777  16.06.2023, 11:03
@Tichuspieler
Bei der Gelegenheit: Ich habe es zumindest gehört, dass auch bei Windows 10 in absehbarer Zeit der Support und die Updates eingestellt werden sollen und damit auch wieder nach Möglichkeit nicht ins Netz gegangen werden soll.

Das ist korrekt - leider - das wird dann auch einer der unnachhaltigsten Aktionen neben der Einstellung von DVB-T 1 der jüngsten Zeit.

Mit einem Schlag wird tonnenweise Elektronik entsorgt, die für ihren Zweck noch locker weiter hätte genutzt werden können.
Die wenigsten werden die Geräte wohl offline weiter betreiben wollen - oder den Sprung zu Linux wagen. jm2c. 🤔

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