USA haben Frieden verhindert?

Nobbe54  25.08.2024, 11:57

Welche Verhandlung bitte?

Algengruetze 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 12:02

Istanbuler Friedensverhandlungen

3 Antworten

Hallo Algengruetze,

1. Russland hat von Anfang an die besetzten Gebieten eingefordert, sowie eine wehrlose Ukraine mit einer vom Kreml eingesetzten Marionetten-Regierung. Von dieser Forderung ist Putin nie angerückt - und die Ukraine hat diese unverschämte Erpressung stets zurückgewiesen

2. Robert Kennedy ist ein lächerlicher Verschwörungstheoretiker

3. Die USA haben also keinen Friedensschluss verhindert

Und du hälst diesen Robert Kennedy für eine brauchbare Quelle?

Das ist ein Erz-Republikaner, der über die Demokraten schimpft. Das ist, als würdest du Adolf Hitler fragen, ob die Dolchstoßlegende wahr ist.

Hallo Algengruetze,

USA haben Frieden verhindert?

IN WIRKLICHKEIT hat bekanntlich NIEMAND einen Frieden verhindert – außer das verbrecherische russische Terror-Regime:

Schon seit unmittelbar nach der Flucht der hochkorrupten und völlig illegitimen russischen Marionette Janukowitsch aus seinem ergaunerten Amt nach Russland Anfang 2014 hat das verbrecherische russische Terror-Regime seine schwerst bewaffneten Terroristen verdeckt völlig illegal in die Ukraine einfallen lassen.

Über 10 Jahre (!) intensiver internationaler diplomatischer Verhandlungen mit Putin angesichts andauernder russischer militärisch-gewaltsamer Eskalationen in der Ukraine liegen bereits hinter uns, Stichwort "Normandie-Format", siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Normandie-Format

Der Begriff Normandie-Format, auch Normandie-Quartett, bezog sich seit Juni 2014 auf eine seither gescheiterte, semi-offizielle quadrilaterale Kontaktgruppe, vornehmlich auf Regierungs- und Außenministerebene, zwischen Russland, Deutschland, Frankreich und der Ukraine zu Fragen des Ukraine-Konflikts

Doch bereits die gesamte Zeit über (!) waren die Verhandlungen russischerseits stets nur mehr eine reine Farce. Das EINZIGE Ergebnis all dieser Verhandlungen und Friedensgespräche ist der jetzige offene russische Unterwerfungskrieg gegen die Ukraine.

Mehr zu den diesbezüglichen Tatsachen und Fakten siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/warum-wird-nicht-verhandelt-im-ukrainekrieg-es-wird-immer-nur-gesagt-dass-putin-verhandlungen-ablehnt-das-stimmt-nicht-selensky-hat-mehrfach-abgelehnt#answer-534323383 .

Auch sofort ab Beginn des offenen russischen Unterwerfungs- und Völkermordkrieges war die Ukraine zu bedingungslosen Verhandlungen bereit, siehe z.B. vom 27.02.2022 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/verhandlungen-ukraine-russland-101.html

Präsident Selenskyj
Ukraine stimmt Verhandlungen zu
Die Ukraine hat Friedensverhandlungen mit Russland zugestimmt. Die Delegationen sollen sich an der ukrainisch-belarusischen Grenze treffen. Es gebe keine Bedingungen, so das Büro des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

Daraufhin gab es einige Male Verhandlungen zwischen den Delegationen beider Länder, siehe z.B. hier vom 30.03.2023; also kurz vor der Aufdeckung der Massaker von Butscha: https://www.vol.at/ukraine-bietet-russland-neutralitaet-und-nato-verzicht-an/7350366

In die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine kommt Bewegung. (...)
Neutraler Status gegen Sicherheitsgarantien
Der ukrainische Unterhändler Olexander Tschaly sagte nach den Beratungen in Istanbul, die Ukraine habe einen neutralen Status des Landes gegen Sicherheitsgarantien angeboten. (...)  Zudem sollte für die von Russland 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim eine 15-jährige Prüfphase vereinbart werden.  Die Ukraine würde nicht der NATO beitreten und auf die Schaffung ausländischer Militärbasen in dem Land verzichten.

Das waren zu diesem Zeitpunkt sehr ernsthafte und aus Sicht der Ukraine auch sehr weitreichende ukrainische Kompromiss-Vorschläge und Zugeständnisse, die in großem Umfang auf Putins Schein-Forderungen eingingen und diese erfüllten; einschließlich hinsichtlich Neutralität, eines Verzichts auf eine NATO-Mitgliedschaft und des Status der ukrainischen Krim-Halbinsel in zunächst weiterhin russischem Besitz.

Nicht zuletzt ist zu erwähnen, dass es bei diesen Verhandlungen möglicherweise auch einen Gift-Anschlag auf die ukrainische Delegation gab, siehe z.B. https://www.spiegel.de/ausland/moeglicher-giftanschlag-auf-ukrainische-delegation-und-roman-abramowitsch-werden-wir-ueberleben-a-6d579da9-8380-4bff-92aa-dcf913d8e923

Möglicher Giftanschlag auf ukrainische Delegation
»Werden wir überleben?«
Rote Augen, gereizte Schleimhäute: Ukrainische Verhandler, darunter der russische Milliardär Abramowitsch, litten nach einem Treffen mit Russen an »unerträglichen« Symptomen.

Die russische Delegation durfte allerdings nur Gespräche führen, aber keine Entscheidungen treffen, sondern musste dann wieder zu Putin gehen und ihm von den Verhandlungen berichten, siehe z.B. https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/ukraine-krieg-russland-verhandlungen-istanbul :

Ukraine-Krieg:
Kleiner Rückzug, aber kein großer Frieden
In Istanbul lagen wieder Angebote für eine Lösung im Ukraine-Krieg auf dem Tisch (...) . Für eine Einigung spricht derzeit noch zu wenig. (...)
Die ukrainischen Vorschläge sollen nun dem russischen Präsidenten übermittelt werden, bevor es eine substanzielle Antwort gibt, wie und wann es weitergehen könnte.    Und ein Treffen Wladimir Putins mit Wolodymyr Selenskyj soll erst möglich werden, wenn die Außenminister beider Länder eine Vereinbarung erzielt haben.
Also weitere Verhandlungen und am Ende entscheiden die Staatschefs, so die Position Russlands, die ja entscheidend ist. Die Ankündigung aus Moskau, sich militärisch auf den Osten der Ukraine konzentrieren zu wollen, ist auch eher eine strategische Notwendigkeit als ein freiwilliges Zeichen guten Willens: ein taktischer Rückzug im Norden der Ukraine, wo die russischen Truppen nicht vorankommen, beziehungsweise ohnehin von den ukrainischen Einheiten zurückgedrängt werden.
Die "bedeutendsten Fortschritte"?
Dass die Vorstellungen der Ukraine, wie eine weitreichende Einigung aussehen könnte, bei Putin viel Sympathie erfahren werden, scheint zudem nahezu ausgeschlossen.  Obwohl die Angebote aus Kiew dem Aggressor durchaus deutlich entgegenkommen.

Putin wiederum hat sämtliche angebotenen und weitreichenden ukrainischen Zugeständnisse einfach komplett ignoriert und abgelehnt. Zu diesem frühen Zeitpunkt waren auch die eigentlichen und weitaus schlimmeren Absichten des verbrecherischen russischen Terror-Regimes noch nicht in letzter Grausamkeit erkennbar.

Auch dabei hat die russische Seite von Anfang an nicht ernsthaft verhandelt, siehe z.B. https://www.cicero.de/aussenpolitik/russland-ukraine-wladimirputin-wladimirselenskij-nato

Täter-Opfer-Umkehr made in Russia  (...)
3. Verpasste Chance auf Frieden in Istanbul im Frühjahr 2022
Diese These (...) ist von Politikern und Diplomaten wiederholt als absurd widerlegt worden. Die russische Delegation in Istanbul hat das Thema Waffenstillstand überhaupt nicht diskutieren wollen, sie hatte auch kein Mandat dazu. Geleitet wurde sie vom Ex-Kulturminister Wladimir Medinski, einem politischen Leichtgewicht, das in keine der russischen Machtstrukturen eingebunden ist. Während Medinski von der Friedensbereitschaft Moskaus redete, setzten die russischen Truppen ihren Vormarsch fort, die Luftwaffe bombardierte Wohnviertel. 

Auch diese Verhandlungen waren also in Wirklichkeit bekanntlich ebenfalls nur eine reine Farce; zumal wenn die russische Delegation dazu nur einen reinen "Nobody" ohne jeglichen Einfluss und Gewicht im Kreml entsendet.

Sehr ausführlich siehe dazu z.B. auch https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-blockierte-der-westen-2022-einen-frieden-mit-russland-ld.1834618

Wäre ein Frieden zwischen Russland und der Ukraine schon vor zwei Jahren möglich gewesen?
In der Hoffnung auf ein rasches Kriegsende war die Ukraine im Frühling 2022 bereit zu schmerzhaften Kompromissen. Grundzüge eines Friedensvertrags lagen schon auf dem Tisch. Was ist dran an dem brisanten Vorwurf, der Westen habe den Abschluss verhindert? (...)
Die Kurzversion der Moskauer These lautet ungefähr so: Schon wenige Tage nach dem russischen Einmarsch begannen Gespräche über ein Friedensabkommen. Fünf Verhandlungsrunden in Weissrussland und per Videokonferenz mündeten am 30. März in Istanbul in einen Vertragsentwurf. Als zentralen Punkt sah er die Verpflichtung der Ukraine zur Wahrung ihrer Neutralität und zum Verzicht auf einen Nato-Beitritt vor. (...)
Eine wichtige Quelle ist Putin selber – nicht weil er irgendwelche Glaubwürdigkeit besässe, sondern weil er als Erster die Existenz eines solchen Vertragsentwurfes belegte. Interessanterweise geschah dies allerdings erst viel später, im Juni 2023, als es ihm nützlich erschien. Bei einem Treffen mit afrikanischen Staatschefs, die ihn zu einer Beendigung des Krieges aufforderten, schwenkte er ein mehrseitiges Papier umher: Hier sei es, ein Abkommen mit 18 Punkten und dem Titel «Vertrag über ständige Neutralität und Sicherheitsgarantien der Ukraine». Putins Botschaft war klar: Die Schuldigen am andauernden Krieg seien nicht in Moskau zu suchen. (...)
Ungewollt lieferte Putin aber gleich selber den Beweis, dass manches an seiner Darstellung nicht stimmen konnte. Das von ihm in die Höhe gehaltene Dokument trug das Datum des 15. April 2022, nicht des 30. März  (...).
Zudem zeigte Putin keine fertig ausgehandelte Fassung, sondern zum Teil weit auseinander klaffende Positionen der beiden Kriegsparteien. Putin präsentierte auch keine Unterschriften – und hat dies bis heute nie getan, obwohl er bei jeder Gelegenheit von einer «unterschriebenen» Vereinbarung spricht. Es ist deshalb anzunehmen, dass es sich bei der angeblichen Paraphierung des Dokuments in Istanbul um eine Erfindung handelt.  Der ukrainische Chefunterhändler Arachamija hat betont, dass er nicht bevollmächtigt gewesen sei, etwas Derartiges zu unterschreiben. (...)
Bereits am 28. Februar trafen sich die Delegationen Russlands und der Ukraine ein erstes Mal in Weissrussland. In den vier Tagen zuvor hatten die Invasoren grosse Gebiete erobert und standen vor Kiew. Laut Verhandlungsteilnehmern forderten sie faktisch eine Kapitulation. Für die Ukrainer war dies inakzeptabel; sie setzten die Gespräche jedoch fort, um Zeit zu gewinnen.  Im Laufe des März zeigten sich Russlands Schwächen immer deutlicher. Putins Truppen erlitten beim Vormarsch auf Kiew gewaltige Verluste und schafften es nicht, die Hauptstadt zu umzingeln. Am 25. März gab der Moskauer Generalstab verschämt eine Strategieänderung bekannt: Man werde sich von nun an auf den Donbass konzentrieren. Rund um Kiew begann ein fluchtartiger Rückzug der russischen Truppen.
Die jetzige Behauptung, der Rückzug sei eine Geste des guten Willens zur Unterstützung der Verhandlungsergebnisse von Istanbul gewesen, ist deshalb unhaltbar. Es handelte sich um einen erzwungenen Abzug, der noch vor den Istanbuler Gesprächen einsetzte.  Die Wende im Kriegsgeschehen stärkte jedoch die ukrainische Verhandlungsposition. (...)
Die Stimmung in Istanbul war nervös. Nach Indizien für die Vergiftung eines prominenten Vermittlers riet der ukrainische Aussenminister Dmitro Kuleba allen Teilnehmern, im Beisein der Russen nichts zu essen oder zu trinken.  Als Durchbruch wurden die Istanbuler Gespräche von damaligen Zeugen nicht empfunden, schon gar nicht von russischer Seite. Die Reaktion des Kremls lautete, von Fortschritten sei keine Rede. «Wir können auf nichts besonders Vielversprechendes hinweisen.»
Diese Skepsis steht in Widerspruch zur heutigen Haltung des Kremls, der in «Istanbul» einen Meilenstein auf dem Weg zum Frieden sehen will.

Mit der Aufdeckung der entsetzlichen Massaker der eingedrungenen russischen Terroristen an der ukrainischen Zivilbevölkerung in Orten wie Butscha, Irpin und anderen war völlig offensichtlich, dass auch dieses Mal die russischen Verhandlungen eine reine Farce waren und das verbrecherische russische Terror-Regime in Wirklichkeit weit grausamere Ziele verfolgte.

Und nach den völlig illegalen Annexions-Versuchen ukrainischer Oblasten durch die russischen Terroristen hat die Ukraine die Verhandlungen völlig verständlicherweise endgültig abgebrochen.

Bekanntlich sind diesbezüglich in Wirklichkeit schon seit inzwischen über 10 Jahren (!) sämtliche Verhandlungen einzig und allein an Wladimir Putin und seinem verbrecherischen russischen Terror-Regime gescheitert, das in Wirklichkeit die ukrainische Regierung komplett beseitigen und aus dem Weg haben und die gesamte Ukraine unterwerfen will.

Auch nach Beginn dieses russischen Unterwerfungskrieges wurde zahllose Male von nahezu allen Seiten (!) von Putin die Bereitschaft zu Verhandlungen gefordert. Aber völlig egal von wem diese Forderungen stammen – ob es die freien demokratischen Staaten sind, China oder andere BRICS-Staaten, die afrikanischen Staatschefs, Lukaschenko aus Belarus oder wer auch immer:

All diese Forderungen – selbst von befreundeten und engstens verbündeten Staaten – sind komplett wirkungslos an Putin abgeprallt, weil er nicht im Geringsten verhandeln oder gar Frieden will, sondern alle Verhandlungen ausschlägt.

Verhandlungen und Diplomatie haben nur dann eine Chance und können nur dann funktionieren, wenn alle Seiten auf diesem Weg ernsthaft Ergebnisse und eine Einigung erzielen wollen. Sonst nicht.

Sondern so bald nur eine einzige Seite – wie in diesem Fall das verbrecherische russische Terror-Regime – dazu nicht ernsthaft willens ist, sind Verhandlungen und Diplomatie stets absolut zwangsläufig gnadenlos zum Scheitern verurteilt und völlig aussichtslos – wie man in den letzten annähernd 10 Jahren (!) mit Blick auf das Putin-Regime überdeutlich feststellen muss.

Man ist Putin eine zweistellige Zahl von Jahren viel zu weit entgegengekommen; selbst noch nach der völkerrechtswidrigen russischen Besetzung der Krim. Auch da hat die Ukraine sozusagen versucht, "Land gegen Frieden zu tauschen". Das Ergebnis dieses Entgegenkommens ist offensichtlich genau das Gegenteil von Frieden.

Die ukrainische Regierung hat wie aufgezeigt bereits jahrelang immer und immer wieder mit den russischen Machthabern verhandelt - wie wir leider erleben müssen, aber völlig zweck- und ergebnislos. Man kann der ukrainischen Regierung daher angesichts der Tatsachen und Fakten keinerlei Vorwurf deswegen machen, dass sie aus diesen jahrelangen zurückliegenden Verhandlungsversuchen mit dem verbrecherischen russischen Terror-Regime inzwischen bitter lernen mussten, dass unter solchen Rahmenbedingungen Verhandlungen schlicht völlig sinn- und nutzlos und daher nur vertane Zeit sind. Auch bei uns sollten daher alle so schnell wie möglich aus diesen Fehlern der letzten Jahrzehnte lernen und sie nicht länger bzw. nicht wieder machen.

Mit einem unterwerfungssüchtigen Diktator, der – um ein Vielfaches über die Ukraine hinaus – mindestens den von Stalin in Teheran und Jalta erpressten russische Vorherrschaftsbereich wieder unterwerfen will und dabei aber nicht von selber aufhören und stoppen wird, kann man keinen Frieden machen.

FAZIT:

NEIN, NIEMAND hat einen Frieden verhindert – am wenigsten die USA. Und das wird auch nicht "behauptet", sondern das ist in Wirklichkeit eine zweifelsfreie Tatsache.

NEIN, Putin und sein gesamtes verbrecherisches russisches Terror-Regime sind in Wirklichkeit tatsächlich IN KEINSTER WEISE auch nur zu geringsten ernsthaften Verhandlungen bereit – außer zu Gefangenenaustauschen.

Dass Robert Kennedy diesbezüglich komplett bescheuerten Unfug von sich gibt und auf russische Hetzlügen-Märchen hereingefallen ist, weiß inzwischen jeder vernünftige Mensch längst. Nicht umsonst geht die Kennedy-Verwandschaft total auf Distanz zu ihm, weil er ein Schandfleck für sie ist; zumal mit seiner Unterstützung für Trump.

Vielen Dank für Deinen ⭐, ich weiß das sehr zu schätzen.

Liebe Grüße 🙂